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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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Menschen, weshalb ich ihm den Hintern rettete. Ich gab mich keinen Illusionen hinsichtlich seines wahren Charakters hin. Würde ich je zwischen ihm und etwas stehen, das er haben wollte, würde er sich wie ein Hai, der Blut riecht, auf mich stürzen.
    Die nachtaktiven Bastinado-Banden verlegten ihr Hauptquartier häufig, sodass ich einer Prostituierten, die früh auf den Beinen war, zwanzig Dollar zustecken musste, um zu erfahren, wo die Devils zurzeit herumhingen. Sie entfernten sich selten mehr als zwei oder drei Blocks von der River Street, doch allein dadurch war es schon ein großes Revier. Ich musste ihr noch einmal zehn geben, um sicherzugehen, dass Snag immer noch der Anführer der Devils war. Ich war nicht gerade allseits beliebt bei den Bandenmitgliedern, und bei einem neuen Anführer hereinspaziert zu kommen könnte meinen Tod bedeuten.
    Ich parkte vor dem Gebäude, das früher mal ein Lagerhaus gewesen war, und ging mit erhobenen Händen, um zu zeigen, dass ich keine Waffe bei mir hatte, darauf zu. Ich sah draußen niemanden, aber die Tür knarrte, als ich eintrat. Ich stand bewegungslos da, während meine Augen sich an das Dämmerlicht gewöhnten, das durch die hohen Fenster fiel.
    Der Gestank von Bier, Urin und anderen widerlichen Gerüchen hing in der Luft, aber der Mutter sei Dank war es anscheinend kein Versteck für Waffen und Sprengstoff.
    »Na, Hexchen. Du kommst ein bisschen spät zur Party«, rief Snag mir von der anderen Seite des Raums zu.
    Hexchen. Argh, ich hasste das. Ich hatte damals eine von Abbys Zaubermixturen verwendet, um Snag vor den Monstern zu retten. Allein schon die Nutzung so einer Mixtur machte mich in seinen Augen zu einer Hexe.
    Snag saß auf einem Plastikstuhl mit dem Rücken zur Wand und hatte nichts weiter an als ein paar alte, dreckige Unterhosen. Ich richtete meinen unverwandten Blick auf sein Gesicht, weil ein Teil seiner Ausstattung an dem einen Beinausschnitt sichtbar war. Ein paar Sachen wollte ich einfach nicht sehen.
    Auf Matratzen lagen die Bandenmitglieder, die nicht gerade Wache schoben, entweder allein oder mit ihren Mädchen. Die meisten schliefen, aber ein paar waren auch in intimere Beschäftigungen vertieft.
    Snags dreckiges, blondes Haar fiel ihm strähnig auf die Schultern, und die Rippen waren auf einer Seite etwas nach innen gebogen, sodass sein Körper leicht schief war. Außerdem war er stark gehbehindert. Er war also nicht gerade das Abbild eines Anführers, doch er balancierte den Ausgleich dafür, eine .357 Magnum, auf seinem Schenkel. Zwar war er intelligent, besaß aber keinerlei Sinn für Moral, wodurch er sich zum perfekten Anführer einer Bastinado-Bande qualifizierte, auch wenn er gelegentlich einen seiner eigenen Leute umbringen musste, um seine Leitungsqualitäten unter Beweis zu stellen.
    Eine nackte Frau saß auf einem anderen Plastikstuhl neben ihm. Ihre tätowierten Brüste hingen wie verwelkte Blumen herunter. Die Frau war alt genug, um seine Mutter zu sein, was sie aber wahrscheinlich nicht war, doch die Barrows ließen jeden vorzeitig altern, der sich zu lange hier aufhielt.
    Snag streckte die Hand aus, packte sie am Haar und riss sie von ihrem Stuhl. Sie schrie einmal kurz auf, als sie auf den Zementboden stürzte. Die heilige Mutter stehe ihr bei … Sie krabbelte wimmernd weg.
    »Setz dich.« Snag deutete auf den Stuhl, den er mit Gewalt für mich geräumt hatte. »Holt ihr ein kaltes Bier.« Er rief es einfach so in den Raum hinein, ohne jemanden direkt anzusprechen. Er hatte eine raue, krächzende Stimme, als hätte er Cracker gegessen und brauchte jetzt einen Schluck Wasser, um sie herunterzuspülen.
    Das war das Letzte, was ich wollte … mich auf diesen Stuhl zu setzen. Verdammt. Welch eine Ehre, neben Big Devil zu sitzen. Ich zwang mich zu einem falschen Lächeln und nahm Platz.
    Snag lachte mich lautlos aus. Er hatte meinen Widerwillen bemerkt.
    Eins der Mädchen kam mit einem kalten Bier angerannt. Zumindest hatte es einen versiegelten Verschluss.
    »Du solltest meine Frau sein«, meinte Snag. Er deutete auf die Bande und kicherte. »All das könnte auch dir gehören.«
    Eins musste ich Snag lassen. Sein Humor war nicht ohne. Er war nicht dumm. Bösartig, ja, aber nicht dumm.
    Ich lachte ein bisschen über seinen Scherz. »Würdest du etwa teilen, Snag?«
    Sein Blick glitt über meinen Körper. »Wenn du es tust, würde ich auch.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt, Snag, aber ich habe schon jemanden. Ich hoffe, du

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