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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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in einer dunklen Gasse, aber kein Schlüssel, kein Met und nicht die geringste Spur.«
    Waren diejenigen, die uns überfallen hatten, also selbst in einen Hinterhalt geraten? Und wer hatte sie getötet? Ihre eigenen Leute oder eine dritte Partei?
    »Ich hoffe nur, dass Met nichts zugestoßen ist und er mehr Erfolg hat als Ell«, seufzte Ohm.
    »Mumr«, sagte Mylord Ratte, »ruf Hallas und Deler herein! Es hat keinen Sinn, wenn sie die Straße zieren. Heute Nacht bekommen wir keinen Besuch mehr.«
    Lämpler legte seine Pfeife zur Seite und beeilte sich, Alistans Befehl auszuführen.
    Kaum waren der Gnom und der Zwerg hereingestürmt, da okkupierten sie auch schon den Tresen und machten sich daran, den strategischen Biervorrat zu vernichten, wobei sie selbstredend ihres Freundes Schandmaul gedachten, möge er im Licht weilen.
    Wir nahmen unsere bisherigen Beschäftigungen wieder auf, warfen aber immer wieder beunruhigte Blicke in Richtung Tür.
    Ich machte mich erneut ans Studium der Karten. Diese verfluchten Labyrinthe weigerten sich strikt, sich in meinem Gedächtnis einzunisten. Das Einzige, was ich mir merken konnte, war der Weg von der ersten Terrasse zur Treppe, die zur zweiten führte. Ich hoffte inständig, mir möge noch genug Zeit bleiben, über den alten Papieren der Magier des Ordens zu brüten.
    Erst als nach Mitternacht die Sorge um Met ihren Siedepunkt erreicht hatte, kehrte er zurück, nahm schweigend einen Krug Bier von Deler entgegen und trank alles mit einem einzigen Schluck aus.
    »Ich habe sie gefunden«, berichtete Met und wischte sich mit dem Handrücken den Bart ab. »In einem Haus im südlichen Teil Rannengs.«
    »Im südlichen?«, fragte Miralissa verwundert. »Aber da liegen doch nur die Paläste des Hochadels!«
    »Ja, im südlichen, Lady Miralissa. Hallas, noch ein Bier!« Met hielt dem Gnom den Krug hin, der ihm eilig nachschenkte.
    »Hast du etwas über Schandmaul erfahren?«
    »Nichts. Der ist wie vom Erdboden verschluckt«, antwortete Met und trank einen weiteren Schluck.
    »Was ist denn überhaupt geschehen? Ell konnte dich einfach nicht finden.«
    »Ach ja?« Met sah den Elfen an.
    »Ich habe nur die Leichen gefunden …«
    »Also, Folgendes: Ich ließ unseren Mördern zehn Minuten Vorsprung. Die Wache aus der Oberstadt war auch noch unterwegs, deshalb musste ich aufpassen, vor allem weil ich mein Schwert mitgenommen hatte. So kam ich zu spät zu der Stelle, wo der Kampf stattgefunden hatte. Als ich eintraf, lagen nur noch Tote auf dem Pflaster, allerdings lief da auch noch ein Dutzend Bogenschützen herum. Denen bin ich dann gefolgt.«
    »Haben sie irgendwas gesagt?«
    »Nein«, antwortete Met. »Später haben sie allerdings jemanden getroffen, und der hat gesagt, der Herr würde sehr zufrieden mit ihnen sein.«
    »Der Herr?«, fragte Miralissa zurück und warf einen warnenden Blick in meine Richtung.
    »So haben sie ihn genannt«, antwortete Met und nippte erneut an seinem Bier. »Ich musste ihnen ziemlich lange folgen. Während die Kerle auf diesen Mann warteten, habe ich mich versteckt. Sie übergaben ihm dann diesen Gegenstand, den sie Euch gestohlen haben, Trash Miralissa, bekamen das Geld, lobten den Herrn und machten sich davon.«
    »Und dieser Mann?«
    »Der ist in eine andere Richtung abgezogen, nachdem er bekommen hat, was er wollte. Also musste ich mich entscheiden, wem ich folgen sollte. Das gestohlene Ding schien mir wichtiger, deshalb bin ich meinem neuen Bekannten nach. Der war verdammt geschickt, er wäre mir beinahe entwischt! Außerdem war es das reinste Wunder, dass er mich nicht entdeckt hat, denn einmal hat er sich völlig unvermutet umgedreht, um zu sehen, ob ihm jemand auf den Fersen sei – da konnte ich mich gerade noch verstecken.«
    »Er hat dich wirklich nicht bemerkt?«, fragte Miralissa.
    »Ich denke nicht.«
    »Warum hast du ihn nicht kaltgemacht, da er doch unsern Schlüssel hatte?«, fragte der Gnom.
    »Du hättest den mal sehen sollen, Hallas!«, rechtfertigte sich Met. »Mit dem war nicht zu spaßen. In seinem Gang war etwas … Wenn du ihn sehen würdest, wüsstest du, was ich meine. Außerdem war er vielleicht ein Schamane, denn seine Haut war sehr bleich.«
    »Hast du gesagt bleich ?«, stieß ich aus.
    »Genau. Seine Haut war weiß wie Mehl.«
    Das wird doch wohl nicht mein alter Freund Bleichling gewesen sein? Wie es aussah, hatte ich mich auf dem Großen Markt nicht geirrt. Wahrscheinlich hatte mich Rolio auch entdeckt. Und es spielte

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