Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Titel: Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
Vom Netzwerk:
ist aber nicht wichtig, was du warst, es ist wichtig, was du bist und was du sein wirst.«
    » Ich muss es einfach wissen, Marberic, auch wenn du das anscheinend nicht verstehst. Und deshalb frage ich dich, ob ihr vielleicht einen Zauber für mich habt, eine Waffe oder eine Rüstung, die mich schützt. Es könnte ja sein, dass dort Gefahren auf mich lauern.«
    Der Mahr schnaubte verächtlich. » Natürlich warten Gefahren auf dich. Wir hören sie, die Krieger der Berge, die entlang des Weges Ausschau halten nach dem Schatten, der du warst.«
    » Ich gehe trotzdem.«
    Marberic seufzte. » Ich weiß. Ich werde Amuric fragen, ob er etwas für euch hat oder machen kann, denn wir lassen euch nicht aufbrechen, bevor ihr nicht gesund seid.«
    » Wir?«
    » Grams’ Tochter wird dich begleiten.«
    » Ela? Ich habe nicht vor, sie mitzunehmen.«
    » Und wir werden sie nicht festbinden. Sie wird sicher mit dir gehen wollen, denn auch ihr Vater ist unterwegs nach Felisan.«
    » Köhler Grams? Woher wisst ihr das?«
    » Die Berge tragen den Klang seiner Schritte weit. Sie sind schwer von dem Silber, das er geraubt hat, weil der Pilger ihm das auftrug.«
    » Silber? Der Pilger? Er ist mit Faran Ured zusammen?«
    » So nennt er sich heute, ja. Er hatte versprochen, niemals wiederzukommen, doch wie die meisten Menschen hält er sein Wort nicht.«
    » Aber er geht, ich meine … ich hoffe, du erwartest nicht, dass ich ihn immer noch für euch töte.«
    Der Mahr schüttelte den Kopf. » Er ist fort, so mag er noch eine Weile leben. Amuric hat mit den anderen gesprochen. Sie meinen, es genügt, wenn du ihm den Ring nimmst.«
    » Den Ring der Unsterblichkeit?«
    » Er trägt ihn an der rechten Hand.«
    Sahif dachte einen Augenblick nach, dann sagte er: » Nein, dort trägt er keinen Ring, auch an der Linken nicht, den hätte ich bemerkt.«
    Marberic seufzte. » Er ist Teil seines Fleisches geworden. Er trägt ihn unter der Haut, wenn du so willst.«
    » Aber wie soll ich ihm dann diesen Ring …« Sahif verstummte, weil ihm plötzlich verschiedene Möglichkeiten in den Sinn kamen.
    Der Mahr sprach es aus: » Schneide ihm den Finger ab. Wenn du dir nicht sicher bist, welcher es ist – alle Finger – oder gleich die Hand.«
    Unwillkürlich starrte Sahif auf sein rechtes Handgelenk. Ob er früher gewusst hatte, wie man einem Menschen am besten das Handgelenk abtrennte?
    Der Mahr verstand Sahifs betroffenen Blick offenbar falsch. » Du kannst ihn nicht tragen. Es ist ein Zauber, den wir nur für ihn in diesen Ring geschmiedet haben.«
    Sahif runzelte die Stirn. » Du sagtest, Amuric habe mit den anderen gesprochen. Sag, wo sind sie? Werde ich sie auch kennenlernen?«
    Der Mahr schüttelte den Kopf. » Sie leben in der Tiefe und suchen die Nähe der Menschen nicht. Sie wollen dich nicht sehen, denn auch sie mögen das Blut nicht, das an deinen Händen klebt.«
    » Alle? Ich meine, wie viele sind es denn?«
    » Das musst du nicht wissen. Doch nun lausche, denn vielleicht erfährst du doch noch etwas über die Pläne deiner Schwester.«
    » Ich freue mich, dass Ihr Zeit für mich gefunden habt, Meister Haaf«, eröffnete Shahila die Audienz mit einem strahlenden Lächeln.
    Jomenal Haaf stand vor ihr, drehte seine Mütze unruhig in den dürren Händen und sah sich in der Halle um. » Früher gab es hier Stühle, Hoheit«, sagte der Zunftmeister schließlich mürrisch. » Oder der Kanzler kam ins Zunfthaus, wenn es etwas zu besprechen gab, was die Zünfte anging. Wo ist der neue Kanzler eigentlich?«
    » Ich fürchte, Ihr müsst mit mir vorliebnehmen, Meister Haaf, mit mir und meinem Vertrauten.«
    Der Zunftmeister zuckte zusammen. Offenbar hatte er Almisan, der im Schatten einer Säule hinter dem Thron stand, bislang gar nicht gesehen, und genau deshalb hatte sich der Rahis dort auch platziert. Nun trat er an den Thron heran, und seine hünenhafte Gestalt ließ die Halle mit einem Mal viel kleiner wirken.
    » Nun, aber wenn es um eine Angelegenheit der Zünfte geht, ist es gutes altes Recht …«
    » Es geht nicht um die Zünfte, Haaf«, unterbrach ihn Shahila, » es geht um Euch. Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Wie ich hörte, seid Ihr der reichste Mann von Atgath.«
    » Die Leute reden viel«, erwiderte der dürre Mann, und Misstrauen lag in seinem Blick.
    » Nun, man sagte mir, dass die meisten Bäckereien der Stadt Euch gehören, ebenso die Mühlen unterhalb des Sees und sogar einige Gehöfte. Ist das nur

Weitere Kostenlose Bücher