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Schattenlord 7 - Das blaue Mal

Titel: Schattenlord 7 - Das blaue Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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ihm Cwym in die Haut gepresst hatte, das Symbol zweier ineinander verschlungener Rauten, machte sich bemerkbar. Ausgerechnet jetzt, ausgerechnet hier!
    »Das ist zu spät. Wir müssen so rasch wie möglich weiter.«
    »Dann zu Mittag, Herr! Ich werde meinen Mittelsmann früh aus den Federn schmeißen und mir die Informationen besorgen.« Es juckte, verdammt! Sicherlich trat das Mal nun dunkel hervor, dort, wo Leonidas es sehen musste, trotz des schummrigen Lichts.
    »Nein danke.« Der Löwenmann legte zwei weitere Münzen auf den Tisch, tunlichst darauf achtend, Ruairidh nur ja nicht zu berühren. »Lass uns nun allein. Wir haben uns zu besprechen.«
    »Aber Herr ...«
    »Du solltest meinen Befehlen besser folgen!«
    Leonidas stieß einen Knurrlaut aus, der aus tiefster Kehle zu stammen schien. Ruairidh griff nach den beiden Münzen und zog sich zurück, so rasch wie möglich. Er empfand mit einem Mal fürchterliche Angst. Er hatte einem Mann in die Augen geblickt, dessen Handwerk das Töten war - und der keine Sekunde zögern würde, ihm den Hals umzudrehen, wenn er nicht tat, wie ihm geheißen wurde.
    Er war wie betäubt, sein Herz schlug laut. Er sammelte Krüge ein und nahm beiläufig neue Bestellungen auf, bevor er zur Schenke zurückkehrte und sich den Kittel vom Leib zog.
    »Was machst du da, Kerl?«, fragte der Schankbursche.
    »Meine Schicht ist ... beendet. Die Dreiäugige übernimmt nun wieder für mich. Ich hole sie ...«
    »Gib dir keine Mühe. Du bist Ruairidh, nicht wahr?«
    »Ja, aber ...«
    »Die Dreiäugige und ihre hässliche, behaarte Freundin haben eben das Güldene Krügel verlassen. Darye meinte, du würdest ihre Schicht übernehmen. Das stimmt doch, oder?«
    Ruairidh fühlte, dass jemand hinter ihn trat. Jemand, der einen verdammt großen und breiten Schatten warf und wie ein Putzfetzen stank, der aus der Zeit vor dem Krieg gegen Bandorchu übrig geblieben war.
    Lanne, der Totschläger. Unverkennbar.
    Er sagte: »Ugh! Agh! Ogh!«
    »Nein, ich brauche dich nicht, Lanne. Noch nicht.« Der Schankbursche grinste. »Ruairidh und ich sind uns einig. Nicht wahr?«
    »Selbstverständlich«, murmelte der Elf.
    »Dann mach dich mal an die Arbeit. Die Runde der Lustigen Grabräuber hat ein Goldenes Gebiss zutage gebracht und noch längst nicht alle Zähne ausgegeben. Sieh zu, dass sie weitersaufen. Danach kümmere dich um den Abwasch, und die Speieimer gehörten auch wieder mal geleert.«
    Das wirst du mir büßen, Gloria Gwymsbye! Dafür wirst du bluten, bis du bleich und ausgelutscht vor mir liegst. Bereite dich auf einen schrecklichen Tod vor, der länger andauern wird als dein bisheriges Leben.
    Ruairidh machte sich an die Arbeit, wie es ihn der Schankbursche geheißen hatte, stets darauf achtend, Leonidas und seinen Begleitern nicht mehr zu nahe zu kommen. Das Bannmal, das ihn auf unerklärliche Weise mit seinen Häschern verband, brannte stärker als jemals zuvor.

    »Steh auf, Faulpelz!«
    Jemand schüttelte ihn an der Schulter. Etwa zehntausend Elefanten marschierten durch jenes Schlachtgebiet, das sich »Gehirn« nannte, und tröteten dabei lautstark vor sich hin. Durch seine Glieder floss heiß glühendes Blei, und seine Handgelenke fühlten sich an, als wären sie von Eisenfesseln umfasst.
    »Lass mich!«, murmelte Ruairidh und drehte sich zur Seite. Hin zum Schweinekobel, über dem Wolken ungeheuerlichen Gestanks standen.
    »Wir müssen zur Arbeit. Ich kann Hjölnirs Stimme bis hierher hören. Er wird dir den Schädel einschlagen und mir noch dazu, wenn wir nicht bald bei der Baustelle sind.«
    »Sag Hjölnir, er soll hierherkommen und gefälligst seinen Stechbeitel mitnehmen. Er kann ihn mir durch den Kopf treiben. Dann ist es vorbei, und ich habe endlich Ruhe vor dir.«
    Gloria beugte sich weit über ihn. Ihre Zunge glitt in seine Ohrmuschel, immer tiefer. Es kitzelte, und es fühlte sich angenehm an. »Was soll denn das, Ruairidh? Na schön, es war eine anstrengende Nacht für dich, und ich habe mich dir gegenüber nicht ganz fair verhalten. Aber ich habe mich schließlich entschuldigt.«
    »Entschuldigt?« Ruairidh rieb sich die Augen und versuchte, sich aufzurichten. Es wollte und wollte ihm nicht gelingen. »Ich kann mich an nichts erinnern ...«
    »Ich habe dir deine Schmerzen erleichtert. Ich habe dich ... Nun, wir haben Liebe gemacht. Das ist es doch, was du immer wolltest, nicht wahr?«
    » Wie bitte?! Ich kann mich an nichts erinnern.«
    »War es denn so unbedeutend für dich? So

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