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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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das Ergebnis würde dir nämlich nicht gefallen.«
    »Gut«, lenkte Asami ein, der immer noch gelassen meinen festen Griff ertrug. »Ich werde schweigen. Aber nicht, weil ich Angst vor den Konsequenzen habe. Sondern weil ich darauf vertraue, dass dein Urteil richtig ist. Dass die Hülle lediglich einen Leichnam birgt und weder Shirin noch Kastor etwas damit zu tun haben, dass er in das Vernichtete Gebiet abgetrieben ist. Nur, Samuel … einen Rat: Die Sphäre ist nicht länger ein Ort, an dem die Zeit stillsteht. Im Augenblick können wir Wächter nicht mehr verhindern, dass die eine oder andere Schattenschwinge ihre wahren Gaben einsetzt. Bald wird wieder alles möglich sein, wie schon vor dem Krieg. Gib deshalb besser darauf Acht, wem du vertraust. Nicht alle von uns sind nämlich schon einmal auf die Probe gestellt worden und haben sich beweisen können.«

    Langsam gab ich Asami wieder frei, wobei ich den Moment nutzte, um ihn noch einmal ganz genau zu mustern. Zwar wollte sein versteinertes Gesicht sämtliche Regungen vor mir verbergen, allerdings lernte ich allmählich, in seinen Kohleaugen zu lesen. Dort brannte verletzter Stolz, aber ich erkannte auch Sorge und Schmerz. Was zu meiner Verwunderung nicht vorhanden war, waren Wut, Ablehnung oder gar die sonst für ihn so typische Portion Arroganz. Ich hatte Asami getroffen und wusste nicht einmal recht, womit. Dann schlug er die Augen nieder, breitete seine Schwingen aus und flog davon, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
    Kastor trat an mich heran, aber ich bedeutete ihm mit einer Handbewegung, mich einen Augenblick in Ruhe zu lassen. Ich legte den Kopf in den Nacken und stand einfach nur da. Über mir der weite Himmel voller regenschwerer Wolken, um mich das Rauschen des Meeres. Genauso wünschte ich mir die Sphäre: als mein Paradies. Doch sie war nicht länger mein Paradies und mit jedem Tag ging es mir ein Stück mehr verloren. Ich fühlte mich leer, allerdings nicht auf diese befreiende Weise, wie wenn gerade ein wunderbarer, aber anstrengender Flug hinter mir lag. Die Leere entstand aus meiner Ohnmacht heraus. Ich hatte einfach keine Ahnung, wie ich mich verhalten sollte. Ich wollte alles richtig machen, mich selbst begreifen und gleichzeitig den Frieden in der Sphäre erhalten … Dabei wurde zunehmend deutlich, dass ich nicht den geringsten Durchblick hatte.
    Unvermittelt breitete sich Wärme in mir aus, ein freundliches und ausgesprochen versöhnliches Gefühl, während mein Kummer sich in Luft auflöste. Jemand gab mir von seiner Wärme ab, nahm stattdessen meine düstere Stimmung in sich auf, ehe ich ablehnen konnte. Doch so angenehm und strahlend die Wärme auch war, darunter schimmerte
ein verborgener Schmerz. Als würde die Sonne auf den Wellen tanzen, aber in der Tiefe herrschte Schwärze.
    »Hi, Nikolai.« Meine Kehle schmerzte vor lauter Anspannung. Dafür holte mich mein raues Krächzen in die Gegenwart zurück. »Das hättest du nicht für mich tun müssen.«
    Die engelhafte Schattenschwinge war dicht an mich herangetreten. Allerdings war es ihre Aura, mit der sie mich berührte. Unter anderen Umständen wäre mir eine solche Berührung viel zu intim erschienen – bislang hatte ich diese Technik nur bei Mila angewandt und dann mit einem ganz anderen Ziel –, aber in dieser Situation wäre es mir unhöflich erschienen abzulehnen. Davon abgesehen, dass es sich einfach zu schön anfühlte, von meinem Elend befreit zu werden. Auch wenn die Berührung nicht der reine Sonnenschein gewesen war … Nikolai wollte mir etwas Gutes tun, und dass er mir dabei auch eine Ahnung von seiner dunklen Seite offenbarte, war wohl ein Nebeneffekt. Also ließ ich es zu, dass er seine Aura mit meiner verband. Ein wenig Freundlichkeit und Vertrauen konnten schließlich nicht schaden. Keinem von uns.
    »Samuel …« Im Gegensatz zu seiner überirdischen Erscheinung war Nikolais Stimme volltönend und eindeutig männlich, wenn auch auf eine sehr reine Art. Die perfekte Singstimme, tippte ich, und blinzelte ihn an. Augenblicklich schenkte er mir wieder sein einnehmendes Lächeln. In einem solchen Moment war es kaum zu glauben, dass dieser Junge zur Schwermut neigte. »Samuel, ich möchte dir etwas zeigen. Komm mit.«
    Als wäre ein lautloses Zauberwort ausgesprochen worden, flossen unsere Auren auseinander. Allerdings war mir, als bliebe ein feiner Abdruck von Nikolais blassem Schimmer an mir haften. Ich musste mich regelrecht schütteln, um diesen Eindruck

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