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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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dass du weißt und tust, was richtig ist. Auch wenn es dich das Leben kostet.«
    »Du hast alle manipuliert … das hast du getan. Du hast Schach mit uns gespielt. Mit unserem Leben. Mit dem Leben der Kinder.« Ich wusste, dass sie nicht verstand, wovon ich redete.
    »Ich habe dir Flynn gegeben. Willst du wirklich die Einzelheiten erfahren?«
    »Nein. Das ist erledigt – vorerst.« Es gab eine Sache, die ich unbedingt wissen wollte. »Die Vision, die ich hatte, als der Schatten durch Hammer sprach. Es passierte in den Barrows, aber …«
    »Ich habe Zugang zu deinen Erinnerungen, Cassandra.«
    »Habe ich meine Tochter, mein Kind, tatsächlich ins Feuer geworfen? War das wirklich ein anderes Leben oder nur ein Trick des Dämons, um mich zu schwächen?«
    »Ich habe nie um Opfer gebeten.« Wut klang in ihrer Stimme an, und der Garten wurde kälter. Sie seufzte, und alles wurde wieder normal. »Jägerin, meine Macht – und wir sprechen hier von großer Macht – liegt im Land. Ich werde nie irgendeinen Menschen kontrollieren. Der freie Wille steht an erster Stelle. Das ist eine Anweisung des Großen Meisters. Abby, du und alle anderen müssen sich dafür entscheiden, mir zu dienen. Dadurch kann ich meine Macht übertragen. Ich kann niemanden dazu zwingen.«
    Sie schwebte über die Quelle hinweg aufs Gras. Ihre nackten Füße drückten die Halme nur ganz leicht um. Innana hatte der Schatten sie genannt. Sie setzte sich neben mich, und ihr Körper bewegte sich mit einer Anmut, die unter Menschen Ihresgleichen suchte. Als ein leiser Windhauch sich erhob, nahm ich den Duft von Blumen wahr, der süßer und reiner als alles war, was ich je in Abbys Garten gerochen hatte.
    »Als du in dieser Gasse im Sterben lagst, sah ich meinen großartigen Plan zusammenbrechen. Und während ich dich heilte, erkannte ich, dass du etwas konntest, was mir nicht vergönnt war. Du konntest in die Barrows. Und ich könnte mit dir gehen, ohne mein Wort zu brechen.«
    »Deshalb bist du dann in mir geblieben. Und Aiakós? Wie steht er zu dir? Ist er dein Geliebter?«
    »Das geht dich nichts an, Jägerin. Hast du nicht selber genug Probleme mit Männern? Wirst du dich zwischen beiden entscheiden? Dem Sohn eines Halbgottes und dem Menschensohn? Du bist meine Tochter, und ich denke nicht schlecht von dir, wenn du beide nimmst.«
    Na, was sollte man dazu sagen? Ich lachte und fühlte mich besser als seit Wochen. »Es gibt keine Wahl zwischen den beiden. Ich liebe Flynn. Ich mag Michael, aber ich liebe ihn nicht. Warst du in mir, als ich hier in diesem Garten mit Flynn geschlafen habe?«
    Sie lächelte. »Ja. Er ist ein guter Mann. Eines meiner besseren Kinder. Vielleicht kann ich doch noch etwas für Michael tun.«
    »Es ist ungefährlicher für ihn, wenn du ihn in Ruhe lässt.«
    »Er ist nicht auf Sicherheit aus … genauso wenig wie du. Du hast mir ein Geschenk gemacht, Jägerin. Ich habe die Welt durch deine Augen gesehen. Alles wird jetzt anders sein. Ich werde …« Sie lachte. »Dinge arrangieren.«
    »Das hört sich ziemlich unheimlich an. Warum erzählst du mir das alles?«
    »Du hast das Recht, es zu wissen. Du, meine Jägerin, bist im Verlaufe der Jahre, im Verlauf von Tausenden von Jahren, immer da gewesen. Jedes Leben, das du je gelebt hast, war mir geweiht. Andere haben mir ein Leben lang gedient und im Verlaufe des nächsten versucht, mich zu vernichten. Du bist der einzige Mensch, in den ich hineinkonnte, so wie ich es getan habe.« Sie streckte ihre Hand aus. »Ich habe ein Geschenk für dich. Siehe, was wirklich passiert ist. Sei ganz ruhig. Beobachte. Und glaube, denn es ist die Wahrheit.«
    Ich spürte, wie die Mutter in meinen Geist eindrang und mich in der Zeit zurückführte.
    Wieder loderte das Feuer vor mir. Wir tanzten nach der Musik von Trommeln und Flöten, und Astra lehnte sich an mich und lachte. Die Priesterinnen drängten mich nach vorn und streckten die Hände aus, um mir mein Baby zu nehmen und es der Mutter zu geben. Ich war eine Priesterin der Mutter gewesen. Es war meine Pflicht, ihr zu dienen. Ich schaute in Astras lächelndes Gesicht, in ihre wunderschönen dunklen Augen, und sah das Vertrauen und die Liebe, die sie mir entgegenbrachte. Schmerz packte mich. Ich war dem Feuer so nah. Würde es ihr wehtun? Es war nicht richtig, mein Kind zu töten. Ich konnte es nicht. Ich würde es nicht tun. Ich wirbelte herum und rannte davon. Hätte ich Astra nicht auf den Armen gehabt, wäre mir die Flucht vielleicht

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