Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
Vom Netzwerk:
getan.«
    Garlyn presste die Kiefer zusammen. Schwieg düster.
    »Nur solltest du in Zukunft ein bisschen aufpassen.« Heska strich sich über das schlohweiße Haar. »Laut Scan ist ein Großteil der ’bots mittlerweile weggeballert. Der Schild hat ziemlich große Lücken.«
    Das Bedürfnis, sich zu setzen, überkam Garlyn. Was sollte das heißen? Seine Widerstandsfähigkeit gegen Laser war immer sein geheimer Trumpf gewesen, sein Ass im Ärmel.
    Wollte dieses tätowierte Spitzohr ihm allen Ernstes sagen, dass der nächste Schuss ihn töten konnte?
    Er versuchte, nicht zu schlucken, nichts von der Verletzlichkeit zu zeigen, die er fühlte.
    Verdammt.
    »Nichts für ungut, hm?« Heska schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. »Wir wollten nur sichergehen, dass du auch okay bist. Ich meine, wenn ich vorher gewusst hätte, wer du bist ... Wie gesagt: nichts für ungut.«
    »Wer ich bin?«, wiederholte Garlyn zähneknirschend. Du hast keine Ahnung, wer ich bin!
    »Die Kleine hat es uns gesagt. Ich meine, du kamst mir von Anfang an irgendwie bekannt vor: graue Haut, rote Haare. Diese Streifen an deinem Kinn.« (Garlyn berührte abwesend die drei bunten Male dort.) »Wenn ich gewusst hätte, dass mir der Sohn des Abscheulichen gegenüber steht ...« Heska grinste vielsagend.
    Garlyn riss die Augen auf. Der Abscheuliche – er kannte Vago! Sein Herz begann zu hämmern. Er schluckte mit trockener Kehle.
    Das war es also. Seine Verbindung zu Vago war der einzige Grund, warum sie ihn am Leben gelassen hatten.
    Aber wieso? Hatten sie vor, ein Lösegeld zu erpressen? Schwierig, jetzt wo der Abscheuliche das Zeitliche gesegnet hatte. Würden sie ihn doch noch ins All schießen, wenn sie es erfuhren?
    Oder glaubten sie – wie so viele andere auch – an die Märchen von Vagos legendärem Schatz-Asteroiden, auf dem er Hangars voller Marik-Kristalle und andere Schätze gehortet hatte? Hofften sie, dass er sie dorthin führen würde?
    Oder waren sie einfach nur Fans der Geißel der Galaxis?
    Gleichgültig, was es war – vielleicht konnte er es zu seinem Vorteil nutzen. Diesen Kerlen irgendwie entkommen und endlich seine Suche fortsetzen.
    Er setzte ein Lächeln auf, cool und abgebrüht. »Mein guter Ruf eilt mir also voraus, was?«
    »Jeder kennt die Geschichten um den alten Borgonen und seinen grauhäutigen Stiefsohn«, sagte Heska. Und fügte bedeutungsschwanger hinzu: »Zumindest in unseren Kreisen.«
    »Aha«, sagte Garlyn. »Und was für Kreise sind das?«
    Heska grinste. »Das wirst du noch früh genug erfahren.«
    Es klang wie die netteste Drohung aller Zeiten.
    Sie waren keine Piraten, zumindest wenn Garlyn seinem Gefühl trauen durfte. Dafür wirkte ihre Aufmachung – die langen Mäntel, die identischen Tätowierungen – zu sehr wie Uniformen. Was waren sie dann? Kopfgeldjäger? Unwahrscheinlich. Alle Kopfgeldjäger, die sich ein solches Schiff leisten konnten, hätten sich schon längst zur Ruhe gesetzt.
    »Und die Kleine?«, fragte Garlyn, gespielt locker. »Was ist ihre Geschichte?«
    »Sie ist ausgebüchst.« Wieder zeigte Heska seine blendweißen Zähne; anscheinend machte es ihm Spaß, ihn auf die Folter zu spannen. »Jetzt bringen wir sie wieder zurück.«
    »Zurück wohin?«
    »Nach Hause.«
    Nach Hause? Hatte sie davor solchen Schiss? »Und wo genau ist das?«
    »Da, wo sie herkommt.«
    Haha, geistreich. »Ich vermute mal, sie ist keine entlaufende Sklavin?«
    »Nein.« Der Gedanke schien Heska zu erheitern. »Nein. Sicher nicht.«
    Garlyn gab sich weiter kumpelhaft. »’n echtes Miststück die Kleine, was?«
    »Du machst dir keinen Begriff. Ich will mir gar nicht vorstellen, was für Lügen sie euch aufgetischt hat. Aber zumindest hat sie dir die Haut gerettet, wie’s aussieht.«
    »Sieht so aus«, sagte Garlyn und dachte an Captain Akina, die leblos zu Boden ging, und die Erinnerung machte ihn traurig und schwer. Sie war eine gute Frau gewesen. Er hatte sie gemocht.
    Und diese Bastarde hatten sie kaltblütig ermordet, so wie sie auch ihn einfach niedergeschossen hatten. Sie hätten sie betäuben können, sie bewusstlos schlagen. Aber sie hatten zu viel Spaß am Töten.
    »Brauchst du ’nen Drink? Slaak oder was Härteres?«, fragte Heska, als wären sie alte Freunde.
    »Was Härteres«, sagte Garlyn.
    Heska warf einen Blick auf sein Armband-Kom. »Wir müssten bald ankommen. Dann wird auch dein Durst nach Antworten gelöscht, versprochen, Kleiner.«
    »Kann’s kaum erwarten«, sagte Garlyn – und

Weitere Kostenlose Bücher