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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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letztes Mal rammte ich die Kamera gegen die Scheibe.
     
    »Elena!«, schrie Landry.
    Wieder versuchte er sich dem Wohnwagen zu nähern und wurde zu Boden geworfen, als drinnen etwas explodierte. Flammen schossen aus den zerbrochenen Fenstern, zwischen Schwaden orangefarbenen Rauchs. In der Ferne hörte er Sirenen. Zu spät.
    Erschüttert, verstört rappelte er sich auf und stand da, unfähig, etwas zu tun oder zu denken.
     
    Mein erster Gedanke war, dass Chad im Garten stand und sein Werk begutachtete, begeistert von dem Gedanken, dass er mich getötet hatte. Dann kam er auf mich zu und rief meinen Namen, und ich wusste, dass es Landry war.
    Die Videokamera an mich gedrückt, wollte ich auf ihn zulaufen, aber meine Beine waren wie Gummi, schwach vor Anstrengung und Erleichterung.
    »Elena!«
    Er packte mich an den Schultern und zog mich weg, führte mich von dem brennenden Wohnwagen zu Paris Montgomerys Patio.
    »Guter Gott«, keuchte er, drückte mich auf einen Stuhl, betrachtete mich von oben bis unten, tastete mich mit den Händen ab. Seine Hände zitterten. »Ich dachte, du wärst da drinnen.«
    »War ich auch«, hustete ich. »Chad Seabright hat das Feuer gelegt. Er steckt mit Paris und Erin unter einer Decke. Hast du ihn erwischt? Hast du sie beide erwischt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Niemand im Haus, nur der Hund.« Der Jack Russell hüpfte hinter den Patiotüren auf und ab wie ein Ball und bellte ununterbrochen.
    Sirenen heulten vor dem Haus. Ein Polizist kam um die Garage gerannt. Landry ging auf ihn zu, zeigte ihm seine Dienstmarke. Während ich mir den Rauch aus der Lunge hustete, sah ich, wie er auf das Haus zeigte. Der Polizist nickte und zog seine Waffe.
    »Bist du verletzt?«, fragte Landry, als er zurückkam und sich wieder vor mich hockte. Er berührte die Wange, an der mich die Farbdose getroffen hatte. Ich spürte es nicht, wusste nicht, ob die Wange verletzt worden war. Wahrscheinlich nicht, da Landry mit seiner Inspektion weitermachte.
    »Ich hab mir den Finger gebrochen«, sagte ich und hielt die rechte Hand hoch. Er nahm sie sanft in die seine und sah sich den Finger an. »Mir ist schon Schlimmeres passiert.«
    »Du verdammter Dickkopf«, murmelte er. »Warum hast du nicht auf mich gewartet?«
    »Hätte ich auf dich gewartet, dann hätte Chad alles in Brand gesteckt –«
    »Ohne, dass du da drin warst!«, sagte er und stand auf. Er ging in kleinen Kreisen vor mir auf und ab. »Du hättest da nie reingehen dürfen, Elena! Du hättest Beweise zerstören können –«
    »Und wir hätten gar nichts in der Hand gehabt!«, brüllte ich zurück, schob mich ebenfalls hoch.
    »Wir?«, fragte er, trat näher, versuchte mich einzuschüchtern.
    Ich wich nicht zurück. »Das ist mein Fall. Ich hab dich da reingebracht. Das macht es zu einem wir .Versuch gar nicht erst, mich da wieder rauszudrängen, Landry. Ich mach das für Molly, und wenn es sich rausstellt, dass ihre Schwester freiwillig an dieser Sache beteiligt war, werde ich Erin Seabright mit meinen eigenen Händen erwürgen. Dann kannst du mich ins Gefängnis werfen und ich bin für die nächsten fünfundzwanzig Jahre aus dem Weg.«
    »Du warst fast für immer aus dem Weg!«, schrie er und schwang seinen Arm in Richtung des Feuers. »Glaubst du, das will ich?«
    »Alle im Büro des Sheriffs wollen das!«
    »Nein!«, brüllte er. »Nein! Ich. Schau mich an. Ich will das nicht.«
    Wir standen Zeh an Zeh. Ich funkelte ihn böse an. Er starrte zurück, sein Gesichtsausdruck wurde allmählich weicher.
    »Nein«, flüsterte er. »Nein, Elena. Ich will nicht, dass du aus meinem Leben verschwindest.«
    Diesmal wusste ich nicht, was ich sagen sollte.
    »Du hast mich zu Tode erschreckt«, sagte er leise.
    Du auch, dachte ich, nur in der Gegenwartsform. Doch laut kam ich auf ein anderes Thema zurück. »Du hast gesagt, du würdest teilen. Es war zuerst mein Fall.«
    Landry nickte. »Ja … ja, das hab ich.«
    Feuerwehrautos von der Wache in Loxahatchee kamen an. Das erste rumpelte in den Garten. Ich sah, wie sich die Feuerwehrleute so gelassen an die Arbeit machten, als seien sie auf einer Filmleinwand, schaute dann auf meine Hände. Immer noch hielt ich die Videokamera umklammert. Ich reichte sie Landry.
    »Das hab ich gerettet. Du wirst Fingerabdrücke finden.«
    »Haben die Erin hier festgehalten?«, fragte er und schaute zum Wohnwagen.
    »Chad sagte, Erin hat zuerst mitgemacht, aber dann hat sich Paris gegen sie gewandt. Doch wenn Paris sich gegen

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