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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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allzu sehr darüber nachdenken wollte.
    »Ich gebe sie frei.«
    Die Stimme kommentierte ihre Entscheidung nicht, aber Laura sah, wie die Männer, die Zoe festhielten, sich wie auf einen unhörbaren Befehl in Bewegung setzten und zu den Reittieren der Elfen gingen. Zoe regte sich ebenso wenig wie die anderen Menschen. Der Anführer der Elfen warf sie vor sich über den Nacken des Reittiers, dann nickte er seinen Wachen zu. Die steckten ihre Schwerter ein und ließen ihre Tiere mit einem kurzen Laut in den Himmel steigen.
    Laura blieb mit gesenktem Kopf sitzen.
    »Was ist denn jetzt los?«, fragte Jack neben ihr. »Wieso haben die Elfen Zoe? Sie stand doch gerade noch dahinten.«
    Laura sah ihn nicht an. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass auch die anderen Menschen von ihrer Starre befreit waren. Jeden Moment mussten sie Luca entdecken, und dann ...
    »Papa, sieh mal. Einer der Drachen hat eine Schuppe verloren
    Laura hob ruckartig den Kopf. Luca bückte sich gerade und griff nach etwas, das am Boden lag. Weder hatte er Schaum vor dem Mund, noch wand er sich in Krämpfen. Es ging ihm gut.
    Vor Erleichterung lachte Laura los. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, kümmerte sich weder um die überraschten Blicke der anderen noch um die Fragen, die auf sie einprasselten. Ihr Lachen erstarb so schnell, wie der Drang gekommen war. Ein Schatten schien sich um ihre Brust zu legen, eine innere Dunkelheit, die ihr den Atem raubte.
    »Betrachte dies als Warnung.« Die dunkle Stimme besudelte ihre Gedanken. »Es wird keine zweite geben.«
    Die Dunkelheit schwand und mit ihr auch der Schattenlord. Laura blieb verstört am Boden sitzen
    »Würde mir jemand bitte erklären, was hier los ist?«, fragte Jack.
    Sie antwortete nicht.

18
     
    Begegnungen
     
    W ürde mir jemand bitte erklären, was hier los ist?« Jack sah Laura an, aber sie saß mit einem so abwesenden und merkwürdigen Gesichtsausdruck am Boden, dass er sich keine Antwort von ihr erhoffte. Irgendetwas musste zwischen zwei Lidschlägen geschehen sein, denn Zoe verschwand gerade auf einem der Flugtiere am Himmel, und von den Untoten war keiner mehr zu sehen. Auch Iayn schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Sie waren so allein in der Siedlung wie bei ihrer Ankunft und ebenso ratlos.
    Milt half Laura auf die Beine. »Sollen wir noch länger hierbleiben?«, fragte er, aber sie schüttelte nur stumm den Kopf.
    Jack steckte seine Waffe ein. »Also gut, Leute!«, rief er. »Packt eure Sachen! Es geht weiter.«
    Niemand beschwerte sich, niemand bat um eine Pause, doch Jack sah die Müdigkeit in den Gesichtern der Menschen. Keiner von ihnen hatte geschlafen; er bezweifelte, dass sie an diesem Tag eine große Strecke zurücklegen würden. Er tastete nach der Wunde an seiner Stirn. Es stach ein wenig, als er sie berührte, aber sie blutete nicht. Er hatte Glück gehabt, vielleicht mehr als andere.
    An der Spitze der Gruppe bahnte er sich einen Weg durch die Trümmer der vergangenen Nacht. Die halbe Siedlung war eingestürzt, die Ebenen, die noch standen, wirkten baufällig und morsch. Den nächsten Sturm würden sie nicht überstehen.
    Gut, dachte er. Am liebsten wäre er zurück ins Vorratslager gegangen und hätte den Rest mit dem Öl aus den Fässern, die er dort gefunden hatte, angezündet, aber sie hatten bereits genug Zeit verloren. Vor dem offenen Holztor blieb er stehen und wartete, bis die anderen zu ihm aufgeschlossen hatten. Dann warf er einen Blick über die Gruppe. Er stutzte.
    »Geh schon mal vor«, sagte er zu Andreas, der seinen Kompass in die Hand genommen hatte. »Ich komme gleich nach.«
    Er ließ die Menschen an sich vorbeiziehen. Erst als er Finn entdeckte, reihte er sich ein. »Wo ist Franz?« fragte er leise.
    »Er ist tot.« Die Antwort kam ebenso leise. Agnes ging keine zwei Meter hinter ihm. Sie wurde von Gina und Simon begleitet, die ihre Sachen, darunter auch Franz' schweren Rucksack, trugen und sie stützten
    »Richtig tot?« Jack musste nicht erklären, was er damit meinte.
    »Nein.«
    Er presste die Lippen zusammen. Bevor er fragen konnte, was geschehen war, hob Finn müde die Hand. »Können wir später darüber reden?«
    »Klar. Erzähl es mir, wann du willst.« Jack ließ ihn gehen. Er wartete, bis Agnes näher gekommen war, dann nahm er sie in den Arm. »Es tut mir leid.«
    Sie nickte. Ihre Mundwinkel zitterten, ihre Augen waren verquollen und gerötet, aber sie weinte nicht. »Danke.«
    Wir werden immer weniger, dachte er, als er

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