Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
Vom Netzwerk:
Gelegenheit genutzt und alles auf eine Karte gesetzt, als ich mich in Nikolais erstarrten Körper eingeladen habe. Dieser sture Grieche kam gerade noch rechtzeitig und mit ihm Samuel.«
    Mir klappte die Kinnlade herunter. Es war Sam gewesen, der seinen größten Feind gerettet hatte! Der größte Hohn überhaupt. Kein Wunder, dass Ask so zufrieden aussah.
    »Ich habe Samuel sehr viel zu verdanken, vor allem aber diesen Körper, auch wenn er außer einem wohlgestalteten
Äußeren nicht viel zu bieten hat. Das macht allerdings nichts, denn das werde ich sehr bald ändern. Da es dir so rasch gelungen ist, mich zu erkennen, wird das bei den anderen bestimmt ähnlich sein.«
    »Das sehe ich ganz genauso. Jetzt, wo heraus ist, wer wirklich in diesem Körper steckt, werden die Schattenschwingen Jagd auf dich machen. Du hast sie einmal in die Irre geführt, ein zweites Mal wird dir das nicht gelingen.«
    Eine sinnlose Drohung, aber ich fühlte mich dadurch besser. Allerdings nur ein bisschen, denn sie verpuffte, ohne eine Reaktion hervorzurufen. Asks Gleichgültigkeit führte mir klar vor Augen, wie bedeutungslos ich in diesem Spiel war. Von mir ging nicht nur keinerlei Gefahr aus, meine Meinung war auch bestenfalls einen feuchten Dreck wert. Zwar bereitete das meinem Ego null Probleme, doch es führte mir meine miese Situation vor Augen. Warum auch immer Ask mich verschleppt hatte, ich würde ihm nur wenig entgegenhalten können. Wie war es der Menschheit nur je gelungen, neben den übermächtigen Schattenschwingen zu bestehen?
    Betont langsam setzte ich mich auf, darauf gefasst, dass Ask mich jeden Moment packen und niederdrücken konnte. Zu meiner Verwunderung ließ er mich jedoch gewähren, trat sogar zur Seite, um mir ausreichend Platz zu machen. Warum, begriff ich recht schnell: Er hatte wirklich keinen Fluchtversuch von mir zu befürchten. Denn wohin sollte ich schon laufen? Ein Rundblick reichte, um festzustellen, dass es nur ein wild tobendes Meer, dieses Fleckchen kalkigen Bodens, Ask und mich gab. Wir befanden uns auf einem Eiland, in dessen Mitte eine Fontäne mehrere Meter in die Luft schoss und an dessen Rand riesige Wellen zerschlugen. Ihre Gischt schoss mannshoch und verriet die Kraft, mit der das Wasser die Ränder zu überwältigen versuchte. Irgendeine
unsichtbare Macht hielt sie jedoch zurück. Woran sich hoffentlich nicht so schnell etwas ändern würde, wie ich mit einiger Beklemmung dachte. Einem solchen Wellengang wäre ich mit meinen läppischen Schwimmkünsten nämlich auf keinen Fall gewachsen.
    Moment einmal. Nur Ask und ich … Tatsächlich. Nur wir beide. »Was hast du mit Shirin angestellt?«
    Ask senkte den Kopf, um noch einen Tick eindringlicher auf mich hinabzusehen. Der Wind trieb ihm feine Strähnen ins Gesicht, das mittlerweile die letzten Reste von Unschuld verloren hatte. Wer auch immer die Schattenschwinge namens Nikolai einmal gewesen sein mochte, es war nichts von ihm übrig geblieben außer seiner körperlichen Erscheinung. Und selbst die erschien anders, seit sie ausschließlich Ask beheimatete: Seine Schönheit brach sich an der eisigen Ausstrahlung und den herablassenden Gesten.
    Dann mahlte Asks Unterkiefer, als würde er mit sich kämpfen, ob mir nun eine Antwort zustand oder nicht. »Es ist mir nicht leicht gefallen, Shirin zurückzulassen. Ich hätte sie nur zu gern an diesen Ort gebracht, allein schon, um ihr ins Gesicht zu sehen, wenn sie begreift, wie nah sie einst am Ziel ihrer Wünsche gewesen ist. Ihre Reaktion wäre eine große Genugtuung für mich gewesen. Leider brauchte ich einen guten Grund für Kastor, nicht so rasch in die Sphäre zu wechseln, wenn er in das Haus deiner Familie zurückkehrt. Ich habe noch einiges mit dir vor, bei dem ich nicht gestört werden will.«
    »Oh, nein. Du hast ihr etwas angetan«, brachte ich schwach hervor. Shirin! Für seine anderen Worte war kein Platz.
    »Nichts, was nicht wiedergutzumachen ist. Schließlich habe ich mit dieser Verräterin noch Pläne. Dafür brauche ich sie unversehrt.« Ein grausamer Zug breitete sich auf
seinen für einen Jungen viel zu wohlgeformten Lippen ab. »Sagen wir lieber: so gut wie unversehrt.«
    Ich fühlte mich, als würde Asks Strahlenaura auf mich niedergehen: Tausend Nadelspitzen durchdrangen meine Haut. Dieses Scheusal hatte gerade eingestanden, Shirin verletzt zu haben, aus taktischen Gründen, damit mir niemand zu Hilfe kam!
    Bevor ich überhaupt wusste, was ich tat, stürzte ich mich auf den

Weitere Kostenlose Bücher