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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ich noch nicht. Aber ich würde es gern herausfinden. So weit bin ich inzwischen.«
    »Na schön, damit gebe ich mich zufrieden, aber ich habe ein Auge auf dich.«
    »Du bist ein Spinner, Finn.«
    »Ja, kann sein. Aber eine Frage habe ich noch. Wieso tut ihr so verschämt, damit auch wirklich der Letzte kapiert, dass da was zwischen euch läuft?«
    Laura zupfte sich am Ohrläppchen. »Wir haben uns geschämt, dass wir in so einem Moment, in dem Felix vor Sorge um seine Kinder fast vergeht, herumknutschen. Und etwas anfangen, zumindest irgendwie ... ich weiß auch nicht. Aber mehr war nicht«, fügte sie schnell hinzu.
    »Ihr spinnt noch viel mehr als ich«, urteilte Finn. »Als ob Gefühle eine Rechtfertigung und die richtige Zeit dafür brauchen. Und dabei wollen wir es belassen.«

    Sie überquerten einen Hügel und den nächsten, und dann stand die Felswand vor ihnen.
    Auf einmal, als habe sie im Verborgenen hinter einem Vorhang auf diesen Moment gewartet, um sich der Gruppe im Verlauf eines Wimpernschlags in den Weg zu stellen. Senkrecht hochragend, dreißig oder mehr Meter, und weit ausgebreitet, dass einem die Lust verging, mal eben darum herumzugehen, um nachzusehen, was dahinter lag.
    Eine natürliche Felswand wie die Mauer von Troja, unüberwindlich und abweisend. Alles prallte an ihr ab, selbst kleine Flechten, die keine Pore zum Festklammern fanden. Schwarzgrau und scharfkantig wie Schiefer. Nun waren selbst die Elfen ratlos. Sie beratschlagten, welche magischen Wege sie hatten, und kamen zu dem Schluss, dass sie keine wussten.
    Jack, Andreas, Finn und Milt wanderten an der Mauer entlang, klopften und tasteten sie ab. Zwischen der Mauer und dem Buschwerk und den Bäumen davor bestand ein Abstand von einem guten Meter. Nichts wuchs direkt am Fels.
    »Kommt mir tatsächlich vor wie Schiefer«, bemerkte Finn. »Aber sehr viel härter. Ich glaube nicht, dass wir eine Chance haben, hochzuklettern. Möglicherweise ist das Gestein auch genauso abweisend wie der Rest dieser Gegend und würde es gar nicht zulassen, dass man einen Haken hineinschlägt. So wir denn einen hätten, samt Seilschaft.«
    »Wir können diese Mauer sicher irgendwann umgehen«, sagte Felix. »Aber bis dahin haben wir wahrscheinlich graue Bärte. Vielleicht können wir uns durchsprengen, mit den Fackeln und der Paste, und möglicherweise finden wir noch so etwas wie Schwarzpulver, Salpeter oder so.«
    »Haben wir uns nicht gerade über Abweisung unterhalten?«, fragte Finn.
    »Schon, aber würde die auch gegen Jacks Pistole bestehen? Wir haben sie leider nicht mehr, aber wenn wir suchen, finden wir vielleicht die passenden Stoffe als Ersatz.«
    Andreas hob die Schultern; er schien den Vorschlag für den besten zu halten.
    »Laura, kannst du eigentlich noch Wärme unter deinen Füßen spüren?«, fragte Bathú.
    Überrascht sah Laura ihn an. Seit dem Erlebnis mit den Ghulen hatte sie überhaupt nicht mehr darauf geachtet, weil ihnen der weitere Weg gewiesen worden war. Sie war zu sehr abgelenkt gewesen.
    Sie kauerte sich hin und legte die Hand auf den Boden, schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihr Gespür.
    »Ja«, sagte sie dann leise. »Hier unten verläuft eine Ader, auf die Mauer zu und verschwindet dort.«
    »Dachte ich es mir doch. Du läufst inzwischen schon automatisch an ihr entlang. Was haben wir über dieses Land gelernt?«
    »Ähm ... nichts ist so, wie es scheint?«
    »Jep. Also wird es einen Durchgang geben, den wir finden müssen.«
    Laura deutete auf sich. »Und ich soll das wieder mal tun?«
    »Er wird sich in der Nähe dieser Ader befinden, denn sie speist ihn mit Energie, die er braucht, um sich zu verbergen. Das grenzt die Suche ein. Der Erfolg sollte kalkulierbar sein.« Bathú hörte sich sehr zuversichtlich an.
    Laura zuckte die Achseln. Sie hatte keine Vorstellung, wie sie einen magisch verborgenen Geheimeingang finden sollte, aber einen Versuch war es wert.
    »Wir helfen dir«, sagte Cwym.
    »Laura, das Navigationssystem«, murmelte sie. Sie folgte der Wärme unter ihren Füßen und merkte, dass diese sich plötzlich verzweigte und in ihrer Stärke nachließ.
    »Ja, da ist etwas!«, sagte sie erstaunt. Sie ging an einem Busch vorbei an die Mauer heran und fühlte sich plötzlich sehr unwohl. Die Farben um sie herum verblassten, der Himmel wurde trüb, die Sonne zum Mond.
    Als ob sie in einer feuchten Gruft wäre, wo ein verlorener Wind der Vergangenheit wehte und die Tränen der Toten von der Decke

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