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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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zusammen.
    »Raus!«, brüllte Landry und schob Seabright aus der Tür.
    Seabright schüttelte ihn ab und ging auf den Flur. Landry und Dugan folgten ihm.
    »Ich verklage sie!«, brüllte Seabright.
    Landry sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. »Was?«
    »Ich will, dass diese Frau verklagt wird!«
    »Ihre Frau?«
    »Estes! Das ist alles nur ihre Schuld.«
    Dugan sah zu Landry. »Wovon redet er?«
    Landry ignorierte ihn und schob sich vor Seabright. »Ihre Stieftochter wurde entführt. Das ist nicht Estes’ Schuld.«
    Seabright streckte ihm den Finger ins Gesicht. »Ich will ihre Lizenz. Und ich rufe meinen Anwalt an. Ich wollte nie, dass sich Ihre Leute da einmischen, und jetzt sieht man ja, was deshalb passiert ist. Ich verklage Sie. Ich verklage Ihr Dezernat und ich verklage Elena Estes!«
    Landry schlug ihm die Hand weg und drückte ihn gegen die Wand. »Überlegen Sie es sich genau, bevor Sie hier mit Drohungen um sich werfen, Sie fettes Schwein!«
    »Landry!«, brüllte Dugan.
    »Finde ich auch nur eine Sache, die Sie mit der Entführung in Zusammenhang bringt, dann liefere ich Sie an den Galgen!«
    »Landry!«
    Dugan packte ihn grob an der Schulter. Landry schüttelte ihn ab und trat zur Seite, funkelte Seabright immer noch wütend an.
    »Verschwinden Sie, Detective Landry«, befahl Dugan.
    »Fragen Sie ihn, was sie gemeint hat«, sagte Landry. »Fragen Sie, was Erin gemeint hat, als sie sagte, sie hätte ihn um Hilfe gebeten. Wann hat sie das getan? Warum wissen wir nichts davon? Ich will einen Durchsuchungsbefehl für das Haus und das Büro von diesem Drecksack. Wenn er Beweise zurückhält, kann er im Gefängnis vermodern.«
    »Gehen Sie«, knurrte Dugan. »Auf der Stelle.«
    Landry ging den Flur entlang zur Einsatzzentrale, trat an seinen Schreibtisch und holte aus der Bleistiftschublade ein Päckchen Marlboro Light, das er dort aufbewahrte. Er hatte das Rauchen generell aufgegeben, aber bestimmte Augenblicke bildeten eine Ausnahme, und dies war einer davon. Er schüttelte eine Zigarette aus dem Päckchen, nahm das Feuerzeug und verließ das Gebäude, um auf dem Bürgersteig auf und ab zu gehen und zu rauchen.
    Er zitterte. Er wollte zurück ins Gebäude und Bruce Seabright windelweich prügeln. Dieser Dreckskerl. Die Tochter seiner Frau wurde entführt, und seine Lösung war, nichts zu unternehmen. Lass sie doch verrotten. Sollen sie das Mädchen doch vergewaltigen, töten und in einen Kanal werfen. Großer Gott.
    Ich hab dich gebeten , mir zu helfen ! Warum willst du mir nicht helfen? Hasst du mich so sehr?
    Seabright hatte nichts davon gesagt, mit Erin direkt gesprochen zu haben. Landry war bereit, seine Pension darauf zu verwetten, dass Seabright irgendwo ein weiteres Videoband versteckt hielt. Ein Band, auf dem Erin um Hilfe bat. Und Bruce Seabright hatte überhaupt nichts unternommen.
    Aber das war es nicht, warum Erin bestraft werden sollte, oder? Sie befand sich an diesem scheußlichen Ort, war nackt an ein Bett gekettet und wurde mit einer Reitgerte geschlagen, weil die Regeln gebrochen und das Büro des Sheriffs hinzugezogen worden war.
    Konnte es sein, dass Estes ins falsche Hornissennest gestochen hatte? Sie hatte mit allen Beteiligten über Erin Seabright gesprochen. Vielleicht hatte Van Zandt rausgekriegt, dass sie nicht diejenige war, die sie zu sein vorgab.
    Alle aus Jades Umkreis waren am Samstag wegen des Mordes an Jill Morone verhört worden. Dabei war Erins Name gefallen. Auf diese Weise könnte Jade den Tipp bekommen haben.
    Jemand aus der Nachbarschaft könnte das Haus beobachtet haben, was Landry aber nicht glaubte. Er hatte die Berichte über die Nachbarn gelesen, über ihre Familien, ihre Berufe, ihre Verbindung zu den Seabrights. Nichts.
    Vielleicht hatten die Entführer das Haus verwanzt, aber das schien sehr weit hergeholt. Schließlich ging es hier nicht um einen Multimilliardär.
    Oder die Entführer besaßen Insiderinformationen. Seabrights Sohn. Oder Seabright selbst.
    Wie konnte man sich besser vom Verdacht reinwaschen, als mit der Polizei zu kooperieren und ihr dann die Schuld zu geben, wenn etwas schief ging? Seabright hätte nie etwas unternommen, um Erin zu helfen, wenn Estes ihre Nase nicht da reingesteckt hätte.
    Er hätte genau das getan, was Landry ihm vorgeworfen hatte: die Informationen für sich zu behalten, bis das Mädchen tot aufgefunden wurde – falls sie überhaupt gefunden wurde. Und seiner Frau hätte er gesagt, er habe alles getan, was er

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