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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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hin, der zu meiner Erleichterung passte.
    »Super! Na, das Teil sitzt doch.«
    »Ist von Papa.«
    Oh, ein Kleidungsstück von Daniel Levander. Jetzt schauten wir alle drei betreten drein.
    Rufus, der als Erstes in dieser Runde einen Schlag hatte hinnehmen müssen, berappelte sich am schnellsten. »Wo du jetzt einigermaßen anständig verpackt bist, können wir ja über das Projekt ›Sam Bristol kehrt nach Hause zurück‹ sprechen. Es sei denn, du möchtest die Modenschau fortsetzen?«
    Ich schüttelte nur stumm den Kopf. Der Pullover fing an mehreren Stellen meines Körpers gleichzeitig an zu jucken,
trotzdem blieben meine Hände auf der Tischkante liegen. Doch die entspannte Haltung, die ich Mila zuliebe gern eingenommen hätte, damit auch sie sich wieder beruhigte, wollte mir nicht gelingen. Also saß ich wie auf Abruf da, während die Schwingen auf meinem Rücken ein Eigenleben zu führen begannen.
    »Der Punkt, bei dem wir noch nicht sonderlich weiter gekommen sind, ist, womit Sam sein Verschwinden plausibel erklären kann. Und zwar so, dass weder Ärzte noch Polizei oder sonst irgendwer die Geschichte sofort wie ein Kartenhaus zusammenklappen lässt. Dein Vater sitzt in der Psychiatrie und die haben bei der Suche nach dir einen Mordsaufstand veranstaltet. Einfach zu sagen ›Da bin ich wieder‹‚ wird in diesem Fall nicht ausreichen. Vorschläge?«
    »Nachdem mein Vater mir nach dem Leben getrachtet hat und ich von einer Klippe gesprungen bin, hatte ich die Nase voll und bin in die große weite Welt hinausgeschwommen. Irgendwann wurde es langweilig und ich bin umgedreht. «
    Rufus verdrehte die Augen. »Den Gag hatten wir schon das letzte Mal. Lass dir mal was Originelleres einfallen.«
    »Es ist doch ganz egal, was ich mir einfallen lasse, weil du eh dran herummäkelst.« Das war eine Tatsache. Rufus entwickelte in dieser Angelegenheit einen anstrengenden Ehrgeiz … Oder aber ich brachte nicht genug Motivation auf und reagierte deshalb so genervt auf diese Diskussion.
    Mila schaute mich nachdenklich an, fast, als habe sie meine Gedanken gelesen. Darüber hatte ich ernsthaft schon einmal nachgedacht. Wenn es mir gelang, in die Erinnerung von Menschen einzugreifen, dann musste es doch eigentlich möglich sein … Ich unterbrach meinen Gedankengang. Warum fiel es mir so leicht, mich auf jedwedes Thema einzulassen, das mit meiner Existenz als Schattenschwinge zusammenhing
– und warum war es so schwer, mich auf die Frage zu konzentrieren, wie ich der Polizei und allen anderen erklären sollte, was nach meinem Klippensprung passiert war?
    »Sam, warum bist du nicht bei der Sache?«, fragte Mila mich direkt. Zu allem Überfluss nahm sie meine Hand und sah mich prüfend aus ihren Nussaugen an. »Ich hatte das so verstanden, dass du auch in dieser Welt leben möchtest. Aber jetzt kommt das bei mir so an, als ob du es dir anders überlegt hast.«
    Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen. »Solange ich als tot oder zumindest vermisst gelte, sitzt mein Vater weiterhin schön brav ein. Das klingt vielleicht rachsüchtig, aber ich finde, die Psychiatrie ist genau der richtige Ort für ihn. Vor allem, solange ich nicht weiß, was ihm wirklich durch den Kopf spukt.«
    Ich warf Mila einen beredten Blick zu, weil Rufus nichts von dem Unbekannten wusste, von dem ich vermutete, dass er meinen Vater für seine Zwecke missbraucht hatte. Wobei Jonas sich sicherlich nicht groß dagegen gewehrt hatte – schließlich hatte er auch zuvor niemals Hemmungen gezeigt, mich seine Fäuste spüren zu lassen.
    »Außerdem weiß ich nicht, wie Sina auf meine Rückkehr reagieren wird. Das klingt vielleicht verrückt, aber ich komme nicht mit der Vorstellung klar, dass sie mich dafür hassen könnte, weil ich alles wieder durcheinanderbringe. Jetzt herrscht endlich Ruhe in ihrem Leben, und das würde sich schlagartig wieder ändern. Sie hat schon früher meine Andersartigkeit gespürt und sehr darunter gelitten. Wenn ich jetzt wieder in St. Martin auftauche, bin ich noch ein Stück mehr anders. Vermutlich werde ich sogar als öffentliche Sensation rumgereicht. Ich weiß, wofür ich das alles mache, aber ich kann nicht so tun, als ob ich Spaß daran hätte.«
    Während Rufus sich dem Wiederaufbau der Kronkorkenpyramide
widmete, saß Mila eine Zeit lang schweigend da. Ich versuchte zu lesen, was in ihr vorging, doch ihre Empfindungen waren so vielschichtig, dass mir allein von dem Versuch schwindlig wurde.
    Schließlich biss sie sich auf die

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