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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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verwirrt waren, dass sie überhaupt nichts unternahmen, sondern im Gegenteil auswichen und den Fremden hinterhersahen, die, ohne anzuhalten, weiterrannten. »Wo wollt ihr nur hin und so schnell?«, schrie ihnen jemand nach. »Da geht es doch nur zum Seelenfänger - seid ihr verrückt?«
    »Wie zehn Ameisenlöwen!«, gab Cwym zurück.
    Daraufhin wichen alle, die sich noch vor ihnen aufhielten, zur Seite. »Lasst sie gehen! Die sind ansteckend! Kommt denen bloß nicht zu nahe!«
    »Also so«, rief Milt unterwegs, »verhält sich ein Elf unauffällig!«

    Cwym bog plötzlich in eine Seitengasse ab, die so schmal war, dass nur einer hindurchpasste. Er führte die Gruppe wie an einer Schnur entlang durch übermauerte Bogengänge, bis er in einer abgelegenen, dunklen, ganz besonders stinkenden Ecke stehen blieb.
    »Nein, das versteht ein Elf nicht unter Unauffälligkeit«, gab er Milt zur Antwort. »Und deswegen werden wir uns jetzt hier eine Weile still verhalten, bis wir weitergehen können. Und zwar werden wir uns aufteilen, Bathú führt die eine Gruppe, ich die andere.«
    Laura und Milt gehörten zur ersten Gruppe, die bald darauf unter Cwyms Führung aufbrach. Alles war ruhig, erstaunlich verlassen, aber hier gab es auch kaum mehr Fenster zur Gasse; sie befanden sich auf der rückwärtigen Seite der Gebäude. Nach einigen Biegungen kehrten sie auf die belebteren Wege zurück, und es nahm zum Glück keiner Notiz von ihnen. An diesem Ort war alles flüchtig und schnell, und größerer Widerstand wurde nicht erwartet.
    Die Gasse wurde schließlich zur Straße, auf der Versorgungskarren entlangrollten. Hier gab es auch viele Geschäfte und Kneipen, und niemand verlangte Wegezoll.
    Die kleine Gruppe bewegte sich unauffällig, Laura blieb immer wieder stehen, um die Auslage eines Geschäftes zu betrachten. Nicht, dass es interessant gewesen wäre - meist Waffen, hässliche Kleidung und noch hässlichere Schuhe und sehr viel Handwerk.
    Auf diese Weise kamen sie der Galeone immer näher, bis sie schließlich einen großen Platz erreichten, den Rand der Insel, und nun ohne Hindernis aus nächster Nähe das fliegende schwarze Schiff vor sich sahen, das über dem Nichts einige Meter höher als der höchste Baum der Insel an mehreren Tauen hing.
    Ähnlich wie beim Warenumschlagplatz wurden hier Materialien mit Flaschenzügen, aber zumeist in großen Körben nach oben transportiert. Zurück wurden meistens Personen befördert, doch es wäre vermessen gewesen anzunehmen, dass Luca und Sandra dabei waren. Die Körbe waren wie die Plattformen auf der anderen Seite in ständigem Einsatz.
    »Wir versuchen den gleichen Trick«, entschied Bohnenstange, als sie wieder alle versammelt waren und sich zur Beratung an einem Tisch einer Hafenkneinpe niedergelassen hatten.
    Bathú zahlte mit Elfengold. Alle erhielten Bier in halb verrotteten hölzernen Krügen und je einen Teller mit verschiedenen Dingen, von denen niemand wissen wollte, woraus sie bestanden.
    »Wenn ich einen Vorschlag machen darf«, meldete sich Norbert erschöpft zu Wort. Jack nickte. »Diesmal gehen wir nicht alle.«
    Norbert und Maurice waren blass um die Nase. »Ich bleibe bei ihnen«, erbot sich Andreas und funkelte Jack wütend an. »Du willst mich sowieso nicht dabeihaben.«
    Zu Beginn waren die beiden die Anführer gewesen und hatten sich die Arbeit geteilt. Aber Andreas hatte immer weniger seiner Verantwortung wahrgenommen; Laura nahm an, dass dies seit dem Tod des Piloten Elias Fisher so war, konnte sich aber nicht sicher sein. Bei dem Marsch durch die Wüste war er noch viel energiegeladener gewesen.
    »Ich werd aus dir nicht schlau, Sutter«, gab Jack zu. »Du bist ein unberechenbarer Faktor, den ich bei so einem Unternehmen lieber nicht dabeihaben möchte.«
    Das empfand Laura als ziemlich hart, doch sie schwieg. Zimperlichkeit war nicht angebracht. Und es stimmte, Andreas schwankte sehr stark in seinen Emotionen und war zumeist eher lethargisch. Es war sicher besser, wenn er hierblieb - und außerdem waren Norbert und Maurice dann nicht ganz allein.
    »Aber was soll dann aus uns werden?«, fragte Norbert. »Ihr werdet doch auf einem anderen Weg fliehen ...«
    Cwym schüttelte den Kopf. »Der Plan hat sich geändert. Wir werden besser so zurückkommen, wie wir hinaufgelangen. Das Fallreep reicht unter gar keinen Umständen weit genug hinunter, dass wir uns nicht in jedem Fall den Hals brechen würden, wenn wir springen müssten. Es hat von unten nach weniger

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