Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenseelen Roman

Schattenseelen Roman

Titel: Schattenseelen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga Krouk
Vom Netzwerk:
Geschäfte mehr zu schließen? »Ich kann die Informationen vermutlich beschaffen.«
    »Bei wem?«
    »Lassen Sie das meine Sorge sein. Ich werde herausfinden, wo sie sich verkriechen, und dann schlagen wir zu!«
    »Immer mit der Ruhe. Überstürzen Sie nichts.«
    »Nichts überstürzen?« In einem Kraftschub hämmerte er die Faust in die Tresenplatte und durchbrach die oberen Holzschichten. »Evelyn hat nicht mehr viel
Zeit. Ich muss sie da rausholen!« Die blutenden Knöchel und den Schmerz spürte Adrián kaum.
    Conrad seufzte. »Ich schätze, wir sollten uns erst dann wieder unterhalten, wenn Sie aufgehört haben, meinen Laden zu demolieren.«
    »Nein, nein. Es tut mir leid«, fiel Adrian ihm ins Wort. Für einen raschen, koordinierten Angriff brauchte er die Unterstützung des Clans. Wenn er Evelyn retten wollte, musste er Conrad auf seine Seite ziehen. Keine einfache Angelegenheit. Was würde seinen Anführer dazu veranlassen, solch eine Operation zu wagen? Abgesehen von der Androhung, dass eine Horde Metamorphe seine Pflanzen kahlfressen würde.
    Adrián stoppte den Aufruhr seiner Gefühle und bemühte sich um einen ruhigeren Ton. »Wir werden das Nest vernichten, aber ich brauche Hilfe. Ihre Hilfe.«
    »Ach, was Sie nicht sagen.« In Conrads Augen schimmerte ein frecher Ausdruck, der ganz und gar nicht zu ihm passte. Verdammt, der Mann hatte ihn durchschaut, mit dem Einschleimen konnte er also aufhören.
    Adrián versuchte eine andere Strategie. »Zusammen können wir den Metamorphen einen Schlag verpassen, von dem sie sich nicht so bald erholen werden. Ist es nicht das, was wir uns alle wünschen, endlich von den Biestern in Ruhe gelassen zu werden?« In seinem aufgebrachten Zustand fielen ihm keine weiteren Gründe ein. Und diese waren zu wenige, um das Oberhaupt des Clans zu überzeugen.

    Conrad nahm eine Schere und begann, ein Buchsbäumchen zu stutzen. Zu gern hätte Adrián erfahren, was in dem Mann vorging. Würde er zustimmen? Wenn nicht, musste er versuchen, Maria auf seine Seite zu ziehen. Mit ihrem Einverständnis könnte der Plan funktionieren, auch wenn Conrad sich dagegenstellte. Ihr würden viele Nachzehrer folgen. Und sie brauchten in diesem ermüdenden Kampf endlich ein Erfolgserlebnis. Es würde sie alle enger zusammenschweißen, und die Einzelgänger, die dem Clan gefährlich werden könnten, dazu bewegen, sich ihnen anzuschließen.
    Was Conrad letztendlich überzeugte, konnte Adrián nur raten. Vielleicht die Aussicht auf einen durchschlagenden Erfolg. Vielleicht ahnte das Oberhaupt auch sein Vorhaben und wollte es nicht auf einen Machtkampf mit Maria ankommen lassen. Jedenfalls schien er überzeugt zu sein, und mehr brauchte Adrián nicht. »Werden die Informationen, die Sie beschaffen wollen, zuverlässig sein?«
    »Das werden sie.«
    »Wer ist Ihr Informant?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Conrad schien die Antwort erwartet zu haben, und ein Zucken in seinem Gesicht zeigte, wie wenig sie ihm schmeckte. »In Ordnung. Wenn Sie alles haben, dann kommen Sie in die Villa. Dort werden Maria, Sie und ich den Angriff durchplanen. In drei Tagen wären wir kampfbereit, sofern Ihre Informationen uns überzeugen.«

    »Drei Tage? Aber Evelyn …«
    »Drei Tage, Rivas, die mir immer noch zu knapp bemessen erscheinen.«
    Adriáns Herz krampfte sich zusammen, als er daran dachte, Evelyn noch länger in den Händen seiner Feinde zu wissen. Aber unbedacht anzugreifen, bedeutete eine sichere Niederlage. Ihm blieb nur zu hoffen, dass sie so lange durchhalten würde.
    »Okay.« Er stand bereits in der Tür, als er sich noch einmal umdrehte und die Frage stellte, die ihm auf eine unerklärliche Weise Unbehagen bereitete: »Was haben Sie gemeint, als Sie sagten, ich wüsste nichts über Evelyn?«
    »Ich wollte Sie nur warnen. Vergessen Sie es.«
    »Warnen? Wovor?«
    »Haben Sie es denn nicht selbst bemerkt?« Conrad sah ihn direkt an. »Lynn ist nicht wie wir.«
    »Klar, sie muss mit ihrem Dasein erst mal zurechtkommen«, stammelte Adrián und fragte sich, warum er sich gezwungen fühlte, sie zu verteidigen.
    »Das ist es nicht.« Conrads Hand griff um die Schere, als wolle er sie erwürgen. Eine Ader pochte an seinem Hals. »Ihre Mutter war ein Metamorph.«
    »Das ist unmöglich! Woher …«
    »Sie wollten gerade gehen. Auf Wiedersehen.«
    »Nein, warten Sie!«
    »Auf Wiedersehen!«, wiederholte Conrad mit Nachdruck.
    Einen Moment sahen sie einander an, als wollten
sie ihre Kräfte messen, bevor sie

Weitere Kostenlose Bücher