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Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten

Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten

Titel: Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Qualität, nicht das, was man auf einem so armen Hof erwarten würde. Faran Ured war sehr gespannt, was er im Haus vorfinden würde.
    Die Tür öffnete sich einen Spalt, und ein blasses Jungengesicht starrte ihn an.
    » Ja?«, fragte der Junge.
    » Seid mir gegrüßt, Herr«, rief Ured mit übertriebener Höflichkeit. » Habt Ihr vielleicht einen Schluck Wasser für einen müden Wanderer?«
    Drinnen wurde kurz geflüstert, dann sagte der Junge: » Es ist ein Brunnen dort drüben. Da findet Ihr, was Ihr sucht, Herr.« Er wurde rot dabei.
    Faran Ured lächelte freundlich. » Der Segen der Götter möge auf dir ruhen, junger Freund. Sei doch so gut und frage jene, die zögern, mich über die Schwelle zu bitten, ob sie vielleicht auch eine Scheibe Brot erübrigen könnten. Und wenn es nicht zu viel verlangt ist, auch einen trockenen Platz, um meine alten Beine auszuruhen. Du musst wissen, ich bin unter die Räuber geraten und irre nun schon seit vielen Stunden durch das Unterholz.« Ured fiel es nicht schwer, eine leidende Miene zu zeigen. Er war sogar so vorausschauend gewesen, seine Vorräte aus dem Beutel zu nehmen und am Rand des Wäldchens zu verstecken, falls man auf die Idee käme, seine Geschichte, die wenigstens teilweise stimmte, zu überprüfen.
    » Schon gut, mein Junge«, brummte eine dunkle Stimme, und der Knabe verschwand von der Tür. Ein finsteres Gesicht blickte kurz hindurch, dann wurde sie endlich ganz geöffnet. » Räuber, sagt Ihr?«
    Der Herr des Hauses war nur mit einem langen Hemd bekleidet, und er stank nach Branntwein. Er war ein Köhler und hatte offenbar noch keine Zeit gefunden, sich den schwarzen Staub abzuwaschen, der mit seinem Beruf einherging. Sein lockiges Haar hing ihm wirr über die Augen. Ured brauchte nur Sekunden, um zu erkennen, dass dieser Mann vom Kummer besiegt worden war und seine Niederlage mit Bier und Branntwein besiegelt hatte. Er sagte: » So ist es. Die Götter halten immer wieder schwere Prüfungen bereit, auch für die Gerechten, Bruder, und zu denen darf ich mich gewiss nicht zählen. Und so gefiel es ihnen, mir zwei Räuber zu schicken.«
    » Was seid Ihr, ein Prediger?«
    » Ein Jünger des Wanderers, Bruder, und ein Verkünder seiner Werke und Wahrheiten. Doch predige ich nicht mit Worten, Bruder.«
    Der Köhler starrte ihn an. » Der Wanderer, wie? Ich wusste nicht, dass der noch Anhänger hat. Ihr könnt herein, wenn Ihr mir versprecht, uns die Predigten zu ersparen. Heiram Grams hat noch keinen Mann mit Hunger oder Durst von seiner Tür gewiesen.«
    » Habt Dank. Ich werde Euch sicher nicht zur Last fallen, Bruder, ja, Ihr werdet gar nicht merken, dass ich hier bin.«
    » Schon gut, schon gut. Ela, was zu essen für unseren Gast. Und du, Asgo, hol frisches Wasser vom Brunnen. Und wo ist Stig? Ich hoffe, ihr habt ihm nicht die ganze Arbeit aufgeladen. Bin nämlich ein wenig krank, Herr, und fühlte mich nicht recht wohl heute Morgen.«
    Faran Ured nickte verständnisvoll und trat ein. Die Stube war niedrig, nur mit dem Notwendigsten ausgestattet, aber reinlich. Ein blondes Mädchen von vielleicht siebzehn Jahren stand mit verschränkten Armen am Herd. Ihre Lippen waren verkniffen, und offensichtlich war sie nicht glücklich darüber, dass ihr Vater ihn hereingebeten hatte. Die Spannung in der Luft war fast mit Händen greifbar. Es hatte hier wohl einige Aufregung gegeben, und es war nicht schwer zu erraten, dass es dabei vor allem um den halbnackten jungen Südländer ging, der stumm am Tisch saß und krampfhaft einen alten Vorhang an sich drückte. Ured dachte an die schwarzen Sachen, die hinter der Hütte zum Trocknen aufgehängt waren. Nicht viele Menschen trugen diese Art Kleidung. Aber dieser verunsichert wirkende junge Mann passte nicht ganz in das düstere Bild, das sich zusammenzusetzen begann. » Mein Name ist Faran Ured, ich bin ein bescheidener Diener des Wanderers und hoffe, dass ich Euch nicht zur Last falle«, sagte er, um seine Gedanken zu verbergen.
    » Ela, nun mach und bring Brot und Käse für unseren Gast. Heiram Grams werde ich genannt, und diese Plage dort ist meine Tochter Ela. Und der dort …« Meister Grams stockte unsicher, und die Hand, die auf den Südländer wies, erschlaffte in der Bewegung.
    » … das ist unser Vetter Anuq, von den Inseln«, fiel Ela schnell ein.
    » Ein schöner Name. Anuq – wird so nicht der Schwarze Sperber genannt?«
    Der junge Mann nickte langsam. » Anuq«, murmelte er.
    » Von welcher der Inseln kommt

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