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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Sanft, behutsam, zärtlich.
    Dann schliefen sie ohne Unterbrechung weiter.

    Die Straße führte über den Bach zu einer Hügelgruppe, und dahinter war alles ... idyllisch. Ausgedehnte Blumenwiesen, über die Wolken von Vögelchen und Schmetterlingen schwirrten. Keine Siedlung, kein Gehöft, nicht einmal eine verlassene Ruine. Auch keine größeren Tiere, die Weidend umherzogen.
    »Dieses stetige Auf und Ab treibt mich bald in den Wahnsinn«, bemerkte Maurice. »In diesem Land gibt es nur Höhen und Tiefen, aber nichts dazwischen.«
    Das Gebiet sah völlig unberührt aus, wie am Tag der Schöpfung. Der einzige Wermutstropfen war das unvermeidliche Misstrauen, dass irgendetwas an der Idylle nicht stimmen konnte, dass bestimmt das böse Ende folgte.
    Die Straße wurde zum Schotterweg und verlor sich dann ganz in der Wildnis. Anscheinend hatte niemand mehr Lust gehabt, weiterzubauen, weil es hier nichts gab. Dabei schien es so, als gebe es alles - doch vielleicht konnte es nicht genutzt werden?
    Laura versuchte, eine Blume zu pflücken, und musste feststellen, dass es nicht möglich war. Sie glitt ihr immer wieder durch die Finger. Sie konnte auch keinen Grashalm ausrupfen, und bei dem Blick zurück stellte sie fest, dass sie keinerlei Spuren hinterließ. Wo sie ihren Fuß niedergesetzt hatte, gab es kein zerdrücktes Gras, es richtete sich sofort wieder auf.
    Bathú war zu einem Baum gelaufen, der orangefarbene Früchte trug, konnte jedoch keine pflücken. Daraufhin kletterte er auf einen Ast, reckte sich und wollte hineinbeißen - ohne Erfolg.
    »Dann ist alles klar«, sagte Bathú. »Die Straße konnte nicht weitergebaut werden, weil dieses Gebiet sich selbst auf ewig im selben Zustand erhält. Es gestattet lediglich den Schmetterlingen und Kolibris, Nektar zu nehmen, doch ich sehe keine anderen Insekten, und ich nehme an, die Raupen und Vogeljungen werden anderswo aufgezogen.«
    »Fiddler's Green«, sagte Cwym.
    »Ist das nicht das Paradies der irischen Seefahrer?«, fragte Laura. Finn nickte.
    »Stimmt, so könnte man sich diesen Ort vorstellen, wenngleich mit ein bisschen mehr Gewässer.«
    »Das werden wir noch finden, darauf wette ich.«
    »Ja glaubt ihr denn ernsthaft, das hier wäre dieser mystische Ort?«, fragte Norbert.
    »Nein, nur eine Kopie davon«, antwortete Bathú. Aber eine sehr gelungene. Johannes hat wohl mit der Zeit alles Mögliche in sein Reich aufgenommen, um es zu bewahren und, wer weiß, vielleicht ein paar irische Seefahrer glücklich zu machen.«
    »Dann sind wir auf der richtigen Fährte«, sagte Milt plötzlich. »Findet ihr nicht?«
    Laura hob die Augenbrauen. »Du hast recht. Das muss der richtige Hafen für ein verfluchtes Schiff sein!«
    »Fast wie daheim.« Finn lachte auf. »Also dann, durchqueren wir dieses Gebiet und sehen, was wir finden!«
    Wenigstens durften sie ungehindert über die Wiesen gehen; was nicht verweilte oder etwas verändern wollte, wurde offenbar geduldet.
    Laura war aufgeregt; ihr konnte es jetzt gar nicht schnell genug gehen. Schwungvoll ging sie voran und schlenkerte dabei ab und zu fast übermütig mit den Armen.
    Finn holte mit langen Beinen zu ihr auf. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, warum nicht?«, gab sie überrascht zurück.
    »Du bist irgendwie verändert.«
    »Gar nicht.«
    »Oh doch. Du strahlst. Von innen heraus. Und deine Haare stehen zu Berge, ich meine, mehr denn je.«
    »Wenn ich strahle, dann nur deswegen, weil wir unserem Ziel nahe kommen. Auch wenn ich noch keine Ahnung habe, wie es dann weitergehen soll.« Laura versuchte, ihre Haare zu ordnen, aber das war ein aussichtsloses Unterfangen.
    »Das ist es also?«, hakte Finn nach.
    »Ja. Was sonst?«
    »Dann erklär mir mal, wieso ihr beide heute so auf Abstand seid.«
    »Wa...« Laura wusste nicht, ob sie amüsiert oder empört sein sollte.
    Finn hob die Hand. »Laura, ich weiß, das geht mich nichts an, aber ich mag dich. Und weil du das einzige Mädchen ... entschuldige, die einzige Frau auf dieser Reise unter lauter seltsamen Männern bist, habe ich ein Beschützersyndrom. Das hat Gina irgendwie in mir ausgelöst. Gefällt mir nicht, aber da stecke ich nun einmal drin. Deshalb meine Frage: Tut er dir gut? Willst du, dass er dir guttut?«
    »Zumindest ist er sehr hartnäckig«, sagte Laura schmunzelnd. »Und ja, ich fühle mich wohl dabei. Die Art seiner Werbung sollte das auch dir bestätigen, Finn. Er ist mindestens genauso unsicher wie ich, gibt aber nicht auf. Was daraus wird, weiß

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