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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Freund von mir. Wir machen sehr viel Geschäfte miteinander.«
    »Gut«, meinte Landry. »Rufen Sie ihn an. Sagen Sie ihm, er müsse Ihnen einen Gefallen tun. Sie bräuchten dreihunderttausend Dollar in markierten Scheinen. Es wird etwas dauern, die zusammenzukriegen. Sagen Sie ihm, jemand vom Büro des Sheriffs wird sich mit ihm in der Bank treffen, um ihm dabei zu helfen.«
    Seabright schaute ihn entsetzt an. »A-aber wir geben denen das Geld doch nicht tatsächlich, oder?«
    »Das werden Sie tun müssen, wenn Sie Ihre Stieftochter lebend wiedersehen wollen«, erwiderte Landry. »Und das wollen Sie doch, nicht wahr, Mr. Seabright?«
    Seabright schloss die Augen und stieß einen Seufzer aus. »Ja. Natürlich.«
    »Gut. Innerhalb der nächsten Stunde werden die Techniker kommen und Ihr Telefon anzapfen. Wenn dann der nächste Anruf kommt, können wir ihn zurückverfolgen. Sie vereinbaren die Übergabe. Sagen Sie denen, Sie würden das Geld bringen, aber Erin müsse dort sein, an einer Stelle, wo Sie sie sehen können, sonst kämen Sie nicht. Die wissen bereits, dass Sie kein Weichei sind. Falls sie Erin nicht schon umgebracht haben, bringen sie sie mit. Die wollen das Geld, nicht das Mädchen.«
    »Ich kann das alles immer noch nicht glauben«, murmelte Seabright. »Sie werden dort sein? Bei der Übergabe?«
    »Ja. Ich habe meinen Lieutenant bereits über die Situation informiert. Er wird Sie in Kürze anrufen und mit Ihnen sprechen.«
    »Was ist mit dem FBI?«, fragte Seabright. »Werden die bei Entführungen nicht immer hinzugezogen?«
    »Nicht automatisch. Wir können das FBI benachrichtigen, wenn Sie wollen.«
    »Nein. Die Sache ist schon viel zu sehr eskaliert. Die Entführer haben gesagt, keine Polizei, und jetzt wird es in meinem Haus vor Polizisten wimmeln.«
    »Wir werden sehr diskret sein, Mr. Seabright«, versicherte ihm Landry. »Ich möchte mit allen sprechen, die hier im Haus leben.«
    »Meine Frau steht unter Beruhigungsmitteln. Außer Krystal sind das nur noch ich, mein Sohn Chad und Krystals jüngere Tochter Molly.«
    »Detective Landry weiß von der sexuellen Beziehung zwischen Erin und Chad«, warf ich ein. Röte stieg an Seabrights Hals hoch wie die Farbsäule im Thermometer. »Er wird auf jeden Fall mit Chad sprechen wollen.«
    »Mein Sohn hat absolut nichts damit zu tun.«
    »Weil Sie das sagen?«, forderte ich ihn heraus. »Ihr Sohn hat eine Menge mit Erin zu tun. Er wurde zwei Tage vor ihrem Verschwinden abends mit ihr in der Nähe ihrer Wohnung gesehen. Sie haben sich gestritten.«
    »Daran ist sie schuld«, sagte Seabright verbittert. »Erin hat ihn verführt, nur um mich zu ärgern.«
    »Sie glauben nicht, dass Chad selbst Sie ärgern wollte?«
    Seabright schoss auf mich zu und drohte mir mit dem Finger. »Ich habe genug von Ihnen und Ihren Beschuldigungen. Es ist mir egal, für wen Sie arbeiten. Ich will Sie hier nicht mehr sehen. Das Büro des Sheriffs hat die Sache jetzt übernommen. Die haben bestimmt auch keine Verwendung für eine Privatdetektivin. Oder, Detective?«
    Seabright schaute zu Landry. Landry schaute zu mir, sein Gesicht genauso verschlossen wie meins.
    »Ich muss Ihnen sagen«, erwiderte Landry, »dass Ms. Estes’ Mitarbeit bei dieser Sache sogar sehr wichtig ist, Mr. Seabright. Wäre sie nicht gewesen, dann wäre ich nicht hier.«
    Guter Bulle, böser Bulle. Ich musste fast grinsen.
    »Vielleicht würden Sie das gern Detective Landrys Lieutenant erklären«, sagte ich zu Seabright.
    Er wollte mir die Hände um den Hals legen und mich erwürgen. Ich sah es seinen Augen an.
    »Er ist bestimmt sehr daran interessiert, alles darüber zu erfahren, warum Ihnen die Entführung Ihrer Stieftochter so gleichgültig war«, fuhr ich fort und bewegte mich von ihm weg. »Wissen Sie, Detective Landry, Sie sollten vielleicht doch das FBI hinzuziehen. Ich habe einen Freund im Regionalbüro, den ich anrufen könnte. Die Sache könnte möglicherweise internationale Auswirkungen haben, wenn eine der ausländischen Nationen im Reiterzentrum darin verwickelt ist. Oder ein Kunde von Mr. Seabright aus einem anderen Bundesstaat. Wenn Erin über die Staatsgrenze gebracht wurde, wird es automatisch zu einem Fall für die Bundespolizei.«
    Ich hätte nur seine Geschäftsverbindungen erwähnen müssen, und Seabrights Schließmuskel würde sich verkrampfen, da war ich mir sicher.
    »Ich lasse mir nicht gerne drohen«, murrte er.
    Ich ging zu ihm, beugte mich zu seinem Ohr vor und murmelte:

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