Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenprinz

Schattenprinz

Titel: Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clay und Susan Griffith
Vom Netzwerk:
unwegsamer. Die Täler wurden tiefer, und scharfe Felswände ragten jäh aus den grünen Hängen empor. Der Boden wurde nass und morastig. Dichte Wälder verbargen sie vor spähenden Augen aus der Luft, machten ihren Weg aber auch beschwerlicher.
    Gareth hielt unter den Ästen eines großen Baumes an und starrte hinaus auf ein langes, offenes Tal. Sie würden über die wogenden Heidefelder laufen müssen, um die nächste Baumgruppe zu erreichen. Obwohl Adele keinen Laut der Schwäche von sich gab, merkte er ihr an, dass ihr die feuchte Kälte und die nur sporadischen Mahlzeiten zusetzten. Die Steine bei Clava waren immer noch Tage entfernt. Er wollte so viel schneller vorwärtskommen, doch Adele konnte es einfach nicht.
    Gareth nahm sie bei der Hand und rannte hinaus über den nassen Boden. Der Schmerz ihrer Berührung war inzwischen beinahe unbedeutend. Sie strahlte immer noch eine starke Hitze aus, aber sie war nicht mehr sengend. Der heftige Wind zerrte peitschend an ihren Kleidern, und der weiche Torf schmatzte unter ihren Stiefeln. Adele spürte ihre Füße kaum noch, während sie einen vor den anderen setzte, um über die schlammige Erde zu laufen.
    Plötzlich blieb Gareth stehen und starrte hinter ihnen in den Himmel. Drei dunkle Gestalten stürzten aus den nebligen Wolken auf sie herab. »Sie haben uns gefunden!«
    »Gut. Ich könnte keinen einzigen Schritt mehr weiterlaufen.« Mit einem kratzenden Geräusch zog Adele die stählerne Fahrenheit-Klinge. Die andere Hand griff nach einer Pistole.
    Gareth ertappte sich dabei, wie er angesichts ihrer kämpferischen Miene lächelte. Sie war ein herrlicher Anblick, als sie, die Kapuze zurückgeschlagen und mit wehendem Umhang, zu ihren Angreifern herumwirbelte.
    Gareth erhob sich in die Luft, um seinen Artgenossen entgegenzutreten, und genoss die Tatsache, dass er nun als Vampir kämpfen konnte und seine Fähigkeiten nicht hinter einer menschlichen Maske verstecken muss te. Seine Krallen und Zähne fuhren aus, als er sich den Pale näherte. Unvermittelt ruckte der Kopf eines Vampirs zurück, und er wirbelte um die eigene Achse, als Gareth den Knall von Adeles Pistole hörte.
    Dann war er mitten im Kampf und prallte mit solcher Geschwindigkeit gegen den Vampir, der ihm am nächsten war, dass ihr Zusammenstoß wie ein Donnerschlag widerhallte. Seine Zähne gruben sich tief in die Halsschlagader seines Gegners und zerrissen mit einer drehenden Bewegung des Kiefers die Muskeln und Sehnen. Der Pale röchelte und krallte nach ihm, doch der Prinz schleuderte ihn beiseite, als der dritte Vampir an ihm vorbei auf Adele zuschoss.
    Gareth warf sich seinem letzten Gegner hinterher. Adele stand bereit. Das schwache Sonnenlicht konnte dem Glühen ihres gezogenen Dolches nichts entgegensetzen, und den anderen Arm ausgestreckt zielte sie mit unerschütterlicher Standhaftigkeit auf den Vampir, der auf sie zustürzte. Gareth sah eine Rauchwolke aufsteigen und ihre Hand durch den Rückstoß der abgefeuerten Pistole zucken. In erschrockener Erwartung warf sich der Vampir zur Seite, und Gareth spürte eher, als dass er es sah, wie die Kugel den roten Uniformrock des Pale durchschlug und dann seinen eigenen Rock zerriss.
    Der Pale stürzte mit einem schrecklichen, kreischenden Fauchen auf die Prinzessin zu und streckte die Arme nach ihr aus. Adele sprang vor, und mit einem grellen Aufblitzen beschrieb ihr Khukri einen weiten Bogen. Der Vampir kreischte, als eine seiner Hände abgetrennt zu Boden fiel. Adele folgte der Bewegung ihrer Klinge und duckte sich tief, als er über sie hinwegflog. Einen Augenblick später strich ein zweiter Schatten über sie, als Gareth den Vampir an den Schultern packte und mit seinem Gegner vom eigenen Schwung getragen wieder nach oben schoss. Dann machte der Prinz kurzen Prozess mit ihm, indem er ihm das Genick brach und ihm dabei in seiner Raserei beinahe den Kopf vom Rumpf riss.
    Als Gareth sich umblickte, sah er den Vampir mit der aufgerissenen Kehle halb tot auf der Erde liegen. Adele rannte mit gezogenem Dolch auf ihn zu, um ihm den Gnadenstoß zu geben. Der erste Pale, den sie angeschossen hatte, versuchte zu fliehen, deshalb setzte Gareth ihm nach. Es dauerte nur Sekunden, ihn einzuholen und zu erledigen.
    Gareth landete neben Adele auf der Erde, während das Blut immer noch auf ihrer Klinge kochte. Sie atmete schwer, und in ihren Augen tanzte animalische Freude. Mit einer geschmeidigen, schwungvollen Geste glitt der Dolch zurück in die Scheide, und

Weitere Kostenlose Bücher