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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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sah die anderen Zentauren an. Einige hoben die Schultern, andere kratzten sich am Kopf.
    »Was mein Begleiter damit sagen will«, erklärte Jack, »ist Folgendes: Lasst uns handeln.«
    Die Zentauren entspannten sich sichtlich. Auch die Menschen wurden ruhiger, spürten, dass die Gefahr zumindest vorübergehend gebannt war.
    »Ja.« Lok'tha nickte. »Lasst uns handeln.«
    Es war der Beginn eines Rituals. Zwei Zentauren breiteten eine Ledermatte auf dem Boden aus und verteilten aus Knochen geschnitzte Gegenstände darauf. Ein dritter kniete auf einer Seite der Matte nieder und wusch sich Gesicht und Hände mit Wasser, das ihm in einer Schüssel gereicht wurde.
    »Das ist unser Unterhändler, Flo'tha«, sagte Lok'tha. »Wer wird für euch sprechen?«
    Jack nahm an, dass die zweite Silbe des Namens eine Art Titel war, die den Rang des Trägers bestimmte. Mit dem Daumen zeigte er auf Rimmzahn.
    »Er.«
    Der Schweizer nickte, als hätte er nichts anderes erwartet, dann setzte er sich auf die andere Seite der Matte und wusch sich ebenfalls Gesicht und Hände.
    »Ich bin mit den Gepflogenheiten Ihrer Zivilisation nicht vertraut«, sagte er zu seinem Gegenüber, »also bitte entschuldigen Sie, wenn ich mich ungeschick oder unangemessen verhalte.«
    Flo'tha nickte. Sein Blick zuckte kurz zu Lok'tha. Den ziehe ich über den Tisch, schien er sagen zu wollen
    Dann begannen die Verhandlungen. Anfangs hörten Jack und einige der anderen zu, lauschten den Forderungen des Zentaurenunterhändlers - alle Schuhe, die Taschen, alles, was glänzt und alle geschlechtsreifen Frauen - und Rimmzahns Gegenvorschlägen - nichts -, doch irgendwann, während die Sonne langsam über den Himmel wanderte, wurde es langweilig. Jack legte sich unter einen Baum und streckte die Beine aus, andere breiteten Decken aus und legten sich schlafen. Die Zentauren schienen der zähen Verhandlungen nach einer Weile ebenfalls überdrüssig zu werden, denn die meisten gingen in die Knie, zogen in Leder gewickeltes Dörrfleisch aus ihren Satteltaschen und aßen.
    Irgendwann schlief Jack ein. Als er die Augen wieder öffnete, war es später Nachmittag. Menschen und Zentauren saßen zusammen und aßen. Luca spielte mit zweien von ihnen, die kaum älter wirkten als er selbst, ein kompliziert aussehendes Würfelspiel.
    Jack richtete sich auf. Flo'tha und Rimmzahn hockten sich immer noch gegenüber. Beide wirkten müde und erschöpft.
    »Wie sieht's aus?«, fragte er Andreas.
    »Keine Ahnung. Als ich eben vorbeigegangen bin, sprach Rimmzahn gerade von Freihandelszonen und bilateralen Abkommen. Ich glaube, Flo'tha ist mit der Situation überfordert.«
    »Kann ich verstehen.«
    Andreas reichte ihm Dörrfleisch und Wasser. Jack begann zu kauen. Das Fleisch schmeckte streng, aber nicht schlecht. Er warf einen Blick über die Menschen und die Zentauren. Alles wirkte friedlich, das anfängliche gegenseitige Misstrauen war verschwunden.
    Man muss nur ein wenig Zeit miteinander verbringen, dachte er. Dann bemerkte er Laura. Sie saß abseits von allen anderen, sogar von Milt. Seit der Konfrontation mit den Elfen wirkte sie geistesabwesend und bedrückt. Etwas lastete auf ihr, und zwar mehr als nur der neuerliche Verlust ihrer Freundin. Jack fragte sich, was in ihr vorging. Darauf ansprechen würde er sie allerdings nicht. Sie sprach mit Milt nicht darüber, warum sollte er mehr Erfolg haben?
    »Rimmzahn steht auf«, sagte Andreas.
    Jack drehte den Kopf. Der Schweizer erhob sich und streckte dem Zentauren die Hand entgegen Der schien nicht zu wissen, was er von ihm wollte, ergriff sie aber nach einer kurzen Erklärung. Dann stellte er sich mit seinem langen Pferdekörper auf die Matte. Ein kräftiger Urinstrahl schoss zwischen seinen Hinterläufen hervor. Rimmzahn machte einen Schritt zurück, um nicht von den Spritzern getroffen zu werden.
    Flo'tha trat zurück und zeigte auf die Matte.
    Jack grinste, als er erkannte, was gefordert wurde. Rimmzahn schien es nicht zu begreifen, aber vielleicht tat er auch nur so.
    »Sie sollen darauf pinkeln!«, rief Jack.
    Der Schweizer warf ihm einen kurzen, giftigen Blick zu. »Vielen Dank.«
    Er öffnete den Reißverschluss seiner Hose und drehte sich zu den anderen Menschen um. »Wenn Sie mir bitte etwas Privatsphäre gewähren würden.«
    Tatsächlich senkten die meisten den Blick oder wandten sich ab. Nach einem Moment hörte Jack Flüssigkeit auf die Ledermatte tropfen. Die Zentauren lachten. Anscheinend war das Schauspiel aus

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