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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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unhöflich – aber was erwarteten sie denn von einem Dieb? Ordentliche Manieren? Die beherrschte ich nun einmal nicht. Genauer gesagt, ich beherrschte sie (dank For), aber ich verzichtete bewusst auf sie, denn sie wollten mich ja doch nur wieder mit ihren Fragen quälen: was mich auf der Harganer Heide gerettet hatte. Und woher ich vom Haus der Kraft wusste.
    »Geduld, Dieb«, verlangte Alistan Markhouse. »Kli-Kli kommt gleich, dann fangen wir an.«
    »Kli-Kli ist schon da. Ihr könnt anfangen, Euer Gnaden!«
    Der Narr huschte zur Tür herein, zwinkerte mir zu und setzte sich aufs Bett. Frohgemut wie immer erinnerte er überhaupt nicht mehr an den kleinen Kerl, der angespannt bei Tisch gesessen und fassungslos meine Bemerkung über das Haus der Kraft vernommen hatte.
    »Gut, dann also los«, sagte Markhouse. »Ich wollte nicht in Anwesenheit deines Freundes darüber sprechen, denn wir dürfen unsere Pläne auf keinen Fall diesem Unbekannten offenbaren, auch wenn er uns geholfen hat, euch zu retten.«
    »Meiner Ansicht nach sollten wir diesen Bass einfach in ein Zimmer einsperren.« Egrassa ließ die Fänge aufblitzen. »Das ist doch albern, dass wir uns hier zusammenquetschen müssen.«
    »Alle anderen kennen die Neuigkeiten bereits, nur ihr beide, du und Aal, wisst noch nicht Bescheid«, fuhr Alistan Markhouse fort, ohne auf Egrassa einzugehen, auch wenn klar war, dass er dessen Meinung vorbehaltlos teilte. »Ah, da ist er ja.«
    Aal betrat lautlos das Zimmer, nickte uns zu und lehnte sich an die Wand neben der Tür, das Abbild einer Kriegerstatue aus dem frühen Zeitalter der Träume.
    Mit seinem Erscheinen wurde es in dem kleinen Zimmer noch enger. Es war wirklich nicht geeignet, um darin einen Kriegsrat abzuhalten.
    »Wir wissen jetzt, wem das Anwesen gehört und wo der Schlüssel liegt, Dieb«, sagte Markhouse.
    »Falls er noch da ist, Mylord Markhouse.«
    »Das ist er, Garrett. Zumindest ist er noch in der Stadt«, bemerkte die Elfin, nachdem sie einen Schluck Wein genommen hatte. Die Schwierigkeiten, die über uns zusammenbrachen, schienen sie nicht im Geringsten zu beeindrucken.
    »Verzeiht, Trash Miralissa, aber wie könnt Ihr da so sicher sein?«
    »Auch ich bin an den Schlüssel gebunden. Deshalb weiß ich es. Ich spüre, dass er sich noch in der Stadt befindet. Genau wie du.«
    »Also ich spüre nichts, Trash Miralissa«, brummte ich.
    Nichts außer Müdigkeit und einem Dröhnen im Kopf, wenn ich ehrlich sein wollte.
    »Du hast ein Fell wie ein Mammut, Garrett!« Kli-Kli ließ sich niemals eine Möglichkeit entgehen, mich zu foppen.
    »Mag sein, dass du den Schlüssel jetzt nicht spürst, aber das wird sich ändern, sobald du in seine Nähe kommst. Es ist eine Art Kitzeln.«
    »Wenn ich jetzt fortfahren dürfte«, sagte Markhouse barsch.
    »Oh! Aber natürlich, Mylord Alistan, ich bitte um Vergebung.«
    »Das ist nicht nötig, Lady Miralissa. Pass auf, Garrett. Dieses Haus gehört dem Grafen Balistan Pargaide«, setzte mich Mylord Alistan in Kenntnis und sah mich an, als erwarte er von meiner bescheidenen Person unverzüglich Taten.
    »Ja … und?«, fragte ich begriffsstutzig.
    Kli-Kli rang verzweifelt die Hände über dem Kopf und stöhnte, als schmerzten ihn mit einem Mal sämtliche Zähne. »Garrett, hast du denn bisher nie über den Tellerrand deiner kleinen Welt hinausgeblickt?«, fragte er fassungslos. »Graf Balistan Pargaide ist der einflussreichste Mann im Süden unseres Königreichs. Sein Geschlecht ist mindestens so alt wie das der Stalkonen. Außerdem ist er das Oberhaupt aller Nachtigallen und ein gefährlicher Kerl. Ein ungeheuer gefährlicher sogar. Er ist nicht gerade in Liebe für unseren König entbrannt, auch wenn er sich vorerst noch ruhig verhält. Doch sobald er eine Gelegenheit sieht, wird er seine Rechte auf den Thron geltend machen. Und glaub mir, er hat durchaus Rechte darauf. Wenn sich dieser Pargaide mit dem Herrn eingelassen hat, besteht umso mehr Grund, um das Wohlergehen des Königs zu bangen.«
    »Pargaide und seine Leute verfügen über achttausend Schwerter, von kleineren Schlägern abgesehen. Das sollten wir stets im Hinterkopf behalten«, knurrte Alistan. »Seine Ländereien erstrecken sich von hier bis fast zu den Wäldern Sagrabas. Gold hat er auch mehr als genug. Und er ist, wie gesagt, ein gefährlicher Kerl.«
    »Gut, es wäre wesentlich einfacher, einem Unschuldslamm den Schlüssel zu stehlen. Das Glück haben wir jedoch nicht. Aber jetzt, da wir wissen, wem

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