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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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fünfzig Prozent!«, knirschte er über den Lärm der Einschläge.
    »Was du nicht sagst!«, knurrte Akina.
    Garlyn blickte kurz zu Kirai. Sie hatte sich an ihren Sessel gekrallt und schien zu beten.
    Die Jezebel bebte und ächzte unter den Treffern. Die grellen Schüsse des Elfenbeinschiffes hinterließen dunkle Phantombilder auf Garlyns Netzhaut. Kommt her, ihr Arschgeigen!, dachte er, die Zähne gefletscht. Ich zeig’ euch, wo der Kronk die Locken hat! Ich hab’ von Vago Korrak gelernt! Ich hab’ schon hübschere Schiffe als eures aus dem All gepustet, als ich noch Windeln getragen hab’!
    Es schien ihren Gegner wenig zu beeindrucken. Sein Schild hatte einen Großteil des Laserfeuers geschluckt wie Süßigkeiten, und gleichgültig, welche Ausweichmanöver die Jezebel versuchte, es umkreiste sie wie ein Raubvogel auf der Jagd, viel zu wendig und atemberaubend schnell. Und fast jeder seiner Schüsse traf.
    Vierzig Prozent. Dreißig ...
    Schweiß lief Garlyns Rücken hinab. Seine Hände schienen mit der Waffenkontrolle verwachsen zu sein, seine Daumen drückten wie von selbst die Auslöser im Sekundentakt. Würden die Typen da draußen das Schiff vernichten, zusammen mit dem Mädchen? Oder wollten sie Kirai lebend? Er wusste es nicht und er wollte es auch nicht drauf ankommen lassen.
    Doch allmählich setzte sich die Erkenntnis durch, dass es gleichgültig war, wie erbittert sich die Jezebel wehrte – sie war dem Elfenbeinschiff so weit unterlegen wie eine Weltraumdschunke einem fordianischen Kreuzer.
    » Warnung «, meldete das Schiff. » Schildenergie im kritischen Bereich. Warnung. Schildenergie –«
    »Wir wissen’s!«, rief Garlyn genervt.
    Er schrie zusammen mit Akina und Kirai auf, als ein schwerer Treffer das Schiff erbeben ließ. Metall kreischte, Sirenen gingen los.
    »Was war –?«, setzte Kirai an. Dann folgte der nächste Treffer. Eine dumpfe Explosion ließ den Brückenboden vibrieren. Die Konsole sprühte Funken. So gut wie alle Anzeigen blinkten rot.
    »Sie haben Vetropor drei und fünf lahm gelegt!«, rief Akina über den Lärm. Ein Hauch von Panik lag in ihrer Stimme.
    Garlyn wusste, was das bedeutete: Das Schiff konnte nicht mehr richtig manövrieren.
    Wenigstens haben wir noch die Laser , dachte er – nur eine Sekunde, bevor sich das letzte Megawatt Waffenenergie verabschiedete.
    »Großartig!«, rief er. » Großartig! «
    Captain Akina hielt die Augen geschlossen. Er sah ihre Wangenmuskeln zucken. »Verdammt«, murmelte sie, immer wieder. »Verdammt. Verdammt.«
    Das fremde Schiff stellte das Feuer ein. Sirenengeheul war alles, was sie hörten.
    »Scheiß drauf!« Garlyn ließ die Hände nicht von der Waffenkontrolle. »Ich denk’ nicht dran, aufzugeben! Wir können immer noch –!«
    »Junge«, sagte Akina matt. »Lass gut sein.«
    Garlyn setzte zum Protest an. Seine Gedanken überschlugen sich. Sie hatten keine Waffen, keinen Schild, keine Möglichkeit, zu fliehen. Sein Blick fiel auf die Helix. Der Schattenraum. Sie konnten aus diesem Universum fliehen und irgendwo anders wieder austreten, wie schon einmal zuvor ...
    Aber was, wenn er, Rick und die anderen damals nur Glück gehabt hatten? Wenn sie nun den Ungeheuern dort direkt in die Arme flogen? Wenn diese das wehrlose Schiff mit ihren Schaufelbaggerkiefern zerrissen wie Silberpapier?
    »Also gut.« Kirai schnallte sich ab. Sie stand auf, um eine tapfere Miene bemüht. »Ich werde mit ihnen reden. Vielleicht lassen sie euch gehen!«
    Leider musste Garlyn feststellen, dass ihrer Stimme eine entscheidende Zutat fehlte:
    Hoffnung.
    » Ich rede mit ihnen«, sagte Akina. Aber so sehr sie es auch versuchte, sie klang nicht viel zuversichtlicher.
    » Warnung «, meldete die Jezebel . » Messe Teleport-Signal. Warnung – «
    Fünf Geister aus weißer Energie erschienen auf der Brücke; im nächsten Moment geronnen sie zu einer Handvoll männlicher Syndolon. Ihre weißen Haare waren zu Pferdeschwänzen gebunden, sie trugen lange Mäntel und – mit einer Ausnahme – Lasergewehre in den bleichen, vierfingrigen Händen. Ihre schmalen, blassen Gesichter wiesen allschwarze Tätowierungen auf.
    »Keine Bewegung!«, brüllte einer von ihnen. Die Waffen richteten sich auf Garlyn und Akina. »Bleibt, wo ihr seid!«
    Der einzige scheinbar unbewaffnete Syndolon trat vor. Sein schlohweißer Zopf reichte ihm fast bis zur Hüfte. Seine Augen waren dunkelgrün wie zwei Smaragde und sein Mund mit den blassen Lippen war zu einem zahnlosen Lächeln

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