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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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auch. Seine Stimme überschlug sich beinahe, so aufgeregt war er.
    Josh gab seine Bemühungen auf und blieb am Boden liegen, den Rücken durchgedrückt, den Blick weiter auf Rimmzahn gerichtet.
    »Mach schon!«, flüsterte er. Der Lärm der einstürzenden Stadt sorgte dafür, dass niemand außer Rimmzahn ihn hören konnte. »Vernichte mich, sonst bringe ich euch alle um. Ich werde so lange töten, bis niemand mehr da ist, der weiß, was ich war und was ich geworden ...«
    Rimmzahn schlug zu. Der schwere Hammer traf Joshs Stirn und zerquetschte seinen Kopf. Er zuckte noch einmal und blieb dann reglos liegen. Angewidert ließ Rimmzahn den Hammer fallen.
    Karys hob ihn auf, legte ihn sich über die Schulter und grinste. »Fantastischer Schlag, Norbert.«
    Emma schob ihn weiter. »Das ist nicht der einzige Untote hier.«
    Mit angewidertem Gesichtsausdruck stieg sie über Joshs Leiche hinweg. Reggie winkte ihnen bereits zu, forderte sie mit Gesten auf, sich zu beeilen. Überall aus dem Staub und dem Dreck schälten sich Untote, schemenhaft und grau, unheimlich, obwohl Rimmzahn wusste, was sie waren. Er warf einen letzten Blick auf die Leiche vor seinen Füßen und fragte sich, wieso er sich schuldig fühlte. Dann verdrängte er das Gefühl und folgte den anderen tiefer hinunter in die Stadt.
    Hinter und seitlich von ihm schlossen sich die Untoten zu Gruppen zusammen, blockierten die Wege, die von den Menschen hätten genommen werden können, und ließen ihnen nur eine Fluchtmöglichkeit. Rimmzahn wusste, dass das geschah, dass sie getrieben wurden wie Lämmer zum Schlachtplatz, aber er könnte nichts dagegen tun. Es waren Dutzende. Selbst mit einem Vorschlaghammer hatten sie gegen eine solch Übermacht keine Chance. Er konnte nur darauf hoffen dass ihnen am Ende des Weges etwas einfallen würde.
    Ein gewaltiges Bersten und Krachen ließ ihn innehalten. Ihm stockte der Atem, als sich ein ganzes Segment der Stadt von den Balken und Wänden löste, die es hielten, und langsam nach vorne kippte. Rimmzahn glaubte bereits, es würde intakt bleiben und den ganzen Platz unter sich begraben, doch dann begann das Holz unter der Belastung zu brechen und zu splittern Die ganze Konstruktion fiel in sich zusammen. Ihre Trümmer durchschlugen die Dächer der Taverne und des Vorratslagers. Ein Teil der Gebäude stürzte ein. Die Staubwolke, die aufstieg, raubte Rimmzahn die Sicht auf das, was danach geschah.
    »Hoffentlich hatte sich keiner von uns dort versteckt«, sagte Emma.
    Rimmzahn nickte, doch dann warf er einen Blick vor sich und sah, wie Reggie langsam vom Ende des Wegs zurückwich. Untote rückten nach, schlurften und drängten sich die Planken herauf. Er fuhr herum. Auch von oben taumelten die staubbedeckten Gestalten heran. Sie waren eingekesselt.
    »Und jetzt?« Beinahe flehentlich sah Maurice ihn an. »Was machen wir jetzt, Norbert?«
    Er schwieg.

    Der Balken bohrte sich in den Boden und zersplitterte. Jack sprang zurück und prallte gegen Milt, der versuchte, seinen Kopf mit den Armen zu schützen, und stürzte. Trümmer regneten auf ihn herab. Etwas hatte das Dach getroffen und einen Teil der oberen Etage einstürzen lassen. Bretter hingen in den Raum hinein, hoch über sich sah Jack einen grauen Himmel. Staub bedeckte seine Zunge und juckte in seinen Augen. Er kam wieder auf die Beine und zuckte zusammen, als die nächsten Einschläge das Vorratslager trafen. Er fühlte sich wie bei einem Bombenangriff.
    »Wir müssen raus!« Andreas wollte an ihm vorbei zur Tür laufen, aber Jack hielt ihn am Arm fest.
    »Nein«, sagte er, obwohl all seine Instinkte das Gegenteil verlangten. »Wir bleiben hier, solange es geht. Da draußen sind wir ungeschützt.«
    »Ungeschützt vor was?« Laura hatte sich an die Wand gepresst. Staub bedeckte ihr Haar.
    Jack hob die Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht hat jemand von uns etwas gefunden, mit dem er die Stadt in die Luft jagen kann.«
    »Oder die Untoten wollen uns ins Freie locken.«
    »Oder das.« Jack duckte sich unwillkürlich, als ein Teil des Dachs einbrach. Sein Blick glitt zu der Wand des Silos, aber er hörte keine Geräusche darin und sah keine Schäden. Noch hatten sie Glück.
    Andreas löste sich aus seinem Griff und nickte langsam. Die Panik, die eben noch in seinem Gesicht gestanden hatte, ließ nach.
    »Okay«, sagte er, »aber wir sollten nahe der Tür bleiben, bevor uns Trümmer den Weg versperren.«
    Gemeinsam bahnten sie sich einen Weg durch Holzsplitter und Dreck.

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