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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Reise und zog sich in die Schenke zurück, um dort letzte Hand anzulegen.
    »Für eine Münze werden sie sich nicht an uns erinnern …«, sagte ich, ohne mich an jemanden im Besonderen zu wenden. »… oder uns die Gabe nie vergessen.«
    »Ein kluger Gedanke, Dieb. Soll doch Meister Quild ruhig denken, wir würden das Schmutzige Tor nehmen. Das wird weder ihm noch uns Schaden bringen. Doch wir werden die Stadt durch das Triumphtor verlassen.«
    Bass saß auf den Stufen vor dem Eingang zur Schenke und beobachtete neugierig, aber auch voller Erleichterung, wie wir uns zum Aufbruch sammelten. Bass! Das Dunkel soll mich holen, ihn hatte ich ja ganz vergessen!
    »Dein Pferd.« Ell hielt Bass die Zügel hin.
    »Danke. Aber ich vertraue lieber auf meine eigenen Beine und werde zu Fuß nach Hause gehen. Kann ich dich kurz sprechen, Garrett?«
    »Dazu wird sich noch Gelegenheit finden«, fuhr Ell ihn an. »Du reitest mit uns.«
    »Wie bitte?!«
    »Wie bitte?!«, japste ich. »Warum zum Dunkel soll er mit uns mitreiten?! Das hätte gerade noch gefehlt!«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung, Garrett. Ich glaube auch, dass dein Bekannter hierbleiben sollte, aber Trash Miralissa sieht das anders.«
    »Ich werde gleich mit ihr reden«, sagte ich entschlossen. Ich wollte Bass auf keinen Fall dabeihaben.
    »Dafür gibt es eine ganze einfache Erklärung, Meister Bass.« Die Elfin aus dem Haus des Schwarzen Mondes kam auf uns zu. »Wir können dich nicht hierlassen …«
    »… weil du schwatzen wirst«, brachte Ell den Satz zu Ende. »Und darauf können wir verzichten.«
    »Ich verspreche, stumm wie ein Fisch zu sein.«
    »Ihr Menschen versprecht viel und haltet wenig. Obwohl du recht hast: würdest du hierbleiben, dann nur stumm wie ein Fisch …«
    Ell brauchte die Einzelheiten gar nicht auszuführen. Für Bass hieß es: entweder das Pferd oder ein elfischer Krummdolch.
    »Garrett!«, wandte sich Bass an mich. »Sprich du mit ihnen!«
    »Tut mir leid, aber da kann ich nichts machen«, erwiderte ich und schüttelte bedauernd den Kopf.
    Miralissa hatte recht. Wenn die Leute des Grafen Bass aufspürten … Die Elfen hätten ihn natürlich am liebsten umgebracht, aber da ich ein gutes Wort für ihn eingelegt hatte, nahmen sie von dem Vorhaben Abstand und boten ihm stattdessen einen kleinen Ausritt an.
    »Das ist doch Wahnsinn! Der Unaussprechliche selbst muss mich mit euch zusammengebracht haben!« Bass spuckte verärgert aus, da er begriff, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als mit uns aufzubrechen. »Wohin reitet ihr überhaupt?«
    »Das brauchst du nicht zu wissen, Mensch. Sitz auf und schweig! Falls du auf die Idee kommen solltest zu fliehen – ich bin immer in deiner Nähe, vergiss das nie!«
    Ell hatte Bass von ihrer ersten Begegnung an wahrhaft innig in sein Herz geschlossen.
    »Da hab ich mir was eingebrockt! Warum musste ich euch auch helfen?« Wütend stieg Bass aufs Pferd.
    »Nimm’s nicht so schwer, es hätte auch schlimmer kommen können«, sagte ich.
    Bienchen schob mir die Schnauze entgegen und verlangte nach einer Leckerei – ich hatte jedoch nichts dabei und breitete nur die Arme aus.
    »Hier.« Marmotte reichte mir einen Apfel.
    »Danke.«
    Bienchen mümmelte begeistert das Obst, stupste mich an und verlangte nach mehr.
    »Garrett!« Kli-Kli, der sich auf dem Rücken des riesigen schwarzen Pferdes wie ein Buckel des Tieres ausnahm, kam auf mich zugeritten. »Kannst du mir mein Medaillon zurückgeben?«
    »Natürlich.« Ich hatte Kli-Klis Medaillon inzwischen völlig vergessen. »Hier. Danke!«
    »Gern geschehen.« Der Kobold hängte sich das Medaillon um den Hals. »Was ist? Können wir aufbrechen?«
    »Nein.«
    »Hätte ich mir denken können«, grinste der Narr. »Unter freiem Himmel zu schlafen und Hallas’ Fraß zu spachteln, das ist natürlich nicht nach deinem Geschmack.«
    Ehe ich ihm antworten konnte, tauchte Deler auf, der die ganze Welt und den grünen Kobold mit Flüchen bedachte. »Kli-Kli!«, brüllte er. »Hast du dir die letzte Flasche Wein genommen?!«
    »Garrett, ich reite schon mal los«, flüsterte mir der Narr zu. »Nein, das hab ich nicht! Was soll ich denn mit deinem Asmintal ?«
    »Woher kennst du dann den Namen des Weins?«, fragte der Zwerg misstrauisch.
    »Der ist mir gerade so durch den Kopf geschossen.«
    »Kli-Kli, bleib stehen! Halt, hab ich gesagt! Du abgebrochener Langfinger!«
    Was auch immer in unserer Welt geschehen mochte, Kli-Kli änderte sich nicht.
    Das Triumphtor

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