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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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verbeugte sich tief vor der Mutter. »Ich habe dich vermisst, meine Geliebte.«
    Das silbrige Strahlen der Mutter verstärkte sich, und der Schatten wandte den Blick ab. »Deine Geliebte, Aiakós? Ich gehöre dir nicht. Dessen sei gewiss. Die Sternenkonstellation ist gekommen und wieder gegangen. Du bist immer noch gefangen, nur dass du jetzt nicht mehr die Macht besitzt, so viele Menschen aus der Ferne zu beeinflussen wie vorher. Von jetzt ab wirst du ihnen einer nach dem anderen gegenübertreten müssen.« Die Mutter lachte, und es schien, als würden plötzlich Blumen in der Zombie Zone erblühen, wo hier doch seit über einem halben Jahrhundert keine mehr zu sehen gewesen waren. Elise und ihr Sohn hatten versucht, ihm mehr Macht zu verleihen. Stattdessen war er kraft ihres Opfers leibhaftig erschienen.
    Aiakós starrte sie an. Ich konnte ob seines fremden Gesichts nicht erkennen, ob ihre Worte eine Wirkung auf ihn hatten. Er drehte sich plötzlich zu Michael um. »Aber ich will meinen Sohn. Ich kann ihn gut gebrauchen.«
    »Nein!« Ich packte Michael.
    »Nein.« Die Mutter wiederholte, was ich gesagt hatte. »Er ist zwischen uns hin- und hergerissen, Aiakós. Du darfst ihn noch nicht haben.« Sie nickte Michael zu. »Du hast den Zeitpunkt, wenn du dich entscheiden musst, nur verschoben, Erzengel. Sei vorsichtig. Du kannst immer noch stürzen.«
    Die Mutter drehte sich zu mir um.
    »Dann habe ich es also vermasselt«, brummte ich. Ich wollte aufrecht stehen, musste mich aber an Flynn festhalten.
    »Nein, Jägerin. Du hast deine Pflicht erfüllt. Ich bin sehr zufrieden.«
    »Aber er ist jetzt hier.«
    Die Mutter lachte, und Aiakós knurrte wie eine eingesperrte Großkatze.
    »Und ich auch, meine Liebe, da du so gütig warst, mich hereinzubringen. Lass mich mit Aiakós über alles sprechen.« Sie sah ihn an. »Ich werde ihn von euch fernhalten, bis ihr fort seid. Geht jetzt.«
    »Und Nofretete?« Ich deutete mit dem Kopf auf den zerfetzten Leib meiner Freundin.
    »Sie hat uns gut gedient und wird belohnt werden.«
    Die Erdmutter tat meinen Kummer einfach ab. Sie verstand es nicht. Abby hatte mir einmal gesagt, dass für die Mutter Leben und Tod das Gleiche waren und dabei nur ein anderer Weg durch ihre Welt beschritten wurde.
    Michael trat vor. »Ich will meine Mutter mitnehmen.«
    Aiakós musterte ihn einen Moment lang und entfernte sich dann vom Altar. Michael hüllte Elise vorsichtig in ihren Umhang. Ganz sanft nahm er sie auf seine Arme.
    Zu meiner Rechten erhaschte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Dacardi hatte Victor seine Jacke heruntergerissen und legte jetzt Nofretetes Überreste vorsichtig darauf.
    »Ich habe deine Mutter nicht in meine Welt gerufen, mein Sohn«, erklärte Aiakós Michael. »Sie war einst eine mächtige Hexe und brachte sich mir dar. Ich bat sie nicht darum, dich in meinem Namen zu opfern. Mir hätte es nichts gebracht, und sie bezahlte einen schrecklichen Preis dafür.«
    Michael war nicht bereit, ihn anzusehen.
    Die Monster würden sich um Vics Leiche kümmern. Eigentlich hätte ich ihn hassen müssen, diesen Verräter, doch das Einzige, was ich empfand, war Mitleid – und vielleicht auch eine gewisse Verbundenheit. Ich diente der Erdmutter. Er hatte im Dienste eines anderen gestanden. Wir hatten beide die zweifelhafte Ehre, menschliche Schachfiguren mächtiger Wesen zu sein.
    Flynn schlang den Arm um meine Schulter und stützte mich, als wir den Platz verließen. Als wir aus dem Lichtkreis der Fackeln und dem Pentagramm traten, lachte der Schatten – Aiakós.
    »Ich werde dich wiedersehen, Michael«, rief er hinter uns her.
    Wir eilten durch die leeren Straßen der Barrows zu einem der MRAPs, der einen Block entfernt mit laufendem Motor auf uns wartete. Dacardis Männer standen wachsam um den Wagen herum und leuchteten mit ihren starken Strahlern in die bröckelnden Gebäude.
    »Was ist mit den Monstern passiert?«, fragte ich. Wir hatten zahlreiche Leichen gesehen, doch nichts, was sich noch bewegt hätte.
    »Sie haben wahrscheinlich die Störung bemerkt, als der Mond seine Position in der Sternenkonstellation einnahm«, meinte Michael. »Im Gegensatz zu uns taten sie das einzig Vernünftige und haben sich versteckt.«
    Dacardi ließ einen von seinen Männern die Klappe zur Ladefläche öffnen, und Michael legte Elises Leichnam hinein. Dann platzierte Dacardi Nofretete neben sie.
    Wir stiegen ein, und der Wagen fuhr langsam aus den Barrows. Dacardi war bereits wieder am Telefon

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