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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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davon für Sam anzufertigen.
    Reza verschwand kurz und kehrte dann mit zwei Einkaufstaschen zurück, aus denen sie eine Tüte mit frischen Blaubeermuffins hervorholte. Es war mir schlicht ein Rätsel, wie es ihr gelungen war, die ganzen Sachen auf ihrem Drahtesel zu transportieren.
    Gemeinsam setzten wir uns an den Tisch.
    »Nimm dir gleich noch einen zweiten Muffin, Liebling, bevor sie alle im Magen deines Bruders verschwinden«, forderte Reza mich auf, als ich in die Tüte griff. »Du siehst aus, als könntest du eine Portion Zucker vertragen.«
    Ein wenig pikiert nahm ich mir noch einen Muffin, wobei Lena mit dem Finger auf mich zeigte und sagte: »Wo deine Mutter recht hat, hat sie recht.«
    Gemeinsam kauten wir eine Zeit lang vor uns hin, bis Reza sich räusperte. »Bevor ich übrigens den Ginkgo entdeckt habe, war ich noch auf einen Kaffee bei Daniel, der völlig aus dem Häuschen ist. Er hat ganz kurzfristig eine Einladung zu einem Kongress bekommen.«
    »Themenschwerpunkt: ›Schleimiges Zeug aus dem Meer‹. Und über so was werden Kongresse veranstaltet, die vermutlich mehr Kohle kosten als der Unterhalt der gesamten Greenpeace-Flotte zusammen. Klasse Sache.« Wie gewöhnlich prallten sämtliche bösen Blicke an Rufus ab. So ein dickes Fell wünschte ich mir an manchen Tagen.
    »Jedenfalls ist wohl ein sehr prominenter Redner ausgefallen,
und nun soll Daniel einspringen. Eine wunderbare Chance für ihn, darauf hat er schon lange gehofft. Vor allem, nachdem sein Forschungsprojekt im letzten halben Jahr so tolle Fortschritte gemacht hat. Kurzum, Daniel wird für einige Tage verreisen.« Meine Mutter klaubte eine Blaubeere aus dem Teig und sah sie unschlüssig an. Ich kannte diese Geste – das Wichtigste war noch nicht gesagt.
    »Wo findet der Zauber denn statt?«, lockte ich sie aus der Reserve.
    »In Amsterdam. Dort haben Daniel und ich unsere Hochzeitsreise verbracht. Eigentlich hatten wir uns fest vorgenommen, jedes Jahr in diese Stadt zu fahren, aber irgendwie ist dann alles anders gekommen.« Klar, Rufus war geboren worden!
    Lenas Augen strahlten. Sie war zwar nicht gerade eine Romantikerin, aber die beeindruckenden Verse über das Ginkgoblatt hatten sie noch voll im Griff. »Reza, du musst Herrn Levander unbedingt begleiten!«, stellte sie fest, nicht einmal darüber stolpernd, dass sie meinen Vater »Herrn Levander« nannte, obwohl sie ihn eigentlich duzte – Herr Levander war eben eine echte Respektsperson.
    Rufus schenkte mir ein breites Grinsen. Offensichtlich ging ihm derselbe Gedanke wie mir durch den Kopf: Hier bot sich die Chance auf eine sturmfreie Bude! »Ich kann Lena nur beipflichten, Mom. Du und Herr Levander, ihr solltet euch dringend mal eine romantische Auszeit nehmen. « Diesen Seitenhieb in Richtung Lena konnte Rufus sich nicht verkneifen.
    Trotz der Begeisterung am Tisch sah Reza unschlüssig drein. »Es ist ja nicht so, dass ich keine Lust hätte. Aber wir haben als Familie einige harte Monate hinter uns und ich möchte jetzt, wo sich gerade alles einigermaßen beruhigt hat, nichts unnötig durcheinanderwirbeln.«

    »Mama«, sagte ich streng. »Rufus und ich können doch mal ein paar Tage allein auf uns aufpassen. Das wird spaßig!«
    Dieses Argument war dumm, das erkannte ich in der Sekunde, in der ich es ausgesprochen hatte. Der Blick, mit dem Reza Rufus bedachte, sprach Bände. »Ich mag unser Haus«, bestätigte sie meine Ahnung. »Ich möchte nicht, dass es eine Komplettsanierung benötigt, nur weil hier die Party des Jahres gestiegen ist. Außerdem haben wir jetzt September, da geht die Gartenarbeit erst richtig los. Da kann ich mich doch nicht einfach absetzen.«
    »Gartenzeit«, sagte Lena betont langsam und deutlich, als sei damit das entscheidende Zauberwort ausgesprochen. »Ich wette, in Amsterdam und Umgebung gibt es eine Menge spannender Gärten anzusehen. Ich meine, kommen nicht sämtliche Tulpen in den Supermärkten aus den Niederlanden? Und wer weiß, was die alten Holländer da noch so alles Spannendes in ihren Gärten angepflanzt haben.«
    »Da fällt mir spontan meine Lieblingspflanze aus dieser Ecke ein. Macht optisch nicht viel her, hat aber eine sehr entspannende Wirkung. Davon könnten Daniel und du ruhig etwas in getrockneter Form mitbringen. Ich stelle mich gern freiwillig für Experimente hinsichtlich ihrer Wirkung zur Verfügung«, fuhr Rufus ihr in die Parade.
    Reza ließ daraufhin nur ein trockenes »Aha« hören, und wechselte dann das Thema. Beim

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