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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Schritten ging er voran auf dem Weg in Richtung der Siedlung. Die anderen folgten ihm erst, als sich auch Jack und Andreas in Bewegung setzten, doch das schien ihm nicht aufzufallen.
    Laura warf einen letzten Blick in die Hütte und erschrak, als der alte Mann sie anstarrte. Er hob eine Hand und zeichnete mit dem letzten Finger seiner Hand ein Symbol in die Luft. Auf Laura wirkte es, als wolle er sich bekreuzigen. Dann drehte er sich um.
    »Was ist los?«, fragte Milt, als Laura zurückblieb.
    Rasch schloss sie zu ihm auf. »Nichts«, sagte sie. »Gar nichts.«
    Doch das mulmige Gefühl in ihrem Magen breitete sich aus.

10
    Im hellen
    Tageslicht
     
    D er Weg wand sich zwischen Schlingpflanzen, Farnen und Bäumen hindurch. Finn betrachtete die bunten Blüten und die Dutzende Grünschattierungen, die das Sonnenlicht aus den Schatten des Urwalds riss. Er hatte sich der ersten Gruppe angeschlossen, um ein wenig Abstand zu Gina zu bekommen. Er wusste, dass sie seine Nähe suchte, sie machte nicht gerade ein Geheimnis daraus, aber er war nicht bereit, sie ihr auch zu geben. Stress und Angst machten sie verletzlich. Sie suchte Schutz, keine Affäre, verwechselte nur das eine mit dem anderen.
    Das würde er nicht ausnutzen. Also ließ er sie links liegen, als sie versuchte, sich ihm anzuschließen, unterhielt sich stattdessen mit Jack und Andreas, tat dabei so, als nähme er sie nicht wahr. Den beiden Männern fiel das auf, das bemerkte er, aber zu seiner Erleichterung schwiegen sie. Entweder interessierte es sie nicht, was er tat, oder sie verstanden es. Da war er sich nicht sicher.
    Finn roch das Wasser, bevor er es sah. Sein leichter süßlicher Geruch wurde vom Wind zu ihm getragen wie der eines Zuckerwattestands auf einer Kirmes.
    Wieso riecht das Wasser hier nur so gut?, fragte er sich, bezweifelte jedoch, dass er darauf je eine Antwort bekommen würde.
    Vor ihm lichtete sich der Urwald. Finn sah einen hohen, hölzernen Palisadenwall und dahinter die ebenso hölzernen Dächer der Siedlung. Sie lag an einem großen See. Wasser rollte in sanften Wellen auf das Sandufer, die Oberfläche glitzerte im Sonnenlicht.
    Der Weg führte zu einem breiten, offen stehenden Tor. Die Türme rechts und links davon waren unbesetzt. Nur einige Papageienvögel saßen auf den Dächern und beobachteten die Menschen mit sichtlicher Neugier.
    Hinter Jack und Andreas betrat Finn die Siedlung, die Balken des Tors waren mit geschnitzten Mustern verziert, die geschwungener und feiner wirkten als die, die der alte Mann auf der Haut getragen hatte. Er ging eine hölzerne Rampe hinauf und sah sich um. Die Häuser und Straßen waren aus Holz, ruhten auf mannshohen Balken, die das Alter geschwärzt hatte. Alles war ineinander verschachtelt, die Hütten, die Rampen, die zu ihnen führten, die Planken, die auf drei oder vier Ebenen, das konnte Finn nicht richtig erkennen, die Siedlung durchzogen. Rechts von ihm gab es einen Hafen mit einem langen Pier, der weit in den See hinausragte. Vertäute Boote dümpelten im Hafenbecken, Fischernetze waren vor ihnen aufgespannt. Außer den Schritten der Menschen auf den Planken und dem Säuseln des Sees war es still.
    »Vielleicht sind alle bei der Arbeit«, sagte Gina.
    Finn drehte sich zu ihr um. »Ohne Boote?«
    Sie hob die Schultern.
    Neben ihm schob Jack die Tür, die zu einer der Hütten führte, mit dem Fuß auf. Lautlos schwang sie nach innen und gab den Blick auf einen Raum frei, in dem ein einfacher Holztisch und mehrere Stühle standen. Finn entdeckte einen Eimer mit Wasser neben der Tür. Darüber hing ein Lappen von einem Nagel, daneben standen zwei Holznäpfe. Sie waren sauber und nicht verstaubt, als seien sie erst vor Kurzem gespült worden. Eine Leiter führte nach oben.
    Finn stieg die ersten zwei Stufen empor und entdeckte ein kleines Zimmer mit zwei Strohmatten. Eine Tür führte hinaus auf eine Planke, die zur Ebene über ihm gehören musste. Durch das Fenster sah er weitere Hütten, ebenso ineinander verschachtelt wie die um ihn herum. Der Ort war viel größer, als er angenommen hatte.
    »Das ist ein Labyrinth«, sagte Finn. Er stieg von der Leiter und drehte sich zu den anderen um. Außer ihm hielten sich Gina, Jack und Rimmzahn in der Hütte auf. »Es sieht so aus, als hätten die Bewohner einfach immer weiter in die Höhe gebaut.«
    Rimmzahn strich mit einer Fingerspitze über den Küchentisch, als wollte er ihn auf Staub überprüfen. »Wenn man davon ausgeht, dass sie überwiegend

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