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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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umgebracht hätten, in den Fluss zu werfen, aber ich wollte nichts zurücklassen.
    Wir hielten uns weiter an der Wand fest und humpelten in Richtung Straße.
    Meine Kraft kehrte schneller zurück als bei Dacardi, und ich benutzte die Wand nur noch, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren … nicht als Rettungsleine. Ich wusste zwar nicht, wie weit wir abgetrieben worden waren, doch der Feuerschein war von der blinkenden Notbeleuchtung auf der Straße abgelöst worden. Wir hielten uns im Schatten, weil wir nicht vom Sicherheitsdienst in den Docks erspäht werden wollten, falls nicht alle beim Feuer waren.
    »Warten Sie«, sagte Dacardi. Er wühlte in seiner Tasche herum und zog ein Handy hervor.
    »Funktioniert das denn noch?« Ich fuhr mit der Hand über die Tasche, in der meines steckte und bestimmt jenseits aller Wiederbelebungsversuche war.
    »Das sollte es lieber. Ist angeblich wasserdicht.«
    Das Handy funktionierte, und Dacardis Leute kamen, um uns abzuholen, mussten jedoch wegen Straßensperren eine viertel Meile gehen. Das bedeutete, dass wir diese viertel Meile auch wieder zurücktrotten mussten und nur nasse Socken zwischen uns und dem Asphalt lagen. Ich würde meine Füße auf keinen Fall wieder in meine Stiefel stecken, ehe ich diese nicht getrocknet und desinfiziert hatte. Endlich stiegen wir hinten in einen Mercedes ein, ohne uns um den Dreck zu kümmern, den wir in ein Auto schleppten, das mehr wert war, als ich in fünf Jahren verdiente. Wir ließen das Desaster im Hafen hinter uns.
    »Wohin?«, fragte der Fahrer.
    »Nach Hause«, erwiderte Dacardi. »Die Schlipsträger schon angerufen?«
    Der Fahrer nickte. »Sobald ich vom großen Knall gehört habe. Die Aktenkoffer sind bereits gepackt und unterwegs.«
    »Was ist mit Ihnen?«, wandte sich Dacardi an mich.
    »Ich möchte zu Abby«, sagte ich. »Könnte ich Ihr Telefon benutzen?«
    Er reichte mir sein Handy, und ich rief Abby an. Als sie abnahm, waren meine ersten Worte: »Mir geht’s gut.«
    Einen Moment lang blieb sie still, dann sagte sie: »Das weiß ich. Ich bin Hellseherin, schon vergessen? Hier ist noch jemand, der beruhigt werden muss.«
    Flynn kam ans Telefon. »Sag, dass du nicht im Hafen bist.« Seine Stimme klang kalt und angespannt.
    »Ich bin nicht im Hafen.« Das stimmte sogar, weil wir ihn gerade hinter uns gelassen hatten und jetzt in Richtung Norden fuhren.
    »Shit!«
    Er glaubte mir anscheinend nicht. »Ich bin in ein paar Minuten da.« Ich legte auf und rief dann sofort im Erzengel an. Michael war nicht da, deshalb hinterließ ich die Nachricht, dass ich gerade eine weitere Katastrophe überlebt hätte.
    »So«, meinte Dacardi. »Dann sollte ich wohl jedes Mal nach Ihnen Ausschau halten, wenn etwas in die Luft fliegt, oder?«
    »Das könnte stimmen. Sie überprüfen all Ihre Lagerhallen?«
    Er warf seinem Fahrer einen Blick zu, und dieser nickte.
    Dacardis Gesicht waren seine Sorge und Erschöpfung deutlich anzusehen. »Hier geht’s um mehr als Richard und Flynns kleine Schwester.«
    »Ja, um viel mehr. Wegen morgen Nacht … Werden Sie bereit sein?«
    Er nickte. »Das sagte ich doch, oder? Aber da ist noch eine Sache … ich bin ja kein Sprengstoffexperte, aber ich glaube, da war noch etwas anderes in der Lagerhalle.«
    »Ja, das glaube ich auch.« Ich hatte Sprengstoff in dem Lager gesehen, in dem Flynn und ich aus der Kanalisation herausgekrochen waren, und ich hätte darauf gewettet, dass es Sprengstoff gewesen war, der die gewaltige Explosion in der Exeter Street verursacht hatte, bei der ich verletzt worden war. »Ich habe Kontakt zu Leuten aus der Waffenproduktion. Mal sehen, was ich da in Erfahrung bringen kann. Vielleicht lässt sich ja was mit der Polizei aushandeln. Die werden sich darauf stürzen.«
    »Viel Glück.«
    Dacardi ließ den Fahrer noch bei einem Laden halten und schickte ihn rein, um mir ein neues Handy zu kaufen. Kein superteures, wasserdichtes Modell, aber eins, das funktionierte. Es war der gleiche Betreiber, sodass ich meine alte Nummer wieder bekam.
    Dacardi wurde, während wir warteten, telefonisch über den Stand der Dinge im Hafen in Kenntnis gesetzt. Er seufzte. »Beide Nachbargebäude von meiner Lagerhalle sind in die Luft geflogen. Menschen sind umgekommen. Das gibt viel Ärger.«
    Ich stimmte ihm zu.
    Der Mercedes hielt vor Abbys Haus. »Danke, dass Sie mich aus dem Wasser gezogen haben, Dacardi. Wenn Sie mich nicht gefunden hätten, als ich das letzte Mal unterging, wäre ich nicht

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