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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Plattform und befestigte das Tau mit flinken Griffen und Seemannsknoten an den Ringen.
    »Palstek«, murmelte Milt.
    Endlich kam die Plattform zum Stillstand, und Jack begann sofort mit dem Entladen. Laura beobachtete dass auch die anderen Plattformen soeben »anlegten« und weitere Cigwins ausstiegen, die sie leider nicht identifizieren konnte. Das bedeutete, die Larven funktionierten wirklich gut. Die Elfen verstanden ihr Handwerk. Nicht umsonst waren sie als eine Art »Agenten« im Auftrag ihres Königs unterwegs.
    Wahrscheinlich würden sie den Dieb und seine Komplizin nie mehr wiederfinden. Ob sie dann noch in ihre Heimat zurückkehren durften? Laura hatte inzwischen einiges über die Elfen erfahren, unter anderem auch, dass Versager nicht gern gesehen waren und oft mit Verbannung bestraft wurden.
    Andererseits war der König der Crain mit einer Menschenfrau verheiratet und sollte sogar eine Seele besitzen. Da konnte er nicht ganz so hartherzig wie viele andere seines Volkes sein.
    Wenn sie ihn nur zu Hilfe rufen könnten! Aber sie waren auf sich gestellt und würden es bleiben. Ob es stimmte, dass Königin Anne und ihr Gemahl das Reich im Stich gelassen hatten? Das passte irgendwie nicht zu der bisherigen Beschreibung, aber wer wusste schon, was ihnen womöglich angetan worden war ...
    »He, träum nicht!«, schnauzte sie jemand an. Sie griff hastig nach einer Kiste und schleppte sie zum Warenlager, wo ein anderer Cigwin mit Listen und Feder bewaffnet dastand und abhakte.
    Am Band des Silos sah Laura eine Gruppe stehen und gesellte sich unauffällig dazu.
    »Sind wir vollzählig?«, fragte Cwym mit unverkennbarer Stimme.
    »Ja«, erklang Jacks Stimme.
    Ein Cigwin tauchte neben Laura auf. »Laura?«
    »Milt?«
    »Alles okay?«
    »Sicher. Das war nur ein Spaziergang.«
    Eine der Gestalten verschwamm plötzlich, und Glatzkopf wurde darunter sichtbar. »Kommt um die Ecke, ich nehme euch die Larven ab. Sie sind ohnehin nicht von langer Dauer, und hier oben gibt es auch Menschen, da fallen wir nicht weiter auf.«
    Andreas, Norbert und Maurice zogen erleichterte Gesichter, als sie sich wiedererkannten.
    »Wir müssen zum Ankerplatz der Galeone«, sagte Bohnenstange. »Die erhält ebenfalls jede Menge Ladung. Vielleicht funktioniert der Trick ein zweites Mal.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Jack zweifelnd. »Die werden sicher Wachen aufgestellt haben.«
    »Eben deswegen sehen wir uns um.«
    »Aber, bei allen grünhäutigen Nöcks, bitte nicht zu auffällig!«, warnte Bathú. »Verhaltet euch so normal wie möglich oder am besten so, als wärt ihr gar nicht da.«
    Gar nicht so einfach, so zu tun, als wäre man schon ewig hier.
    Von unten hatte die Insel nicht groß gewirkt, nun aber zeigte sie sich völlig unstrukturiert und labyrinthisch. Die engen, verwinkelten Gassen waren voller Schmutz und Staub, die Häuser waren heruntergekommen, und manche sahen aus, als würden sie jeden Moment zusammenkrachen. Überall waren fliegende Händler unterwegs und priesen lautstark ihre Waren an. Nutztiere liefen frei herum, Kinder in schmutzigen Kitteln rannten hinter ihnen mit Stöcken her oder bewarfen sie mit Steinen.
    Die Luft war ein einziges stinkendes Gemisch aus Unrat, Essensdämpfen wie Kohl und Weißkraut, Verwesung, Tabak und vielem mehr, obwohl sie hier oben frisch und angenehm sein sollte.
    Der Ort war aus der Ferne bunt, aber von Nahem eine einzige Müllhalde, durch die Myriaden von Schmeißfliegen schwirrten.
    Der Lärm war unbeschreiblich. Musik und Gesang schallten aus Kaschemmen, dazu die Marktschreier, Handelnde, Streitende, aber auch sich lautstark Liebende. Elfen, Menschen, Cigwins und andere Wesen schoben sich durch die Gassen, an fast jeder Ecke gab es Kämpfe, weil jemand eine Brieftasche stehlen wollte, oder um eine Frau.
    Niemand kümmerte sich da um ein paar Menschen mehr, die sich in einer geschlossenen Gruppe quer zwischen den Häusern hindurch Richtung Galeone bewegten.
    Am Rand der Siedlung blitzte ab und zu sogar ein wenig Grün durch, und der eine oder andere Baum überragte das Chaos. Diese Insel hätte idyllisch sein können, ein zauberhafter Ort inmitten dieses Märchenreiches. Stattdessen gehörte er zu den vermutlich am meisten heruntergekommenen Plätzen, und das bestimmt nicht erst seit Alberichs Thronvereinnahmung.
    »Wieso fliegt diese Insel eigentlich?«, fragte Laura.
    »Sie fliegt nicht, sie schwebt, und sie bewegt sich kaum von ihrem Platz«, belehrte Cwym sie. »Der Grund sind die mit Gas

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