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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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eigentlich die Hände?
    »Soldaten, ohne Zweifel«, verkündete er.
    »Dass es Soldaten und keine Priester der Liebesgöttin waren, haben wir auch vorher gewusst«, höhnte Ohm. »Aber in wessen Diensten standen diese Halunken?«
    »Wenn sie uns erschossen hätten, hätte ich vermutet, eines der Adelshäuser wolle uns loswerden, weil es glaubte, seine Gegner hätten uns angeheuert. Zur Warnung gewissermaßen«, sagte Alistan.
    Tolle Warnung! Warnung – heißt das nicht, man bricht dir den Finger und verspricht, nächstes Mal sei die Hand dran und danach komme der Hals? Wenn man dich mit Armbrustbolzen spickt, dann ist das keine Warnung mehr! Oder sollten sich die Warnungen der hiesigen Adelshäuser grundlegend von denen in der Verbrecherwelt unterscheiden? Bei Sagoth, verstehe einer diese Adligen!
    »Aber die Adelshäuser würden sich nicht auf einen Diebstahl einlassen«, fuhr Mylord Ratte fort. »Zumindest nicht auf einen dieser Größenordnung. Denn mit Sicherheit hatten es diese Unbekannten einzig und allein auf den Schlüssel abgesehen. Damit scheiden die drei Häuser also aus.«
    »Aber wer kommt dann infrage?«, fragte Aal, als er zu uns zurückkehrte.
    »Entweder die Anhänger des Unaussprechlichen oder die des Herrn. Nur sie können etwas mit dem Schlüssel anfangen«, antwortete Kli-Kli anstelle von Alistan.
    Was für eine herrliche Auswahl! Sowohl die Jungs des Unaussprechlichen als auch die Diener des rätselhaften Herrn waren die reinsten Nattern! Sie packen dich und verschwinden wieder, als seien sie nie dagewesen. Weder mit den einen noch mit den anderen wollte ich mich gern anlegen, zumindest nicht, wenn ich noch auf ein hohes Alter und den Anblick meiner Urenkel hoffte.
    Wenn mir die Götter gesagt hätten, es sei unmöglich, eine Schlägerei zu vermeiden, und mich gefragt hätten, mit wem ich meine Kräfte messen wollte, so hätte ich, ohne zu zögern, auf die Schakale des Unaussprechlichen gezeigt. Sollte diese Wahl jemanden verwundern, will ich es gern erklären. Diese Leute sind Fanatiker. Sie sind Moder und Dreck, sie sind das Unkraut des Königreichs. Unsere Gärtner, die Königlichen Sanduhren, jäten dieses Unkraut nur zu gern. Aber diese Leute sind irgendwie einzuschätzen, ihre Handlungen vorhersehbar. Was wussten wir dagegen von den Dienern des Herrn? Sie kamen wer weiß woher. Und es war völlig unklar, was sie beabsichtigten. Damit waren diese Kerle weit gefährlicher als ein Rudel tollwütiger Wölfe und eine ganze Rotte der Anhänger des Unaussprechlichen.
    »Dann, mein lieber Hohlschädel, müssen wir ja nur noch herauskriegen, wer von beiden hier eingeritten ist«, höhnte ich.
    »Ich weiß nicht, von welchem Herrn du redest, Kli-Kli, aber das habe ich bei denen in den Taschen gefunden.« Aal warf zwei Ringe auf den Tisch.
    Ich nahm einen davon an mich und drehte ihn in der Hand. Ein Ring in Gestalt eines Efeublatts, das Wappen des Unaussprechlichen. Solche Ringe tragen seine Diener, wenn sie seine Aufträge ausführen.
    »Dann wäre das geklärt.« Ich warf den Ring auf den Tisch und wischte mir die Hände ab. Wohl zum ersten Mal empfand ich Gold gegenüber einen heftigen Ekel. Stünde jetzt eine Truhe voller Goldmünzen vor mir, würde ich sie vielleicht nicht einmal anrühren. Stalkon tat völlig recht daran, wenn er alle vernichtete, die in Diensten des Unaussprechlichen standen.
    In diesem Augenblick betrat ein Mann den Raum, den ich nicht kannte. Miralissa stellte ihn als Meister Quild vor, den Neffen des ermordeten Meister Pito. Die familiäre Ähnlichkeit war frappant, der Neffe das zwanzig Jahre jüngere Abbild seines toten Onkels.
    »Was für ein Unglück, Trash Miralissa!«, klagte Quild. »Wenn nur die Mörder bestraft werden!«
    »Das werden sie, Meister Quild, dessen dürft Ihr gewiss sein.« Miralissa tätschelte dem neuen Besitzer der Schenke tröstend die Schulter. »Ich werde dafür sorgen, dass diese Schurken nicht ungestraft davonkommen.«
    »Vielen Dank, Lady Miralissa.« Quild nickte der Elfin zu. »So eine Niedertracht … Was soll ich jetzt bloß tun?«
    »Die Wache ist über den Vorfall informiert?«
    »Sie wird auf keinen Fall davon erfahren!«, erwiderte er. »Dieser Abschaum kann nur Abgaben eintreiben und Bestechungsgelder kassieren! Aber wenn man sie wirklich einmal braucht, kann man sie bei Tage mit der Laterne suchen!«
    »Wenn die Wache nichts davon erfahren soll, würde ich Euch empfehlen, die Leichen wegzuschaffen, solange niemand zufällig in die

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