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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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anderen Leben. Irgendwo. Irgendwann.«
    » Ich ... freue ... mich ... darauf, Meister. «
    »Nicht Meister«, sagte Garlyn. »Freund.«
    Diesmal wartete er vergeblich auf die Antwort. Er schwamm in schleimiger Schwärze, wieder erfasst vom Sog der Schwerkraft. Allein.
    »Geist?«, sagte er und lauschte. Dann, noch einmal, lauter: »Geist?«
    Das Flüstern in seinem Kopf war verstummt.
    »Mach’s gut«, sagte Garlyn, sich selbst dafür hassend, dass er seinen Freund belogen hatte.
    Der Alarm stach unvermittelt und nadelspitz in ihre Ohren. Kirai zuckte zusammen.
    »Was ist los?« Parker sprang auf. »Taucht er endlich auf?«
    Kirai warf ihm einen giftgrünen Blick zu. »Klingt das wie ein Er-taucht-auf-Signal?« Sie blickte zum Scanner.
    »Oh nein«, sagte sie.
    Ein Schwarm von leuchtenden Punkten hielt vom Nordosten auf die Vago zu.
    Dru’hn.
    Zehn mal so viele wie zuvor.

Das Schattenspiel
    »Verfluchte Scheiße«, zischte Parker.
    Zum ersten Mal war Kirai einer Meinung mit ihm.
    Es schien, als hätten sich alle verbliebenen Dru’hn auf dem Planeten zusammengerottet, um sie jetzt endgültig zu erledigen.
    »Worauf wartest du?« Parkers Stimme dröhnte nahe an ihrem rechten Ohr. »Wir müssen starten!«
    Sie wirbelte zu ihm herum. »Garlyn ist noch da unten!«
    »Na und? Dann hol ihn mit dem Teleporter –!« Parker brach ab, als er sich erinnerte, dass diese Option nicht offen stand. Seine Nasenflügel blähten sich frustriert auf. »Verdammt, wir haben keine Zeit, auf ihn zu warten!«
    Kirai stellte sich schützend vor die Konsole. »Ich fliege nicht ohne ihn!«
    »Ihm wird da unten schon nichts passieren! Wenn wir jetzt losfliegen, können wir die Viecher von ihm weglocken – und ihn später abholen!«
    Sie verengte die Augen zu Schlitzen. »Sie haben mich gehört!«
    Er machte einen Schritt auf sie zu. »Mädchen, es sind achtundzwanzig Männer und Frauen an Bord. Keiner von ihnen – inklusive mir – hat Lust hier unten auf diesen Heuschreckenschwarm aus der Hölle zu warten! Unsere einzige Chance ist, den Planeten zu verlassen. Wir können den Jungen später abholen, sein Anzug hat genug Luft und –«
    Kirai warf einen Blick auf das Waffendisplay. »Wir könnten versuchen, sie von hier aus abzuschießen –«
    »Es sind zu viele, vergiss es! Bevor du sie alle aus dem Himmel geholt hast, ist der Rest beim Schiff und bohrt sich durch den Schild. Was meinst du, wie die Scheißdinger uns aufs Kreuz gelegt haben? Flucht ist unsere einzige Chance!«
    Die Dru’hn waren keine hundert Klicks mehr entfernt. Sie wussten genau, wo sich ihre Beute befand. Kirais Atem ging schneller und schneller.
    »Gib die Konsole frei«, sagte Parker, seine Stimme kühl und hart wie ein Eisblock.
    Bevor sie begriff, was sie tat, zückte Kirai Heskas Pistole vom Gürtel und entsicherte sie.
    »Sie bleiben, wo Sie sind!«, sagte sie.
    Parker starrte sie finster an. »Sei nicht dumm, Mädchen!«
    »Ich habe gesagt, wir warten auf Garlyn!«
    »Bis er hier ist, sind wir vielleicht alle tot. Bedeutet dir seine graue Haut mehr als deine eigene?«
    Zumindest mehr als deine! »Er hat mich vorher nicht im Stich gelassen und ich lasse ihn nicht im Stich«, sagte sie. »Bleiben Sie zurück!«
    » Jetzt! «, rief Parker.
    Kirai hörte, wie sich die Türen zu den Quartieren fast zeitgleich öffneten. Schritte donnerten über den Hauptgang. Im Nu war die Brücke voller Terraner: zwei Handvoll der größten und stärksten von Parkers Artgenossen; Männer und Frauen mit harten Gesichtern und noch härteren Muskeln.
    Kirais Blick flog von einem zum anderen, gefolgt von der Mündung der Waffe. Ihre Knie zitterten.
    Parker lächelte. »Komm schon, Mädchen. Gib die Konsole frei.«
    »Zurück!«, sagte Kirai. Ihre Stimme bebte.
    » Was zum Murschna ist hier los? «
    Alle Blicke flogen durch die Brückentür in den Hauptgang.
    Endlich! Kirai atmete aus, als sie Garlyn sah, der sich seinen Weg durch Parkers Leute bahnte. Sein silberner Schutzanzug war mit schleimigen Fetzen bedeckt, der Helm wieder zur Kapuze gemorpht und zurückgeschlagen. Trotzdem ließ sie die Waffe nicht sinken. »Sie wollten das Schiff übernehmen!«
    Garlyn funkelte Parker an. »So bedanken Sie sich für unsere Gastfreundschaft, ja?«
    »Verdammt noch mal, diese Drumuhn-Dinger sind im Anmarsch«, Parkers Zeigefinger zeigte auf den Scanner, »und ihr werdet sie nicht alle abschießen können! Unsere einzige –«
    »Wer sagt, dass ich das vorhab’?« Garlyn gesellte sich zu Kirai.

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