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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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seinen unterwürfig lächelnden Ausdruck.
    »Guten Tag, Master Michael«, sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung.
    »Guten Tag.« Michael schenkte dem Mann dieses anmutige Nicken, das er gelegentlich auch für seine Gefolgsleute bereithielt. »Miss Archer und ich werden zu Hause essen.«
    »Gewiss, Sir. Ich werde den Oberkellner anrufen, außer Sie ziehen es vor, dass er nach oben kommt«, erwiderte der Mann, während er beiseitetrat, damit wir an ihm vorbeigehen konnten.
    »Nein, ein Anruf reicht. Der Wein …?«
    »Ist gekühlt und steht bereit.« Der Mann schloss die Tür lautlos hinter uns und entfernte sich.
    Ich musterte meine Umgebung. »Hm, das ist aber nicht das Lace Curtain.«
    Michael ging zu einer schwarz glänzenden Bar aus Marmor. »Das Curtain befindet sich zwei Stockwerke unter uns. Das hier ist meine Suite.«
    »Ja, das sieht schon eher nach dir aus als dieser dekadente orientalische Haremsraum im Erzengel.«
    Ich ließ meinen Blick durch den eleganten, modern eingerichteten Raum schweifen, dessen luxuriöse Ausstrahlung einem förmlich ins Auge sprang. Ein talentierter Inneneinrichter hatte dem großzügigen Raum mit den riesigen Glasfronten mit klar geschnittenen Möbeln und Accessoires aus Leder und Messing eine männlich kräftige Note verliehen. Ich schaute Richtung Süden aus dem Fenster, wo man in der Ferne die Barrows sehen konnte. Heute hing eine schmutzig braune, trübe Wolke darüber, die an einen dünnen Ölfilm erinnerte, wie man ihn gelegentlich auf flachen Teichen sieht.
    »Dekadent?« Michael trat neben mich. »Du meinst mein bescheidenes Heim?«
    »Ja, dein bescheidenes Heim.«
    »Ich komme gelegentlich hierher. Wenn ich mich mit Leuten treffe, die ich nicht mit in den Erzengel nehmen kann oder will.«
    »Dann mietest du dir also Hotelzimmer?«, fragte ich.
    »Nein, das ist die Suite des Besitzers.«
    Nirahs Kopf kam aus der Tasche hervor. Er streckte ihr seine Hand hin, und sie glitt darauf, um sich dann gleich seinen Arm hochzuschlängeln. Sie streckte sich, und ihre Zunge zuckte über sein Ohr. Er sah mich die ganze Zeit unverwandt an.
    »Jägerin, wenn du dir doch nur so viel aus mir machen würdest wie die Kleine hier.« Nirah küsste ihn erst auf die Wange und dann auf die Lippen, ehe sie weiter nach oben auf seine Schulter glitt. »Konnte ich mir Hoffnungen machen, ehe Flynn auftauchte? Würdest du zu mir kommen, wenn er ginge?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Aber das stimmte wahrscheinlich gar nicht. Ich würde mich aus den gleichen Gründen wie immer gegen seine Anziehungskraft zur Wehr setzen. Michael vereinnahmte Dinge … und Menschen.
    Das Telefon klingelte.
    Ich schaute weiter aus dem Fenster, während Michael einen Seufzer ausstieß und abhob. Er bat den Anrufer, umgehend Kaviar nach oben zu bringen, dann ging er wieder zur Bar. »Komm her, Cass. Ich werde mich benehmen.«
    Er stand auf der anderen Seite des Tresens, also setzte ich mich auf einen der Hocker. Michael griff unter die Theke und reichte mir eine Flasche Bier. Teures Bier. Sich selbst schenkte er ein Glas blutroten Wein ein. Nirah hatte sich auf seiner Schulter zusammengerollt und fuhr mit dem Kopf immer wieder in sein Haar.
    »Die Gewehre«, sagte er. »Hast du irgendetwas darüber in Erfahrung bringen können?«
    Der plötzliche Themenwechsel kam für mich unerwartet.
    »Äh … Sie gehörten deinem Partner vom Goblin Den, Theron. Ich habe mich gestern Abend mit ihm unterhalten. Sie waren für seine Bastinado-Armee bestimmt. Weißt du irgendetwas über eine Armee? Theron sagte, er würde der neue Herrscher der Barrows werden. Wer ist der gegenwärtige Herrscher? Der, den er vom Thron stoßen will?«
    Michael runzelte die Stirn. »Das kann nicht stimmen. Er halluziniert.«
    »Ja, vielleicht.« Ich klang aus gutem Grund skeptisch. »Das passiert häufig in den Barrows.«
    »Ich werde ihn mir vornehmen, Cass. Das ist überfällig.«
    »Theron stellt zurzeit kein Problem dar.«
    Plötzlich interessiert legte Michael den Kopf schräg. Er sah mich eine ganze Weile durchdringend an. »Gibt es da irgendetwas, das ich wissen sollte?«
    »Such dir einen neuen Partner für das Goblin Den.« An seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass er verstanden hatte. »Du meine Güte, da bist du ja sehr fleißig gewesen, nicht wahr?«
    Ich zuckte die Achseln. Weder Hammer noch Theron waren durch meine Hand gestorben.
    Es klingelte leise an der Tür. Michael nahm Nirah von seiner Schulter, legte sie

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