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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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uns gehörte. Sie hatten ihn akzeptiert, aber es schien mir seltsam, dass er sie anscheinend auch akzeptierte.
    »Mögen Sie eigentlich Schlangen?«, fragte ich.
    »Nein.« Er runzelte die Stirn. »Aber die hier mag ich.«
    Vorsichtig nahm er Nofretete von seiner Schulter und legte sie aufs Sofa. Sie glitt nach unten auf den Boden, schlängelte sich auf den Couchtisch und dann in ihr Terrarium.
    »Warum haben Sie nichts mit Liebe am Hut?«, fragte Flynn. Es lag kein spöttischer Ausdruck auf seinem Gesicht, und es schwang auch kein Spott in seiner Stimme mit. »Es kann doch nicht nur an den Schlangen liegen.«
    »Stimmt. Aber alle meine Liebesgeschichten enden gleich. In der Regel sage ich: ›Stör dich nicht an der Pistole und den Messern, Schatz, ich benutze sie fast nie. Und ja, ich muss um Mitternacht allein raus … Achte darauf, die Tür hinter dir zu schließen, wenn du gehst.‹ Man sagt mir nach, ich wäre zu aggressiv, zu streitlustig.« Ich richtete den Blick auf ihn. »Was ist mit Ihnen? Auch keine Affären?« Ich war neugierig. Vielleicht erzählte er mir ja von der Frau, die ihm so viel Ärger gemacht hatte, dass er nicht mehr für Beziehungen zu haben war.
    »Der Beruf. Ich arbeite viel. Es ist schwer für eine Frau, mit einem Cop zusammenzuleben. Meine Mutter ist der Beweis dafür. Ich sah sie manchmal abends am Fenster sitzen und nach draußen schauen, wenn mein Vater sich verspätete. Ich wusste, dass sie Angst hatte, jemand könnte kommen, um ihr mitzuteilen, dass er verletzt oder getötet worden wäre. Und dann eines Nachts … Er wurde in einen Raubüberfall verwickelt. Er hatte keine Chance.«
    »Hatte Ihre Mutter etwas dagegen, als Sie selber Polizist werden wollten?«
    »O ja. Aber sie wusste, dass es das Einzige war, was ich wirklich machen wollte. Was ich immer hatte machen wollen.« Er bewegte den Arm und zuckte dabei zusammen.
    »Sind Sie verletzt?«
    »Eine alte Schulterverletzung. Ich versuchte, einen verzweifelten Teenager zu entwaffnen, statt ihn zu erschießen. Er lebte seine Wut über die Gesellschaft aus, indem er einen Gemischtwarenladen ausraubte.«
    Ich musste grinsen. Ich schob meinen Ärmel hoch und zeigte die mittlerweile fast unsichtbaren Narben an meiner linken Schulter. »Die tun auch manchmal weh, aber Abby hat mir was dafür gegeben.« Ich ging wieder ins Badezimmer und nahm den Tiegel mit der Salbe aus dem Medizinschrank. Ich wollte mich über Liebesgeschichten unterhalten, und er redete von seinem Beruf.
    Ich ging wieder ins Wohnzimmer. »Ziehen Sie Ihr T-Shirt aus. Das hier wird helfen.«
    Er blieb sitzen, streifte aber das T-Shirt ab. Ich setzte mich neben ihn.
    Verdammt! Was hatte ich getan? So ein schöner Körper. Ich öffnete den Tiegel und zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, und … er lächelte. Verflucht und zugenäht. Ich wusste, dass er eine starke Wirkung auf mich hatte. Er hatte zu seiner Mutter gesagt, dass ich ganz okay wäre, aber das war jetzt ein anderes Lächeln. Ich trug die Salbe auf seine Schulter auf und massierte sie in den großen Muskel ein. Abby hatte der Masse Sandelholz beigemengt, und der süße, aromatische Duft hing jetzt in der Luft. Eine schmale Narbe zog sich über seinen Arm. Ich rückte etwas zur Seite, woraufhin er eine Hand auf mein Knie legte und es sanft umfasste.
    Ich musste schlucken. Eine innere Stimme warnte mich aufzuhören, doch mein Körper vibrierte bereits fast vor Verlangen. Ich unterdrückte es. Er war nichts für mich. Er hatte mich schließlich als heidnische Revolverheldin bezeichnet.
    »Wie stark bist du?«, fragte er. Er sah mich durchdringend an. Seine Hand lag immer noch auf meinem Knie.
    Wollte er mich etwa herausfordern? Damit kam ich klar. »Stärker als du. Und schneller auch.«
    »Beweis es mir.« Er legte den Kopf schräg und bedachte mich mit einem aufreizenden, verspielten Lächeln. Kein Mann hatte mich jemals so angelächelt. Und verspielt war nur ein Mann in meinem Leben gewesen, und die Beziehung hatte vor Jahren in einer Tragödie geendet.
    »Ich soll es beweisen? Okay.« Hatte ich ihn einmal geschlagen, würde sein männlicher Stolz ihn eingeschnappt abziehen lassen. Und nein, das war keine Bitterkeit, die mich bei der Vorstellung erfüllte, war es doch eine rein sachliche Schlussfolgerung. Verlöre ich meine Sachlichkeit, würde mir dieser Mann das Herz brechen. »Lass uns gehen!«
    »Wohin?« Er zog eine Augenbraue hoch und klang überrascht, dass ich auf seine Herausforderung

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