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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Schenke reinschaut.«
    »Ja … Ja, in der Tat, das werde ich tun. Gleich rufe ich Hilfe, Trash Miralissa, und dann bringen wir die Leichen nach Hause. Ihre Frauen werden sich um alles kümmern und ihre Beerdigung vorbereiten«, sagte Quild. »Und diese beiden Schufte werde ich mit Eurer Erlaubnis im Hinterhof neben dem Viehstall vergraben.«
    »Tut, was Ihr für richtig haltet, Meister Quild.«
    Daraufhin zog sich der Mann zurück.
    Ohm trank sein Bier aus und kam zu uns.
    »Was macht der Arm?«, erkundigte sich Arnch.
    »Bis zur Hochzeit ist es verheilt. Lady Miralissa hat mich mit einem Schamanenzauber behandelt. In einer Woche werde ich mich wie neugeboren fühlen.«
    »Wenn nur das mit Schandmaul nicht wäre«, sagte Kli-Kli.
    »Noch haben wir ihn nicht beerdigt, Grünling! Vielleicht lebt unser Schandmaul ja noch«, fuhr Marmotte Kli-Kli an. »Die Männer des Unaussprechlichen schleppen keine Leichen mit sich herum. Er muss noch leben, das spüre ich.«
    Vielleicht stimmte das. Vielleicht auch nicht. Auf alle Fälle aber fehlte uns das ewige Gejammere und Genörgel Schandmauls schon jetzt.
    Die Minuten zogen mit der Geschwindigkeit einer Schnecke dahin, die zufällig in den königlichen Weinkeller geraten war und sich an dem berauschenden Getränk gütlich getan hatte. Die Tropfen der Zeit fielen auf die glühenden Kohlen des Wartens, und kein Gott verwandelte die Tropfen in Regen oder erstickte die Hitze der Kohlen.
    Quild kam mit Helfern zurück, sie legten die Leichen auf Tragen und brachten sie aus der Schenke.
    Zweimal sah Hallas herein. Beim ersten Mal teilte er uns mit, alles sei ruhig, beim zweiten Mal holte er zwei Krüge Bier. Auf Ohms Frage, was er und Deler mit dem Bier wollten, wenn sie Posten stünden, sagte der Gnom völlig arglos: trinken. Ohm blickte finster drein, verkniff sich aber jedes Wort, da er es nicht auf einen Streit mit Hallas anlegen wollte – der ohnehin zu nichts führen würde.
    Alistan wetzte mit einer Unerschütterlichkeit, um die man Menschen blauen Bluts nur beneiden konnte, sein Schwert mit einem Schleifstein. Offenbar hegte er die Absicht, die schärfste Klinge des Universums in Händen zu halten. Das Beispiel des Grafen erwies sich als ansteckend, denn auch Aal zog eine seiner beiden Garraker Klingen und machte sich an die Arbeit. Meiner Ansicht nach war das pure Zeitverschwendung. Der schlanke und elegante »Bruder« zerschnitt schon jetzt das elfische Drokr, von gewöhnlicher Seide ganz zu schweigen.
    Ich fragte Ohm nach meiner geliebten Armbrust und meinem Messer. Er wies mit dem Finger in Richtung eines weiter hinten stehenden Tisches, auf dem all unsere Waffen lagen.
    Warum es verschweigen? Ich konnte mit einem ein Yard langen Stück Stahl nicht umgehen, mochte es nun Schwert, Dolch, Beil oder Streitaxt heißen. Meine Armbrust – das war eine andere Sache. Mit meinem kleinen Freund traf ich mühelos ein siebzig Schritt entferntes Ziel. Überhaupt war der Umgang mit Hieb- und Stichwaffen nichts für einen anständigen Dieb. Wann sollte ich denn das Schwert schwingen? Wenn ich mit der Wache kämpfte? Der ging ich lieber von vornherein aus dem Weg, sonst rammte mir womöglich noch irgendein betrunkener Posten eine Klinge in den Bauch.
    Marmotte fütterte Triumphator, was aussah, als wolle er den Ling fürs Schlachten mästen. Arnch, Ohm und Egrassa würfelten, der Elf hatte bereits sechsmal gewonnen.
    Kli-Kli sprach leise mit der Elfenprinzessin. Als ich mich zu ihnen gesellen wollte, warf mir der Narr einen Blick zu, der alles andere als einladend war, sodass ich mich wieder zurückzog. Hatten der Kobold und die Elfin etwa Geheimnisse miteinander?
    Lämpler spielte ein getragenes, trauriges Lied auf seiner Flöte. Da ich nichts weiter zu tun hatte, beschloss ich, die Zeit zu nutzen und mir die Karten von Hrad Spine anzusehen.
    Schließlich kam Ell zurück. Miralissa zog fragend die Augenbraue hoch, doch der Elf schüttelte nur den Kopf. »Nichts.«
    »Keine Spur?«, fragte Alistan, der sogar sein Schwert vergaß.
    »Im Gegenteil. Es gibt viel zu viele Spuren. Ich habe sie durch die ganze Stadt verfolgt und die Kerle sogar gefunden, die den Schlüssel stahlen. Aber da waren sie bereits tot.«
    »Was?«, stießen Miralissa und Marmotte gleichzeitig aus.
    »Sie waren mausetot und über und über mit Pfeilen gespickt. Sie haben uns den Schlüssel gestohlen, nur um dann selbst beraubt zu werden. Jedenfalls habe ich ihn nicht bei ihnen gefunden. Da waren nur sechs Leichen

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