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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hielt ihr seine Hand hin. Sie ergriff sie und ließ sich hochziehen. »Ich bin geschützt, du aber nicht. Ich kann den Schutz auch nicht ausweiten. Es ist ein sehr alt verwobener Zauber, den Loki mir einst geschenkt hat und der an der kleinsten Veränderung zerbrechen kann. Das will ich lieber nicht riskieren, denn ich kann ihn nicht erneuern. Halte dich also von der Amazone fern.«
    »Nichts lieber als das.« Angela sah zu, wie der Pegasus mit seiner Reiterin nun zum Angriff auf die nachrückenden Palastsoldaten startete. Die Amazone hatte den Goldenen Speer in die Seitenschlaufe gesteckt und ihre beiden Schwerter gezogen. Im Tiefflug raste das geflügelte Pferd durch die Reihen der Verteidiger, und Veda hielt mit wirbelnden Klingen ein fürchterliches Blutgericht.
    Aber nicht nur sie. Das diffuse Ungeheuer, schlimmer als jeder Albtraumschrecken, machte keinerlei Unterschied zwischen Freund und Feind; es fegte einfach alles weg, was es erwischte, zertrat und zertrümmerte, trieb mit Schreien und Basiliskenblicken in den Wahnsinn.
    Alberich beugte sich über die Brüstung. »Zuzo!«, brüllte er nach unten. »Hauptmann, pfeif deine Leute zurück, lass die Rebellen ziehen! Da können wir nichts mehr ausrichten.«
    Der Hauptmann hatte inzwischen wohl selbst erkannt, dass die Verfolgung auch bei ihm verheerende Verluste zur Folge hatte, denn er ließ das Hornsignal erschallen. Die Soldaten stoppten und sahen dann zu, selbst in Deckung zu gelangen.

    Luca deutete aufgeregt nach vorn. »Was ist das?«
    Eine Staubwolke nahte über die Hügel, die bei dem Tempo in wenigen Minuten das Portal erreichen würde.
    »Bricius!«, rief Josce, und der Elf kam angerannt. Er erfasste sofort die Lage.
    »Leonidas. Verdammt!« Er zog das Schwert. »Ich werde sofort eine Angriffstruppe bilden, und ihr fliegt so schnell wie möglich los zum Stützpunkt. Euer Geleitschutz wird leider nicht mehr groß sein, aber das muss genügen.«
    »L... Luca«, stieß Sandra in diesem Moment mit einem seltsam quietschenden Unterton hervor, ihre Finger krallten sich in seinen Arm.
    »Au! Was ist denn?«
    »Sch... schau doch ...«
    Lucas Blick folgte dem Fingerzeig, und sein Schlucken war deutlich zu hören. »Der Fliegende Holländer«, krächzte er und begann zu zittern.
    »Jetzt kommt alles zusammen«, stellte Josce erzürnt fest. »Jemand muss Veda benachrichtigen, es ist zu spät. Bricius, lass den Angriff. Wir schaffen es nicht mehr, alle sollen sich zurückziehen ...«
    »Hoffentlich ist es dafür nicht zu spät!«, schallte Cedrics Stimme von der anderen Seite her. »Seht euch lieber das hier an!«
    Die Gestrandeten waren sofort alarmiert, sprangen auf und liefen zu Cedric, während der Titanendactyle beidrehte, damit der Geschützturm in richtige Position kam.
    »Bei allen Göttern«, stieß die Zentaurin hervor, als sie das Ungeheuer erblickte, und dann ertönte schon der erste grausige Schrei.

    Einige Passagiere schrien auf und hielten sich die Ohren zu, auch die empfindlichen Adler pfiffen gepeinigt und schwankten im Flug.
    Voller Entsetzen beobachteten alle die neuen Vorgänge, Josce und Bricius brüllten Befehle, und die Iolair im Geschützturm machten sich bereit. Der Titanendactyle zeigte sich von dem riesigen Ungeheuer, das im Hof des Palastes Morgenröte wütete, nur mäßig beeindruckt und gab eine ebenfalls Gehör zerfetzende Antwort.
    Sie sahen, wie die Amazone den Goldenen Speer warf, der wirkungslos durch die Kreatur hindurchging.
    »Das ist unmöglich«, stieß die Zentaurin hervor, und ihr Schweif peitschte aufgeregt. »Weil er unmöglich ist ...«
    »Da, sie ruft zum Rückzug!«, schrie Bricius. »Die Unsern fliehen!« Er stieß eine Folge von hohen Lauten aus, die den Adlern, Greifen und allen, die dazu in der Lage waren, befahlen, zurückzufliegen und die Fliehenden, die wie ein Heuschreckenschwarm durch das zerstörte Tor strömten, aufzunehmen.
    »Was ist das?«, fragte Sandra fassungslos. Der Fliegende Holländer und Leonidas waren vergessen.
    »Ich glaube, ich weiß es!«, rief Finn und räusperte sich. »Ich bitte um Aufmerksamkeit, ich zitiere:
    Gedunstig war’s und fahle Vornen
    Zerschellten gar sich im Gestrock.
    O Graus, es glumpt der Jabberwock
    Und die greißlichen Gulpe nurmen.«
    »Das kenne ich aber ganz anders!«, empörte sich Norbert Rimmzahn und rezitierte seinerseits:
    »Verdaustig war’s und glasse Wieben
    Rotterten gorkicht im Gemank;
    Gar elump war der Pluckerwank,
    Und die gabben Schweisel

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