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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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    Sie kamen an halb verkohlten Rindern, Schweinen und Gazellenartigen vorbei, auch Pferde gehörten zu den Opfern. Dann gab es noch kleinere Leichen, die keiner genau anschauen wollte, etwa ob es Menschen waren oder andere Wesen.
    »Wer tut so etwas ...?«, stieß Andreas fassungslos hervor.
    Den anderen hatte es völlig die Sprache verschlagen. Selbst die Elfen waren betroffen. Stumm, die Augen zumeist auf den Boden gerichtet, wanderten sie in gleichmäßigem, flottem Schritt dahin.
    Es gibt immer noch eine Steigerung, dachte Laura kummervoll. Und ich glaube, das war erst der Anfang.

    Am späteren Nachmittag ließen sie die verbrannte Erde hinter sich. Die Straße führte durch einen Wald, der anachronistisch anmutend intakt und lebendig aussah, und atmeten dankbar die frische, würzige Luft ein. Der begrenzte Blick, das viele Grün um sie herum und die friedliche, nicht tödliche Stimmung taten gut.
    »So beschissen«, sprach Finn zum ersten Mal seit Stunden. »Das ist alles so beschissen. Genauso gut hätte ich für immer im Kriegszustand Belfasts stecken bleiben können. Das Schlimme dabei ist«, er fuhr durch seine verstrubbelten rötlich blonden Haare, »mich zieht es ja immer in solche Gebiete. Aber normalerweise freiwillig, nicht ... so.«
    Nacheinander ließen alle ihren Gefühlen freien Lauf, mit Ausnahme von Jack und Finn hatten sie dergleichen noch nie erlebt, kannten so etwas nur aus der sicheren Distanz von Fernsehberichten. Und alle wussten, dass sie sich auf weitere solche Tage einstellen mussten, wenn nicht gar einmal mittendrin im Geschehnis zu sein.
    »Ich bin froh, dass Angela nicht dabei ist oder einer der anderen«, sagte Felix. »Und ich hoffe, dass meine Kinder das nicht mit ansehen mussten.«
    Hinter dem Wald, vielleicht eine halbe Stunde entfernt, lag eine Stadt. Die Mauer sah intakt aus, einige Rauchsäulen kringelten sich nach oben, die von harmlosem Kamin- oder Herdfeuer erzählten, vielleicht auch von einer Schmiede. Das Land davor war steppenartig, aber nicht zerstört.
    »Was für ein angenehmer Anblick!«, rief Norbert begeistert. »Ihr ahnt nicht, wie weh meine Füße tun, ich bin völlig außer Atem und dem Zusammenbruch nahe. Cwym, glaubst du, du kannst bei einem Wirt ein gutes Wort für uns einlegen, damit wir ein Bad und ein Bett für die Nacht bekommen? Und etwas zu essen? Mit finanziellen Mitteln sind wir ja nicht gerade gesegnet.«
    »Danke für dein Vertrauen, nach allem, was letztes Mal passiert ist«, antwortete der Elfenpolizist spöttisch und erstaunt zugleich. »Ich werde sehen, was wir tun können. Bestimmt können wir etwas von unserer Ausrüstung tauschen - es wird uns schon was einfallen.«
    Das Stadttor war versperrt, nicht einmal Wachen standen davor. Jack sah eine Bewegung oben auf der Mauer und rief hinauf: »Heda, wir sind erschöpfte Wanderer, lasst uns ein!«
    Die Antwort war alles andere als aufbauend. »Packt euch, Gesindel!«
    »Wir sind kein Gesindel!«, beschwerte sich Norbert empört. »Wir sind ehrbare Leute mit geregeltem Einkommen und einem guten Ruf, ich verbitte mir solche diskriminierenden Beleidigungen!«
    »Also dann, ihr ehrbaren Leute mit gutem Ruf: Haut ab!«
    Die Stimme klang weder jung noch alt, weder männlich noch weiblich. Der Sprecher blieb unsichtbar.
    Laura trat nach vorn. »Wir bitten euch inständig, ihr guten Leute!« Sie öffnete die Jacke und zeigte die leeren Handflächen. »Wir erbitten euren Schutz und eure Gastfreundschaft, nur ein Lager für die Nacht und etwas zu essen! Morgen ziehen wir weiter. Wir sind unbewaffnet!«
    »Seid ihr nicht. Ihr habt zwei Elfen dabei. Mit denen wollen wir erst recht nichts zu tun haben!«
    »Wir kommen aus Crain«, sagte Cwym. »Wir sind im Auftrag von Dafydd, König von Crain und Earrach, unterwegs. Ihr wisst, wer das ist!«
    »Nö, nie gehört«, schnarrte die Stimme ohne Gesicht.
    »Dann hol jemanden, der es weiß!«, schrie Bathú. »Er ist der Vater des Sohnes des Frühlingszwielichts, und seine Frau ist die Retterin der Welten, die uns die Unsterblichkeit zurückgab. Auch euer Reich wurde dadurch gerettet! Jeder weiß das, denn alle haben an dem großen Ereignis damals teilgenommen und es im Geiste erlebt, also lüg nicht so dreist!«
    »Ich war da noch gar nicht auf der Welt.«
    Bathú verschlug es die Sprache, seine Glatze bekam rote Sprenkel vor Zorn. Cwym gab zurück: »Dann wurde es dir erzählt, und du kannst dich daran erinnern, oder haben die Ghule dein Gehirn bei

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