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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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zu tun. Wenn ihnen etwas Negatives innewohnen würde, dann hätte ich das gespürt. »Diese Ringe weisen eine Liebesbindung aus, nicht mehr und nicht weniger. Es hat auch nichts mit Verlobung oder so zu tun. Es ist ganz allein etwas zwischen Mila und mir.«
    »Dafür stechen einem die Ringe aber ganz schön ins Auge.« Rufus’ Schlitze verengten sich weiter, was ihn ausgesprochen angriffslustig aussehen ließ. Einen Tick zu heftig legte er die Karten aus der Hand. »Als wolltet ihr uns geradezu auf die Nase binden, dass ihr zusammengehört. Unser Super-Pärchen. «
    War ja klar, dass Rufus nachlegen musste. Dabei hatte er seine Eifersucht in den letzten Tagen so gut im Griff gehabt, dass ich das Thema eigentlich schon vom Tisch geglaubt hatte. Genervt sammelte ich die Karten ein, die er hingeschmissen hatte. »Lass das alberne Geschmolle. Wenn du willst, schenk ich dir auch einen Ring. Da steht dann mit großen Lettern drauf: Rufus ist mein bester Freund .«
    Der Spruch kam nicht an. Anstelle einer Antwort hielt Rufus mir lediglich seinen ausgestreckten Mittelfinger hin. Auch gut.
    Die beiden Mädchen kümmerten sich nicht weiter um uns, sondern steckten die Köpfe zusammen. Ranuken rutschte dicht an sie heran, beziehungsweise möglichst weit weg von Rufus und mir, als würde er befürchten, die Luft um uns herum könnte sich plötzlich entzünden. Der Typ hatte wirklich einen guten Instinkt.
    »Kitschig, aber schön kitschig. Also schön. Alles klar?«, schnappte ich Lenas Versicherung auf. Dann flüsterten die beiden Mädchen aufgeregt miteinander, und Mila kam mir
dabei sehr jung vor. Jung, aber süß jung. Also süß, um es mit Lena zu sagen.
    Rufus hingegen ließ sich nicht ablenken. »Du kannst manchmal ein richtiges Arschloch sein«, klärte er mich auf.
    »Und ich dachte immer, das wäre dein Job.« Trotz meines Gegenangriffs verlor ich bereits die Lust an unserem Streit. »Komm, lass gut sein«, sagte ich, als Rufus mit rotem Gesicht nach Luft schnappte. »Das ist doch Blödsinn, dass wir uns zoffen. Worum geht es eigentlich?«
    Es kochte ganz mächtig in Rufus, aber wenn ich mich nicht irrte, war es eine alte Kiste, die gerade noch einmal hochkam. Okay, dann müssen wir hier wohl durch, dachte ich und zwang mich, nicht allzu genervt zu wirken.
    »Darum, dass ich hier der Arsch bin und du der Engel. Was glaubst du, dass ich mich bloß im Schein deiner Aura sonne und sonst nix draufhabe?«
    »Himmel, Rufus! Geht’s einen Level leiser?«, knurrte ich ihn an.
    Wie auf Kommando schielten wir beide zu Lena rüber, die aber immer noch in ihr hoch vertrauliches Gespräch mit Mila verstrickt war. Nur Ranuken legte den Finger über die Lippen und sah uns strafend an. Rufus hob beschwichtigend die Hand und redete dann im Flüsterton weiter.
    »Ich habe die ganze Du-weißt-schon-Geschichte geschluckt, ohne Probleme zu machen, habe mir den Kopf zerbrochen, wie wir das mit deiner Rückkehr anstellen … Ich meine, ich habe mir doch wohl Respekt verdient. Ich bin vielleicht kein fliegendes Rotkehlchen wie der da drüben …«
    »Hey, ich kann dich hören, du Pfeife!«
    »… aber deshalb bin ich kein Stück schlechter«, schloss Rufus.
    Es war ihm anzusehen, wie ernst es ihm war. Auf der einen Seite war sein Ego größer als China, auf der anderen Seite
war die Luft bei ihm bisweilen schneller raus, als ich »Superman« sagen konnte.
    »Du bist klasse, Rufus, echt wahr«, versuchte ich ihn zu besänftigen. »Es wundert mich bloß, dass ich dir das bestätigen muss. Es ist, wie du sagst: Kaum jemand anderes hätte das so locker weggesteckt. Die hätten alle an ihrem Verstand gezweifelt oder wären schlichtweg ausgeflippt.«
    Zum Glück kam Rufus mit jedem meiner Worte ein Stück weiter runter. »Stell dir mal Lena vor, wenn die dich auf der Klippe live, voller Blutspritzer und mit sperrangelweit geöffneten Schwingen erlebt hätte. Gestatten: Samuel Bristol, Racheengel . Bei der hättest du den großen Radiergummi schwingen müssen, die wäre nämlich nicht damit klargekommen.«
    »Meinst du?«
    Nachdenklich musterte ich Milas beste Freundin, die spätestens auf der Rückfahrt eine Erklärung von mir einfordern würde. Ich hatte lange darüber nachgedacht, was ich ihr erzählen sollte, denn die Geschichte würde ich später halb St. Martin gegenüber zum Besten geben müssen. Nur widerstrebte es mir zutiefst, mir eine Lüge auszudenken.
    Ich war so abgelenkt, dass ich erst mitbekam, wie die Glutreste des Lagerfeuers

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