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Schattenspäher

Schattenspäher

Titel: Schattenspäher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Sturges
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Ein, meine ich.« Hatte ihm gerade ein paar Tröpfchen abgezapft, als ihr eingetroffen seid.«
    Hy Pezho trat auf Silberdun zu und sah ihm fest in die Augen. »Und nun, da ich euch bis ins kleinste Detail erklärt habe, wo ihr reingestolpert seid, würdet Ihr bitte Eurer hübschen Freundin sagen, sie soll damit aufhören?! Ich meine, bevor die Götter aufwachen und beschließen, die Faelande wieder zu übernehmen, trunken vor Rache ob ihrer fünftausend Jahre währenden Gefangenschaft!«
    Faella runzelte die Stirn. »Aber ich weiß nicht, wie ...«
    »Was?«, rief Hy Pezho.
    »Es war nicht schwer, Eisen in Kobalt zu verwandeln«, sagte sie, »wenn ich's denn tatsächlich vollbracht haben sollte. Aber ich hab nicht die geringste Ahnung, wie ich den Prozess umkehren kann. Ich hab das Eisen einfach zerschmettert, so wie man ein Glas zertrümmert. Ich kann's nicht wieder zusammensetzen.«
    »Dann, meine Liebe«, sagte Hy Pezho, »sind wir fünf schon bald mausetot und die Faelande auf ewig verdammt.« In zynischer Resignation grinste er Faella an. »Und es ist alles Eure Schuld.« Er seufzte. »Ich hab schließlich nur eine Bombe gebaut.«
    »Er spricht die Wahrheit«, sagte Sela. »Er weiß, dass das alles stimmt. Er hat alte Texte studiert, hat mit Hilfe dunkler Kräfte in die Vergangenheit geschaut. Alles, was er sagt, stimmt.«
    »So ist es«, sagte Hy Pezho. »Und so sehr ich hierbleiben und der Erste sein will, der von den wiedererwachten Göttern verschlungen wird, auf dass ich ihre Regentschaft nicht miterleben muss, so sehr bin ich nun ein Bel Zheret. Und als solcher erhielt ich von Mab den Auftrag, weitere Einszorn-Bomben zu erschaffen. Und ich hab genug Götterblut, um das Seelie-Königreich ins ewige Vergessen zu befördern. Tatsächlich erweise ich ihm damit eine Gnade, vorausgesetzt ich bin schneller als die Götter.«
    Die Silberrüstung schwebte wieder von der Kuppel herab. »In wenigen Stunden wird die Große Seelie-Feste nur noch eine rauchende Ruine sein«, sagte er. »Und dann werden die chthonischen Götter über uns alle herrschen. Und ironischerweise wäre Titania die vielleicht Einzige gewesen, die mächtig genug ist, sich ihnen zu widersetzen.«
    »Ihr geht nirgendwo hin«, sagte Silberdun. »Ihr bleibt hier und helft uns, die Katastrophe aufzuhalten.«
    »Das ist aber nicht Teil meines Befehls«, sagte Hy Pezho. »Ich gehöre Mab mit Haut und Haaren und muss tun, wie mir geheißen.«
    Hy Pezho wedelte mit der Hand, und Silberdun wurde von einem Stoß aus Bewegung zurückgeworfen. Auch Sela, Eisenfuß und Faella wurden in alle Richtungen davongeschleudert.
    Hy Pezho stieg in seine Silberrüstung. »Auf Wiedersehen, Schatten«, rief er. »Gehabt euch wohl.« Die Flügel begannen zu schlagen, und der Schwarzkünstler erhob sich vom Boden. Dann begann er einen Raumfaltungsspruch zu intonieren.
    Silberdun kanalisierte Elemente und riss damit die Vorderseite der Rüstung auf. Hy Pezho purzelte heraus und fiel zu Boden wie ein nasser Sack. Seine Konzentration war dahin. Die Silberrüstung trudelte seitwärts davon, ihre metallenen Flügel schlugen wie verrückt. Mit gezogenem Messer rannte Silberdun auf Hy Pezho zu und packte ihn.
    »Eisenfuß«, rief er. »Such Faella, und dann seht zu, dass ihr diese Scheißverwandlung aufhaltet!« Er stieß mit dem Messer zu, aber Hy Pezho entzog sich seinem Griff und trat Silberdun mitten ins Gesicht. Der Schwarzkünstler war so stark wie die anderen Bel Zheret. Ebenso stark wie derjenige, der Silberdun getötet hatte.
    Der Boden erbebte. Silberdun warf einen Blick nach oben und sah, dass sich Eins Hand zur Faust ballte und dann wieder öffnete. Die Ketten der Götter rasselten.
    Dann donnerte eine Stimme durch die riesige Halle und sprach Worte in einem sehr alten Hochfae-Dialekt: »Wer sticht da in meine Haut und weckt mich aus meinem Schlummer?«
    Auf dem Dachgarten in Elenth befahl Feldwebel Hy-Asher das Nachladen des Katapults mit der zweiten Einszorn-Bombe. Der Leutnant warf einen Blick über die Brüstung und hinunter aufs Schlachtengetümmel.
    »Beeilung!«, rief er. »Sie sind schon fast beim Tor!«
    »Euch ist schon klar«, sagte Hy-Asher, »dass wir unsere eigenen Truppen und vermutlich die Hälfte der Stadtbevölkerung töten werden, wenn wir das Ding so nah abfeuern?«
    »Und wenn schon«, sagte der Leutnant. »Wenn sie's durchs Tor schaffen, sind wir ohnehin alle tot!«
    Hy-Asher betätigte die Zugseilwinde und konnte nicht verhindern, dass ein

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