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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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murmelte Garlyn. »Vielleicht können wir sie irgendwie austricksen, ihnen irgendeine Story verkaufen ...«
    »Die Kerle stehen auf der Lohnliste meines Vaters«, sagte Kirai. Mehr musste sie zu dem Thema nicht sagen.
    » Achtung «, warnte das Schiff erneut.
    Treffer um Treffer um Treffer schlug auf sie ein. Die Macht der Aufschläge ließ Garlyn und Kirai aufschreien, während sie in ihren Gurten gewaltsam hin und hergerissen wurden.
    Garlyns Puls hämmerte in seinen Schläfen. Die schwarzen Schiffe waren schneller, besser bewaffnet und darüber hinaus schlichtweg zu viele. Sie waren dem Gravitationsfeld des Planeten noch zu nahe, um in den Hyperraum springen zu können. Und selbst wenn sie es schafften, würden ihnen ihre Verfolger sofort nachsetzen.
    Sie konnten nicht gewinnen.
    Es gibt einen Ausweg , dachte er. So wie damals. Den Weg durch die Hölle. Einen Weg, von dem du vielleicht nie wiederkehrst.
    Er war ihn schon einmal gegangen, bei der Flucht von der Heimatwelt seines Volkes. Die Erinnerung ließ ihn schaudern.
    »Vater der Sterne«, flüsterte Kirai. »Sie werden uns kriegen! Sie werden uns kriegen und sie werden uns zurückbringen und er wird –!«
    Die nächsten Treffer rissen ihr das Wort ab. Garlyn biss sich auf die Zunge, als er erneut durchgeschüttelt wurde. Er schmeckte Blut.
    Sie konzentrieren das Feuer auf die Antriebe , dachte er. Sie schießen uns manövrierunfähig und pflücken uns aus dem All.
    Die Armada war zu allen Seiten ausgeschwärmt und hatte sie bereits eingeholt. Garlyn wagte es nicht, auf die Anzeige der Schildenergie zu blicken.
    Dann: ein alarmierendes Piepen im Lärm der Sirenen.
    »Garlyn!« Kirai deutete auf den Scanner.
    Garlyn erstarrte.
    Ein Schiff war aus dem Hyperraum gefallen und hielt direkt auf sie zu. Eine hässliche Monstrosität, wie die Stahl gewordene Darstellung irgendeines Sternenungeheuers.
    Ein Schiff der Dru’hn.
    Game over , dachte Garlyn.
    »Sie sind es, oder? Die Leute von diesem Ruuli Kahn ...«
    Garlyn konnte nichts erwidern.
    Du bringst euch beide um, du Idiot! Ihr habt nur eine Chance zu überleben! Tu es, oder sie kriegen euch!
    Wieder Schüsse, von allen Seiten. Wie die Fäuste zorniger Götter, die auf das Schiff einschlugen.
    » Warnung «, meldete das Schiff. » Schildenergie kritisch .«
    »Garlyn!«
    Er sah das ängstliche Flackern in Kirais Augen und dachte daran, was er selbst einst dem Geist des Meeres gesagt hatte: Scheiß auf die Angst! Und scheiß auf die Dru’hn!
    »Helix!«, rief er gegen den Lärm an.
    Das Artefakt reagierte nicht. Sein Herz raste, der Schweiß lief ihm in Strömen. Die Angst hielt ihn gepackt; die Angst vor der Welt der Finsternis, die ihn in seinen Alpträumen heimsuchte. Die Angst vor dem einzigen Weg, der ihnen noch blieb und der sie vielleicht direkt ins Verderben führte.
    Rote Lichter erschienen auf dem dunklen Metall des Dru’hn-Schiffs.
    » Achtung «, sagte das Elfenbeinschiff. » Fremdes Schiff aktiviert Waffensysteme. «
    »Helix!«, wiederholte Garlyn.
    Kirai sah ihn an, als habe er den Verstand verloren.
    Du kannst es, dachte er, du kannst sie beherrschen! Du bist ein Herr des Abgrunds! Tu es!
    Er versuchte, nicht an die Schrecken des Schattenraums zu denken; versuchte, seine Furcht zu vergessen. Er hatte vorhin ein Tor geöffnet und er hatte es überlebt. Die Helix gehorchte ihm, er war ihr Meister. Der letzte der Crondar.
    »Ich befehle dir, uns verflucht noch mal aus dieser Scheißmisere rauszuholen!«, sagte er, mit mehr Selbstsicherheit als er für möglich gehalten hatte. »JETZT!«
    Und die Helix folgte seinem Befehl. Schwarze Strahlung ging von ihr aus und hüllte die Brücke ein.
    »Kirai!« rief Garlyn atemlos. Er krallte sich an die Armlehnen des Pilotensessels. »Mach besser die Augen zu!«
    Aber sie begriff nicht; sah mit ihm zusammen den schwarzen Riss, der sich zwischen dem Elfenbeinschiff und den Dru’hn auftat, und die Sterne auszulöschen schien. Sie schrie, gemeinsam mit Garlyn, als der Riss sie verschluckte, und sie schrie, als sie durch die sternenlose Finsternis des Schattenraums rasten.
    Die fremdartige Physik des dunklen Universums raubte ihnen die Farben, verwandelte sie in kreischende Gespenster. Garlyn sah Kirais Blick, ihre Pupillen waren winzig, ihr Herz schien still zu stehen. Er wagte es kaum, sie anzusehen: Der Schattenraum hatte ihr alle Schönheit geraubt, sie zu einem kalten, fahlen Ding entstellt. Verzerrte Schreie gellten in seinen Ohren, so tief wie das Brummen

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