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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Schmerz, dann wurde er zurückgeschlagen, gegen die Rückenlehne seines Sessels.
    Das Schiff ächzte und stöhnte unter den Qualen.
    Dann war Stille. Der grüne Schein der Notbeleuchtung erinnerte ihn an die Umarmung des sterbenden Geistes.
    Garlyn atmete tief durch. Er sah Kirai an, und Kirai sah ihn an, so weit sie es konnte, mit ihrem wirren Haar im Gesicht.
    »Alles noch dran?«, fragte er.
    Sie nickte, dann zuckte sie unter Schmerzen zusammen. »Gibt ein paar blaue Flecke ...«
    Die Rufe der Terraner drangen aus den Quartieren. Sie hämmerten gegen die Türen ihrer Zellen. Jemand weinte. Erst jetzt nahm Garlyn den Geruch wahr, der das Innere des Schiff erfüllte: der Geruch von verbrannten Aggregaten.
    » Was zum Teufel war das? «, hörte er Parker brüllen. » Hey! Seid ihr taub, verflucht noch mal? Was ist passiert? «
    »Alter, ich glaub’ das nicht!« Garlyn schlug auf die Kristallkonsole; sie war ebenso dunkel wie der Scanner und alle anderen Anzeigen. »Wir haben keinen Saft mehr!«
    Und die Dru’hn waren immer noch da draußen. Auf dem Weg zu ihnen.
    »Scheiße«, sagte Garlyn. Er fuhr sich mit beiden Händen durch das Haar. »So eine gottverdammte –!«
    »Garlyn! Sie sind bald hier!«
    »Das weiß ich!«
    »Was machen wir? Wir sind knapp dreißig und die sind hundert oder mehr!« Er sah die Verzweiflung in Kirais Augen flackern wie ein kränkliches, grünes Licht.
    Er verstand sie nur zu gut. Er hatte selbst gesehen, wie die Dru’hn die Terraner niedergemäht hatten. Die Terraner hatten gewonnen, ja. Aber die Dru’hn waren nur wenige gewesen – nur ein Bruchteil der Armee, die jetzt da draußen herumgeisterte – und von den Menschen war nur ein kümmerlicher Rest geblieben.
    Was sollten sie tun? Was konnten sie tun? Das Schiff steckte im Schleim fest – mal wieder. Ohne Schilde, ohne Waffen. Alles, was sie hatten, waren ihre unfreiwilligen Passagiere, und die Laser, die sie ihnen abgeknöpft und im Frachtraum verwahrt hatten.
    »Es gibt nur eins, was wir tun können«, sagte Garlyn. Schmerz pochte in seinen Schläfen. »Wir kämpfen.«
    Kirai stieß die aufgestaute Luft aus. »So etwas hatte ich befürchtet ...« Sie streckte ihren Arm aus und legte ihre Hand auf seine. »Also gut«, sagte sie und zeigte den Hauch eines entschlossenen Lächelns. »Wir kämpfen.«
    Die Quartiere waren immer noch verriegelt und der Öffnungsmechanismus hatte keinen Strom. Also brachten Garlyn und Kirai ihre Laser zum Einsatz und schweißten die Türen auf, eine nach der anderen.
    Die Terraner hatten den Absturz nicht ohne schwere Blessuren überstanden. Nicht wenige von ihnen hatten Platzwunden in den Gesichtern, verstauchte Gelenke, gebrochene Finger und Zehen, und Beulen, die dicker und blauer wurden, während Garlyn hinsah.
    »Rede endlich!« Parker baute sich vor ihm auf. Seine rechte Gesichtshälfte war ein einziger, blauer Fleck, sein Auge zugeschwollen. »Was ist passiert, verflucht noch mal?«
    Garlyn sah ihn nicht an, sondern seine Technikerin, die Frau namens Kowalski, eine der wenigen ohne sichtbare Wunden. Aus irgendeinem Grund drängte sich Garlyn die Vorstellung auf, wie Parker die zartknochige Frau fest und geborgen hielt, während das Schiff aus dem Himmel stürzte. »Der Reaktor ist abgekackt. Irgendwas riecht angekokelt.«
    »A-Aber –!«, setzte Kowalski verwirrt an, ihre Augen feucht. »Der Bypass müsste –!«
    »Sagen Sie das nicht mir, sagen Sie das dem Bypass!«
    »Kümmern Sie sich darum, Linda«, sagte Parker. »Und das so schnell wie möglich!« Garlyn bewunderte ihn für seinen relativen kühlen Kopf. Er war nicht ohne Grund so weit in seiner Firma emporgestiegen.
    »Sofort, Mr. Parker!« Kowalskis Körper spannte sich kerzengerade. Sie nickte und lief los.
    »Was ist mit uns?«, fragte ein junger Terraner, dessen Kinnbärtchen Garlyn an Rick erinnerte.
    »Ihr kommt mit uns«, sagte Kirai.
    Sie stürmten den Frachtraum. Garlyn öffnete die Kiste, in der die Waffen der Terraner lagerten und warf jedem von ihnen ein Schießeisen zu. Das Klicken und Zischen der dutzendfach durchgeladenen Laser klang fast musikalisch.
    »Der Plan ist simpel«, sagte Garlyn. »Wir gehen raus und schießen die Dru’hn ab, bevor die Dru’hn uns abschießen. Irgendwelche Fragen?«
    Die Menschen sahen einander an, unsicher, ängstlich. Garlyn erinnerte sich, dass sie keine Soldaten waren. Dass sie nur nach Hause wollten, zurück zu ihren Familien. Und er erkannte, dass ihnen klar war, dass es nur die

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