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Schattenspäher

Schattenspäher

Titel: Schattenspäher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Sturges
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Königinnenbrück-Akademie zu Smaragdstadt. Ich schätze, ich weiß durchaus etwas mit Euren Plänen anzufangen.«
    Timha glotzte ihn verdutzt an. »Aber ... was macht Ihr hier? Warum seid Ihr gekommen?«
    »Um Eure Pläne in Augenschein zu nehmen«, erwiderte Eisenfuß. »Wenn ich also darum bitten dürfte ...«
    Timha nickte und langte unter das Bett. Er holte etwas hervor, das Sela nicht erkennen konnte und legte es auf die Tagesdecke. Doch als Sela genau hinsah, war da nichts zu sehen.«
    Timha vollführte eine Handbewegung, und plötzlich war doch etwas zu sehen: ein Lederranzen voller Dokumente und Folianten.
    »Ich hab alles bei mir, ich schwör's«, Timha sah nervös zu Eisenfuß auf. »Warum sollte ich Euch auch deswegen anlügen?«
    »Was weiß ich?«, erwiderte Eisenfuß. »Dennoch muss ich einen Blick darauf werfen.«
    Sela untersuchte den dünnen, zittrigen Faden, der sie mit Timha verband. »Er spricht die Wahrheit«, sagte sie. »Tatsächlich ist er diesbezüglich ziemlich bemüht.«
    Timha warf ihr einen langen Blick zu. Er schien zu spüren, dass sie mit ihm verbunden war, und es gefiel ihm ganz und gar nicht.
    »Ich muss mich trotzdem davon überzeugen«, sagte Eisenfuß.
    »Nun gut«, mischte sich Silberdun ein. »Aber könntest du dich ein bisschen dabei beeilen? Wie Timha bin ich nämlich auch der Meinung, dass wir schnellstmöglich von hier verschwinden sollten.«
    »Nur zu, aber macht schnell«, sagte Timha. Er sah Hilfe suchend zu Elspet, doch die hob nur die Schultern.
    »Dies ist nun ganz eine Sache zwischen Euch und ihnen, Reisender Timha«, sagte sie mit sanfter Stimme. »Die Kirche wünscht Euch alles Gute, aber mehr kann sie nicht mehr für Euch tun.« Sie wandte sich zum Gehen. »Ich werde nun die Luftbarke vorbereiten.« Sie nickte und verließ das Gästehaus.
    »Steht auf«, sagte Eisenfuß zu Timha. Der Thaumaturge erhob sich, und Eisenfuß begann, die Dokumente auf dem Bett zu verteilen und zu inspizieren. Er wirkte sehr konzentriert.
    Nach einigen Minuten stieß Silberdun ein Seufzen aus. »Nichts für ungut, Eisenfuß, aber du lässt dir ganz schön viel Zeit ...«
    Eisenfuß warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Wie unser Reisender Timha es so treffend formulierte, geht's hierbei nicht um ein Baumhaus. Lasst mir also noch etwas Zeit.«
    Mit jeder Minute, die verstrich, schien Timha nervöser zu werden. Auch schenkte er Sela wenig Aufmerksamkeit, was ihr ganz recht war, denn sie war nicht wild darauf, aus erster Hand zu erfahren, was er fühlte.
    Schließlich legte Eisenfuß die Dokumente wieder aus der Hand.
    »Wenn das ein Trick sein soll, dann ein ziemlich überzeugender. Ohne bei meiner Prüfung ins Detail gegangen zu sein, würde ich sagen, dass die Unterlagen echt sind.«
    »Gut«, sagte Silberdun. »Können wir dann endlich gehen?«
    In diesem Moment war von draußen ein Schrei zu hören. Silberdun zückte das Messer und rannte zur Tür. Er lugte nach draußen. »Verdammt! Man hat uns entdeckt!«
    Eisenfuß schob die Unterlagen zusammen und stopfte sie hastig in den Ranzen. »Kommt«, sagte er zu Timha. »Und bleibt dicht hinter mir.«
    »Nein, nein«, sagte Timha. »Sagt, dass das alles nicht wahr ist!«
    »Doch, ist es«, erwiderte Eisenfuß. »Und jetzt bewegt Euch!«
    Sela holte das kleine Messer aus ihrem Mieder und wiegte es in ihrer Hand. Es war keine Wurfwaffe, und selbst wenn, sie hätte es nicht werfen können. Lord Tanens Unterricht hatte sich mehr auf den Nahkampf konzentriert. Dennoch, ein Messer war besser als gar nichts. Sie folgte Silberdun nach draußen.
    »Halte dich hinter mir!«, zischte er ihr zu. Sie wagte einen Blick an ihm vorbei, dann stockte ihr der Atem. Gut ein Dutzend Stadtwachen hatte sich auf den großen Balkon in Position gebracht, allesamt mit Armbrüsten im Anschlag. Elspet kniete auf dem Boden und hatte eine Armbrust im Genick.
    Der Mann in vorderster Front trug ein anderes Abzeichen als seine Kollegen. Sela versuchte sich an die Ränge der Unseelie-Garde zu erinnern. Dieser hier war ein Feldwebel, so glaubte sie, und die anderen waren ihm unterstellt.
    »Lasst die Messer fallen und kommt langsam die Treppe herunter«, sagte der Feldwebel. »Ihr seid verhaftet.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Sela atemlos.
    Eisenfuß und Timha standen direkt hinter ihr. »Aufgeben!«, sagte Timha. »Sonst sterben wir alle.«
    »Wendet den Blick ab«, sagte Silberdun. »Ich werde sie mit ein bisschen Hexenlicht verwirren.«
    »Das wird uns nicht

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