Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
Leben geben würde, um sie nach Hause zu bringen.
    Er warf einen Blick auf den Pier, auf dem die Zombies immer noch reglos ausharrten. Noch war die Sonne nicht aufgegangen, noch konnte er hoffen, dass er recht hatte und sie verschwinden würden, wenn der Tag kam. Er hoffte es. Sie alle hatten mehr als genug Freunde verloren.
    »Wir werden ihn begraben«, sagte Agnes plötzlich mit fester Stimme.
    Finn dachte daran, dass die Toten sich in dieser Welt auflösten, schwieg jedoch. Wenn sie ihn begraben wollte, dann würden sie das tun.
    »Mit einem Kreuz«, fuhr sie fort. »Ich will, dass sein Name darauf steht. Man soll sich an ihn erinnern.«
    »Das wird man«, sagte Simon. »Wir alle werden ihn nie vergessen.«
    Sie nickte. Seine Antwort schien ihr zu gefallen. »Er war ein guter Mann, niemals unfreund...«
    Ein lautes Krachen unterbrach sie. Finn setzte sich erschrocken auf. Es kam aus der Siedlung und hallte über den See. Ein Knirschen, Krachen und Bersten, als würde die gesamte Stadt in der Faust eines Riesen zerdrückt. Seine Augen weiteten sich. Er sah Hütten auf den obersten Ebenen, die plötzlich einknickten und mit lautem Getöse auf die darunter liegenden Häuser stürzten. Staub wallte auf und nahm ihm die Sicht.
    Gina schrie.
    Franz setzte sich mit einem Ruck auf.
    Aus toten Augen sah er Agnes an.

16
     
    Totentanz
     
    S o langsam geht mir das wirklich auf die Nerven«, sagte Karys. Er lag auf dem Rücken und hatte die Hände unter dem Kopf verschränkt. Bei jedem Krachen zuckte er zusammen.
    Rimmzahn erging es nicht anders, aber sein Unmut richtete sich eher auf die Nägel, die durch die Erschütterungen aus dem Holz der Wände und des Dachs gedrückt wurden. Von ordentlichem Handwerk hielt man in dieser Siedlung anscheinend wenig.
    Keiner von ihnen hatte in dieser Nacht geschlafen. Rimmzahn hatte es versucht, aber schon nach kurzer Zeit aufgegeben. Auch wenn er sich sicher war, dass die Lücke im Steg und die Höhe, in der sie sich aufhielten, sie vor den Untoten schützten, so machte ihn das ständige Krachen doch nervös. Es half nicht, dass er sich selbst die Schuld daran gab. Er hatte Josh gereizt, vielleicht sogar zerstört. Die Konsequenz daraus erlebte er seitdem.
    Zum Glück sprach ihn niemand darauf an. Karys war ohnehin stets seiner Meinung, während Emma und Reggie sich über andere Dinge Gedanken machten. Der Architekt war wie besessen von der Vorstellung, Josh könne die ganze Stadt zum Einsturz bringen. Seine ansonsten intelligent wirkende Freundin schien diese Sorge zu teilen.
    Völliger Unsinn, dachte Rimmzahn. Ein einzelner Balken wird nicht die ganze Ebene einstürzen lassen.
    Er sah auf, als Reggie die Hütte betrat. Die ganze Nacht lang war er immer wieder nach draußen gegangen, um Josh durch die Lücken in den Planken zu beobachten.
    »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht«, sagte er. »Die gute: Es wird Tag. Die schlechte: Josh hat ein paar Nachahmer gefunden. Da unten werfen sich ein Dutzend Untote gegen die Balken.«
    Karys setzte sich auf. »Die Balken? Plural?«
    Reggie nickte. »Ich würde vorschlagen, dass wir unsere Sachen packen und abhauen.«
    »Nein, nein, nein.« Rimmzahn schlug die Decke zurück, die er sich über die Beine gelegt hatte, und erhob sich von der Küchenbank. »Wir waren uns doch einig, dass die Untoten wahrscheinlich bei Tagesanbruch verschwinden werden. Bevor wir in blinder Panik losstürmen und ihnen in die Hände fallen, sollten wir lieber hier oben warten, bis der Spuk vorbei ist.«
    »Und wenn er nicht vorbeigeht?«, fragte Emma. »Vielleicht hat unsere Anwesenheit die Untoten aus ihren Löchern geholt, und sie werden sich erst wieder beruhigen, wenn wir weg sind.«
    »Das wissen wir in ungefähr einer Stunde, wenn die Sonne aufgegangen ist, oder?« Rimmzahn fuhr sich durch die Haare. Er war müde und sehnte sich nach einer Dusche. »Wir sollten abwarten, ob sich unsere Theorie als richtig oder falsch erweist, bevor wir handeln.«
    Karys nickte erwartungsgemäß, aber auch Emma wirkte unsicher. Nur Reggie beharrte auf seiner Meinung.
    »Und wenn uns bis dahin die Hütte über dem Kopf zusammengebrochen ist, was dann?«, fragte er.
    Rimmzahn winkte ab. »Der Balken unter uns hat Joshs Ansturm die ganze Nacht überstanden. Dann werden die anderen doch wohl eine Stunde lang den Untoten standhalten.«
    Emma sah Reggie an. »Da ist was dran. Wir sind hier sicherer als an jedem anderen Ort in der Siedlung. Das sollten wir nicht auf einen

Weitere Kostenlose Bücher