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Schattenlord 7 - Das blaue Mal

Titel: Schattenlord 7 - Das blaue Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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kurze Pause genossen.«
    »Und das Weib? Was hatte es bei dir zu suchen?«
    »Gloria ist auf Kundenfang«, sagte Ruairidh, laut genug, sodass seine Begleiterin es hören musste. »Sie meint, etwas Besseres zu verdienen als die alten, zahnlosen Besoffenen, denen sie sich in der Gosse zur Verfügung stellt, um ihnen ein Mundgewitter zu bescheren. Und wenn sie wieder einmal scheitert, weint sie sich beim Personal aus, insbesondere bei mir. Ich habe nun mal ein Herz für alte, abgehalfterte, hässliche Dirnen.«
    »Ein löblicher Zug von dir.« Leonidas zog eine große Münze hervor und schnippte sie in die Luft. »Gib sie deiner Freundin und sag ihr, sie soll sich nicht zu viel aus den Worten einiger Fremder machen, die bloß auf der Durchreise sind.«
    »Ja, Herr. Danke, Herr.« Ruairidh zeigte das Lächeln eines Mannes, das einerseits Überraschung, aber auch Gier und Eifer ausdrücken sollte. Er hatte sich stets auf sein Mienenspiel verlassen können. »Kann ich euch sonst noch etwas bringen? Die Wurzelsuppe ist ausgezeichnet, und der Koch hat noch einige gut abgehangene Fleischstücke in seiner Kühlkammer, die er euch gern zubereitet.«
    »Nein danke. Es ist gut.« Leonidas tat eine lässige Handbewegung. Er war entlassen. Viel zu früh! Ich muss herausfinden, was sie über Laura wissen!
    Ruairidh beugte sich verschwörerisch vor. »Nicht alle Frauen in Parvenne sehen wie die alte Schickse aus, die ihr wegschicken musstet. Ich könnte euch Zugang zu den nobelsten Wohlfühlhäusern der Stadt verschaffen. Dort findet ihr alles, was das Herz begehrt, und wenn ihr meinen Namen nennt, auch noch zu einem günstigeren Tarif.« Ruairidh improvisierte. Wie immer. Lug und Trug gehörten zu seinem täglichen Geschäft, und nun, da er bei Leonidas vorstellig geworden war, gab es ohnedies nur noch die Flucht nach vorne.
    »Nein danke«, beschied ihm Leonidas, sehr zur Enttäuschung der anderen Löwenmähnigen. »Wir müssen unsere Aufmerksamkeit auf andere, wichtigere Dinge richten.«
    »Benötigt ihr Proviant für die Weiterreise? Sucht ihr einen Hehler, einen Waffenhändler, einen Foltermeister?«
    »Nein danke.« Leonidas’ Gesicht wirkte abweisend. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er mit Ruairidh nicht mehr länger zu tun haben wollte.
    »Benötigt ihr Informationen? Ich weiß so gut wie alles über Parvenne. Über die Hohen Herren, die die Stadt regieren, über jene, die hier leben, und über Durchreisende ...«
    »Es ist genug!«
    »Lass ihn doch reden, Leonidas«, fiel Samwee seinem Anführer ins Wort. Etwas, das er sich wohl niemals getraut hätte, hätte er nicht bereits zwei Krüge des schweren Biers intus gehabt. »Vielleicht weiß er etwas, das uns von Nutzen sein kann.«
    Der General rang mit sich, Ruairidh setzte sein glaubwürdigstes Gesicht auf. Es gelang ihm vortrefflich, die richtige Mimik zwischen Verschlagenheit und Ehrlichkeit zu treffen. Die Spielregeln änderten sich immer mehr zu seinen Gunsten. Lug und Betrug - dies waren Metiers, in denen ihm kaum jemand etwas vormachen konnte.
    »Du wirst nirgendwo so viel buntes und reisendes Volk finden wie im Güldenen Krügel, Herr.« Damit blieb er weitgehend bei der Wahrheit. »Ich sitze an der Quelle. Tag für Tag, Nacht für Nacht. Ich erfahre nahezu alles, was in der Stadt und außerhalb vor sich geht.« Ruairidh lächelte. »Ihr sucht doch jemanden! Ich sehe es euch an. Prüft mich! Wenn ich eure Fragen nicht beantworten kann, müsst ihr nichts bezahlen.«
    »Das hört sich fair an«, meinte Leonidas, nachdem er eine Weile mit sich gerungen hatte. »Also: Was weißt du von einer Frau namens Laura? Sie befindet sich in Begleitung mehrerer ... Artgenossen.«
    Ruairidh tat, als müsste er nachdenken. »Sie ist eine nicht gebürtige Menschenfrau, nicht wahr?«
    Leonidas gab vor, unbeeindruckt zu sein. Ganz konnte er seine Irritation allerdings nicht verbergen. »Richtig geraten, Freund. Sie und ihre Begleiter sind in Innistìr gestrandet. Was weißt du über sie?«
    Improvisieren, Ruairidh! Geheimnisvoll tun, den Fisch nicht mehr von der Angel lassen!
    »Diese Laura war niemals in der Stadt. Aber ich habe von ihr gehört. Von anderen Reisenden, die von einer größeren Gruppe von Menschen gesprochen haben, in deren Begleitung auch einige Elfen waren.«
    »Weißt du, wohin sie sind? Wo sie sich zurzeit aufhalten?«
    »Nein. Aber ich könnte es herausfinden. Wenn du mir bis morgen Abend Zeit lässt ...« Ruairidhs Hals schmerzte mit einem Mal. Das Bannmal, das

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