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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Laura trat an einen der Spalte nahe der Tür heran und sah nach draußen.
    »Er steht immer noch da«, sagte sie. »Ich glaube, das Ganze ist seine Idee.«
    »Ein Grund mehr, nicht nach draußen zu gehen.« Jack legte die Hand auf den Griff seiner Pistole. »Und das nächste Mal, wenn ich frage, ob ich jemanden abknallen soll, sagt bitte einfach Ja.«
    Es hatte ein Scherz sein sollen, aber niemand lachte. Milt schüttelte sogar kurz den Kopf.
    Über ihnen krachte es wieder, lauter und bedrohlicher als zuvor. Das Knirschen, das darauf folgte, klang so, als bräche die ganze Stadt über ihnen zusammen. Jack hob den Blick, sah das komplette Dach einer Hütte wie in Zeitlupe auf sich zukommen. Er warf sich nach vorn, schlug auf den Boden und rollte sich ab.
    »Achtung!«
    Im gleichen Moment bohrte sich das Dach in die obere Etage. Es sah aus, als würde ein Schiff ein anderes rammen. Mit der spitzen Seite zuerst riss das Dach den Boden auf. Bretter wirbelten umher, zersplitterten an Wänden und Balken. Jack nahm die Arme hoch, aber seine Geste kam zu spät. Er sah ein Stück Holz vor sich dann wurde sein Kopf auch schon zurückgeworfen. Er spürte scharfen Schmerz, seine Beine knickten ein. das Lager verschwamm vor seinen Augen.
    Jemand packte seine Arme und zog ihn zurück. Er wollte aufstehen, demjenigen helfen, aber der Gedanke entglitt ihm. Das Blut rauschte in seinem Kopf, etwas tropfte klebrig und warm über seine Wange.
    »Jack?« Die Stimme klang ebenso vertraut wie entfernt. »Jack?«
    Wasser traf sein Gesicht. Er fühlte, wie er hochgehoben wurde. Seine Füße schleiften über den Boden. Schreie, Worte, plötzlicher, entsetzlicher Gestank, die Bewegungen, die sein Geist nicht verstand, alles vermischte sich zu dem diffusen Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Jack kniff die Augen zusammen und riss sie wieder auf. Die Kühle des Wassers half ihm, aber noch mehr der Gestank, der wie mit Nadeln in seinen Kopf stach.
    Sein Blick klärte sich. Sein Atem stockte.
    Das Dach hatte mit seiner spitzen Seite den Silo getroffen und ihn aufgerissen wie eine Papiertüte. Untote quollen aus dem Spalt hervor. Ihre Kleidung war längst verfault, von ihnen selbst hatten die Zeit und das Ungeziefer im Silo nur halbe Skelette, augen- und fingerlos, übrig gelassen. Die meisten krochen mit zerquetschten Gliedmaßen nackt über den Boden, doch die, die oben gelegen hatten, richteten sich bereits auf. Auch nach der langen Zeit hatte ihr Gehirn nicht vergessen, wie man die Beine zu benutzen hatte. Nun staksten sie den Menschen entgegen, zu Dutzenden, zu Hunderten.
    »Kannst du gehen?«
    Jack wusste nicht, weshalb Andreas ihn anschrie. Er nickte, knickte aber sofort wieder ein, als die helfenden Arme ihn losließen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Milt an dem Riegel riss, der die Tür verschloss. Nur Sekunden später schlug ihm frische, kühle Morgenluft entgegen. Tief atmete Jack sie ein. Nach seinem Blick klärte sich nun auch sein Verstand. Es waren Andreas und Laura, die ihn stützten.
    »Ist schon gut«, sagte er, als sie den Platz betraten. Sie ließen ihn erst los, als er den Satz wiederholte.
    Mit einem Arm wischte er sich das Blut aus dem Gesicht, mit dem anderen zog er die Tür hinter sich zu. Sie stieß gegen etwas und schwang zurück. Er drehte den Kopf und sah, dass der erste kriechende Zombie den Eingang bereits erreicht hatte. Die anderen folgten ihm. Sie hielten die Köpfe hoch, als könnten sie die Menschen riechen. Keiner von ihnen gab einen Laut von sich, nicht einmal ein Stöhnen, wie er es von den anderen gehört hatte.
    Ihre Stimmbänder sind längst verfault, erkannte er. Der Gedanke jagte ihm einen Schauer über den Rücken.
    Gemeinsam mit den anderen lief er auf den Platz hinaus. Der hagere Untote stand in der Mitte. Sein langes Haar war ebenso grau wie der Morgenhimmel. Aus toten, aber dennoch wachen Augen sah er den Menschen entgegen. Jack glaubte so etwas wie Triumph darin zu ökennen.
    Er griff nach seiner Pistole.
    Der Untote hob die Hände, nicht in einer Geste der Aufgabe, sondern der Aufforderung. Die Ärmel seines Gewandes rutschten bis über seine Ellenbogen und enthüllten helles, von Flecken und Geschwüren verunstaltetes Fleisch.
    Untote tauchten in den Schatten rund um den Platz auf. Jack fuhr herum, suchte nach einer Fluchtmöglichkeit, doch er fand keine. Der Weg zurück war ihnen versperrt, die Taverne und das Vorratslager zerstört Die Gassen und Wege waren mit Zombies besetzt. Selbst

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