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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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sie gewandt hat, warum ist Erin dann nicht tot?«
    »Schätze, wir werden Paris diese Frage stellen müssen«, meinte er. »Und Erin. Weißt du, was für ein Auto Paris fährt?«
    »Einen dollargrünen Infiniti. Chad hat einen schwarzen Toyota Pick-up. Und ihm fehlt ein Auge. Könnte sein, dass er in ein Krankenhaus geht.«
    Landry hob die Augenbraue. »Ihm fehlt ein Auge? Du hast ihm das Auge ausgestochen?«
    Ich zuckte mit den Schultern und schaute weg, den entsetzlichen Anblick noch so lebhaft in meinem Kopf, dass es mir den Magen umdrehte. »Ein Mädchen muss tun, was ein Mädchen tun muss.«
    Er fuhr sich mit einer Hand über den Mund und schüttelte den Kopf. »Du bist wirklich ein harter Brocken, Estes.«
    Im Moment sah ich bestimmt nicht hart aus. Das Gewicht der allmählich durchscheinenden Wahrheit über diesen Fall drückte mich runter. Der Adrenalinschub des Nahtoderlebnisses war verpufft.
    »Komm her«, sagte Landry.
    Ich blickte hoch, und er berührte mein Gesicht mit der Hand – die rechte Seite, die Seite, in der ich noch etwas spürte. Ich spürte es bis ins Herz.
    »Ich bin froh, dass du nicht tot bist«, murmelte er. Ich hatte das Gefühl, dass er nicht die jetzige Situation meinte, den Wohnwagen.
    »Ich auch«, erwiderte ich, lehnte meinen Kopf an seine Schulter. »Ich auch.«

52
    Landry gab eine Fahndung nach Paris Montgomery und Chad Seabright raus. Alle Streifenwagen des County und der Staatspolizei würden nach dem dollargrünen Infiniti und Chads Toyota Pick-up Ausschau halten. Zusätzliche Warnhinweise waren an die Küstenwache und die Flughäfen in West Palm Beach sowie Fort Lauderdale gegangen, genau wie an alle kleinen Flugplätze in der näheren Umgebung.
    Einer der Gründe, warum Südflorida schon immer ein Umschlagplatz für Drogen war, liegt darin, dass es so viele Möglichkeiten gibt, ins Land und wieder hinaus zu kommen, und internationale Flüge sind auch in letzter Minute zu buchen. Paris Montgomery kannte viele Leute im Pferdegeschäft, viele reiche Leute, die eigene Flugzeuge und Boote besaßen.
    Und sie kannte einen, der in dieser Nacht Pferde nach Belgien verfrachtete: Tomas Van Zandt.
    »Hat man ihn ausfindig gemacht?«, fragte ich Landry. Wir saßen in seinem Auto in der Auffahrt von Paris Montgomerys Mietshaus.
    »Nein. Armedgians Jungs haben den Mist des Jahrhunderts gebaut.«
    Ich erzählte ihm von den Pferden, die nach Europa geflogen wurden. »Ich wette, dass sie beide versuchen werden, heute Nacht das Land zu verlassen.«
    »Wir haben die Fluggesellschaften alarmiert«, erwiderte Landry.
    »Das reicht nicht. Frachtflüge stehen auf einem ganz anderen Blatt. Wenn du dir je Sorgen wegen Terroristen machen willst, dann unternimm bei Gelegenheit mal einen Transatlantikflug mit einer Horde Pferden.«
    »Na toll. Weiss und die FBI-Bubis können sich am Frachtterminal die Hintern platt sitzen.«
    Der Feuerwehrchef von Loxahatchee trat an den Wagen, als Landry nach seinem Handy griff. Ein großer Mann mit einem dicken Schnauzer. Ohne seine schwere Ausrüstung war er vermutlich dünn wie eine Zaunlatte.
    »Behandeln Sie den Brandherd als Tatort, Chief«, sagte Landry zu ihm.
    »Machen wir. Brandstiftung.«
    »Das auch. Haben Sie den Hausbesitzer ausfindig gemacht?«
    »Nein, Sir. Der Besitzer ist außer Landes. Ich habe die Hausverwaltung angerufen. Sie wird sich mit dem Besitzer in Verbindung setzen.«
    »Welche Hausverwaltung?«, fragte ich.
    Der Chief beugte sich vor und schaute zu mir. »Gryphon Property Management. Wellington.«
    Ich warf Landry einen Blick zu. Sein Handy klingelte. »Wird Zeit, dass wir uns noch mal mit Bruce unterhalten. Steht er immer noch unter Arrest?«
    »Nein. Sie haben ihn laufen lassen. Landry«, meldete er sich am Handy. Seine Gesichtsmuskeln spannten sich und die Brauen zogen sich zusammen. »Was soll das heißen, verschwunden? Wo war die verdammte Bewachung?«
    Erin ,dachte ich.
    »Wann?«, blaffte er. »Na, das ist ja absolut fantastisch. Sag dem Kerl, wenn er seinen Kopf aus dem Hintern rauskriegt, reiß ich ihm das Ding ab und spiel Golf damit!«
    Er klappte das Handy zu und sah mich an. »Erin ist verschwunden. Jemand hat auf der anderen Seite des Schwesternzimmers im Abfalleimer Feuer gelegt, und der Polizist, der sie bewachen sollte, hat seinen Posten verlassen. Als er zurückkam, war sie weg.«
    »Sie ist bei Chad.«
    »Und sie sind auf der Flucht.« Landry ließ den Wagen an. »Ich setz dich an der Notaufnahme ab. Muss mich

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