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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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wohl wäre, mich als Freundin zu haben? Wahrscheinlich eher nicht, obwohl er mich bereits so sehr beeindruckt hatte, dass ich es mir sehr wohl überlegte. »Joe sagte, er wollte keinen Ärger mit Ihnen haben. Warum?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich bin dafür bekannt, dass ich Sachen – und Leute – zerbreche, wenn ich herausfinde, dass ein Kind ausgebeutet oder verletzt wird.«
    Er nahm meine Hand und musterte die Schrammen auf meinen Knöcheln. »In Filmen habe ich es ja schon gesehen, dass Frauen so hart zuschlagen.«
    »Aber im wirklichen Leben noch nie?«
    »Noch nie im wirklichen Leben. Ich hörte aus fünf Metern Entfernung seine Rippe brechen. Ich glaube nicht, dass ich mit meinen Fäusten Knochen brechen kann.«
    Ich wollte ihn schon an Hectors Kiefer erinnern, fand dann aber, dass es nicht der richtige Augenblick dafür war. »Ich habe keine Bärenkräfte, Flynn, aber ich bin viel stärker als die meisten Frauen.«
    Ich atmete tief ein und aus. Nachdem er mich hatte kämpfen sehen, war nun der Moment gekommen, ihn einzuweihen und ein paar Dinge zu erklären.
    Ich fuhr ein Stück und hielt dann unter einem Baum an, der ein bisschen Schatten spendete. Dann erzählte ich Flynn, wie die Erdmutter an meinem achtzehnten Geburtstag zu mir gekommen war und welchen Schwur ich in jener Nacht geleistet hatte. Ein paar Geschichten von meinen erfolgreicheren und weniger gewalttätigen Rettungsaktionen vervollständigten das genaue, aber etwas unscharfe Bild, das ich von mir zeichnete. Die Monster in den Abwasserkanälen ließ ich aus. Das war eindeutig etwas, das ich ihm beweisen musste.
    »Was soll ich dazu sagen?«, fragte Flynn, als ich fertig war.
    »Tja, entweder Sie glauben mir, was toll wäre, oder Sie tun es nicht. Wenn Sie mir nicht glauben, werde ich es Ihnen zeigen und hinterher sagen können: ›Na, was hab ich Ihnen gesagt?‹ Ich glaube an Gott und die Erdmutter. Ich glaube daran, dass es einen großen Plan für diese Welt und die Menschheit gibt. Meine Arbeit mit der Mutter und Abby ist ein Teil davon.«
    »Dann ist es also etwas Religiöses für Sie? Ein heiliger Auftrag. Ihren Glauben infrage zu stellen wäre wohl das Gleiche, als wenn ich Ihnen erzählte, dass Ihre kostbare Hellseherin Abby eine Betrügerin ist.«
    »Abby könnte Sie lehren, sie nicht zu beschimpfen, aber sie ist keine Angeberin.«
    Er stieß einen Seufzer aus. »Erwarten mich noch irgendwelche anderen Überraschungen?« Er klang resigniert, als wüsste er die Antwort auf seine Frage bereits.
    »Ja, Flynn. Viele. Wappnen Sie sich. Dazu werden wir schon bald kommen.«

Kapitel 13
    Mein Handy klingelte, und ich klappte es auf.
    »Wie geht die Suche voran?«, fragte Abby.
    »Wie üblich. Beschissen. Warum?«
    »Komm mit Detective Flynn zum Abendessen her.«
    »Abby, wir müssen ein Kind finden.«
    »Aber nicht heute Abend. Und du musst ohnehin etwas essen.« Sie sprach mit einer Selbstsicherheit, bei der mir unbehaglich zumute war. Die Hohepriesterin der Erdmutter wusste wie ihre Chefin immer mehr, als sie mir erzählte.
    »Okay. Wir sind in Kürze da.« Ich klappte mein Handy zu.
    »Worum ging’s?«, fragte Flynn.
    »Wir müssen zu Abby. Sie sagt, damit wir bei ihr zu Abend essen, aber ich bin mir sicher, dass es noch um etwas anderes geht.«
    Und das tat es auch. Flynns roter Truck parkte am Straßenrand. Flynns Mutter würde uns beim Abendessen Gesellschaft leisten. Er murmelte etwas vor sich hin, schwieg dann aber, als wir ums Haus herum zum Hintereingang gingen.
    Es roch wie immer himmlisch im Haus, und man hatte das Gefühl, in eine Landhausküche zu treten, in der regelmäßig die Familie zusammenkam. Flynns Mutter saß am Tisch, stand aber auf, als wir hereinkamen. Sie begrüßte uns mit einem strahlenden Lächeln. Die große, knochige Frau mit dem pechschwarzen Haar wirkte viel zu jung, um einen dreißigjährigen Sohn zu haben. Nur ein paar Fältchen um Augen und Mund ließen sie etwas älter aussehen als ihn.
    Ihr Blick hing die meiste Zeit an mir. Ich nehme an aus Neugier. Schließlich hatte sie ihren Sohn zu einer Fremden geschickt, bei der er wohnen sollte, nur weil sie fest an Abby und deren Fähigkeiten glaubte. Außerdem hatte sie das Leben ihrer Tochter in die Hände ebendieser Frau gegeben.
    »Hallo Cassandra«, sagte sie. »Ich bin Amanda Flynn.«
    Zu meiner Überraschung schloss sie mich plötzlich in eine feste Umarmung. »Ich weiß, dass Sie sie finden werden. Ich weiß es ganz sicher.« Sie sprach mit sanfter,

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