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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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räumte den Wilden Herzen das Recht ein, sämtliche Tritte und Schläge einzustecken. Schließlich war es ihre erste Pflicht, mich vor allen möglichen Unannehmlichkeiten zu beschützen.
    »Garrett! Komm uns bloß nicht in die Quere!«, brüllte Deler.
    Der Zwerg rannte gerade auf einen Doralisser zu, zielte und trat ihm zwischen die Beine. Als der ihm im Gegenzug ebenfalls einen Tritt verpasste, keuchte Deler auf und hielt sich das verletzte Bein. Aal, Lämpler und Marmotte bildeten einen Keil und lehrten alle Mores, die es wagten, sich ihnen bis auf Schlagweite zu nähern. An der Spitze des Keils teilte Aal gut gezielte Fausthiebe aus. Denjenigen, die sich nach den Schlägen des Garrakers noch auf den Beinen halten konnten, gaben Lämpler und Marmotte den Rest. Der Ling auf Marmottes Schulter fiel in Raserei, schrie und fing an, jeden zu beißen, der ihm unter die Zähne kam. Sobald der Ling erkannt hatte, dass ihm der wahre Spaß entging, wenn er auf der Schulter seines Herrchens blieb, sprang er dem nächststehenden Feind ins Gesicht und verbiss sich in dessen Nase. Dort hing er so lange, bis Marmotte kam und den Gebissenen mit ein paar zielsicheren Schlägen zu Boden schickte.
    »Garrett! Weg da!«
    Arnch drängte mich zur Seite, packte einen der Chasseure am Kragen und knallte ihm den Kopf gegen die Nase. Sogleich ereilte einen zweiten Dämlack das gleiche Schicksal. Schließlich einen dritten. Arnchs Glatzkopf erwies sich als eine rundum furchterregende Waffe. Doch wie stets fand der Feind rasch eine Antwort. Einer der Steinmetzen schlich sich von hinten an Arnch an und zerschlug eine Flasche an dessen Genick. Als Arnch schwankte, sammelte der Steinmetz, durch den Erfolg mutig geworden, die Splitter bereits für einen zweiten Versuch auf. Da sprang Kli-Kli unterm Tisch hervor und trat dem Feind mit aller Wucht aufs Bein. Der ließ daraufhin die Waffe fallen und griff nach dem Kobold. Doch der flinke kleine Kerl schlüpfte zwischen den Beinen des Mannes hindurch und verabreichte dem Steinmetz einen saftigen Tritt in den Hintern. Auch ich leistete meinen bescheidenen Beitrag zur Ausschaltung des Kerls, indem ich ihm die Faust in den Bauch rammte. Der Steinmetz krümmte sich unter Schmerzen und gab sich alle Mühe, sein Mittagessen bei sich zu behalten. Kli-Kli verpasste ihm einen weiteren Tritt in den Hintern, ich hieb ihm die Handkante gegen den Hals. Der Mann verdrehte die Augen und sank zu Boden.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte ich Arnch und packte ihn vorsichtshalber bei der Schulter.
    »Hmm«, brummte er. An seinem Nacken wuchs ein bemerkenswertes violettes Horn. »Wer war das?«
    »Der da!« Kli-Kli wies mit dem Finger auf den Mann, der am Boden lag.
    »Tritt ihn noch einmal von mir!«, sagte Arnch – eine Bitte, der Kli-Kli nur zu gern nachkam.
    »Langsam wird’s brenzlig! Wir sollten weg hier!« Lämplers Auge zierte inzwischen ein gewaltiges Veilchen.
    »Quatsch!«, keuchte Deler, der mit einem Stuhl gleich zwei Doralisser abwehrte. »Der Spaß fängt doch erst an! Wollt ihr eigentlich Löcher in die Luft glotzen? Oder helft ihr mir mit diesen Böcken?!«
    »Die Böcke, meck, werden dir noch leidtun, meck!«, blökte einer der beiden Doralisser. Er setzte an, seine Faust von oben auf den Zwerg niedersausen zu lassen.
    Deler sprang jedoch rechtzeitig weg, stieß dem Angreifer den Stuhl in die Rippen und machte Platz für die »schwere Kavallerie«, die in Gestalt von fünf entschlossenen Chasseuren anrückte. Die Jungs nahmen die Doralisser in die Zange, um deren Visagen mit soldatischer Gründlichkeit zu bearbeiten.
    Um Aal herum hatte sich eine freie Fläche gebildet, denn niemand wollte mehr seine Kräfte mit dem Garraker messen. Mir kam es vor, als gefiele Aal diese Wendung nicht, aber vielleicht irrte ich mich da auch.
    »Kannst du stehen?«, fragte ich Arnch und setzte ihn behutsam auf den einzigen noch unversehrten Stuhl. (Alle anderen waren Deler zum Opfer gefallen.)
    »Was soll das denn! Ich bin doch nicht aus Porzellan!«, fauchte Arnch. Er betastete die Beule in seinem Nacken.
    »Die Studenten sind ganz schön flink!« Marmotte hatte aufgehört, die Fratze des kräftigsten Steinmetzen mit den Fäusten zu bearbeiten, und beobachtete nun mit wissenschaftlichem Interesse die Schlägerei in der anderen Ecke.
    Die Studiosi gingen begeistert zur Sache. Sie hatten mehrere Tische umgekippt und daraus eine Barrikade errichtet. Nun prüften sie, um mit den Gnomen zu sprechen, die Tauglichkeit der

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