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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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vor.
    »Verstanden?«, fragte er, nachdem er wieder zu Atem gekommen war.
    »Sieht aus wie ein Doralisser, der lostanzt, nachdem man ihm glühende Kohlen in die Hosen gesteckt hat«, brachte Hallas die allgemeine Meinung zum Ausdruck, worauf prompt lautes Gelächter losbrach.
    »Ihr Dummköpfe!« Kli-Kli setzte alles daran, das Gelächter zu überschreien. »Das ist der allerneuste Tanz!«
    Das Gelächter ging in ein Heulen über.
    Kli-Kli schnaubte wütend. »Was steht ihr hier wie angewurzelt rum?«, fuhr er schließlich Arnch und mich an. »Macht mir alles nach! Im Takt!«
    Ich kam mir wie der letzte Idiot vor.
    »Und: Eins, zwei, drei! Eins, zwei drei! Die Schritte klarer! Drei! Den Rücken gerade! Zwei, drei! Garrett, schlurf nicht so! Eins, zwei, drei!«
    Arnch zermalmte mir die Zehen am rechten Fuß, und einmal wären wir beinahe hingefallen, als Kli-Kli einen schnelleren Takt vorgab. Alle amüsierten sich köstlich über uns, Lämpler holte seine Tröte heraus und spielte auf. Meister Quild kam herbeigeeilt, um der kostenlosen Vorstellung beizuwohnen, die Elfen gesellten sich zu uns, ja, am Ende kam sogar Alistan in den Raum. Unser missmutiger Graf machte ausnahmsweise einen recht aufgeräumten Eindruck.
    »Eins, zwei, drei! Das Bein höher! Eins, zwei, Drehung, drei!«
    Der unermüdliche Kobold gönnte uns nicht eine Minute Pause. Als mir Arnch abermals aufs Bein trat, jaulte ich vor Schmerz auf. Doch irgendwann hatte auch diese Tortur ein Ende, und ich konnte tief Luft holen.
    »Kli-Kli, warum bringst du Garrett eigentlich das Tanzen bei?«, fragte die Elfin. »Du weißt doch, dass Balistan Pargaide den Tanz nicht ausstehen kann und auf seinen Empfängen nie aufspielen lässt!«
    Kli-Kli warf einen ängstlichen Blick in meine Richtung. »Dann wird es ihm vielleicht in Zukunft von Nutzen sein«, stammelte der Narr.
    Der hatte mich ja mal wieder schön angeschmiert!
    Doch kaum wollte ich mir Kli-Kli vorknöpfen, da hatte sich der Kobold bereits hinter Bass in Sicherheit gebracht und streckte mir die Zunge heraus. Um den Narren jetzt noch zu erwischen, müsste ich erst den Tisch umrunden – und in dieser Zeit wäre der kleine Nichtsnutz mühelos auf und davon.
    »Du elender …«
    »Garrett, ich musste euch aufheitern und die Moral der Truppe heben!«, fiel mir der Kobold ins Wort. »Das willst du mir ja wohl nicht krummnehmen?«
    Ich atmete tief durch.
    »Garrett, dir bleibt weniger als eine Viertelstunde, um dich umzuziehen«, erinnerte mich Aal.
    Der Garraker spielte inzwischen einen Herzog, wie er im Buche steht, ich schwöre es! Seine Haut war dank Miralissas Magie heller, die schwarzen Haare blond. Niemand hätte in Aal jetzt noch einen Garraker vermutet. Allerdings würde die Magie nur bis morgen früh wirken.
    »Meine Güte, Aal!«, rief Met begeistert aus. »Dich könnte man jetzt direkt auf den Thron von Garrak setzen!«
    Aal mahlte nur mit den Kiefern.
    »Kli-Kli, wo ist mein Gewand?«
    Der Kobold lugte ängstlich hinter Bass’ Rücken hervor, wog seine Aussichten ab, ein hohes Alter zu erreichen, und brummte: »Komm mit!«
    »Was habt ihr denn vor, Garrett?«, fragte Bass beiläufig.
    Im Nu tauchte Ell auf und bot ihm kalten Gemüts an, ihn in sein Zimmer zu begleiten. Bass stand grinsend auf und folgte dem Elfen. Seine Neugier würde Schleicher noch mal umbringen.
    Kli-Kli brachte mich in mein Zimmer und holte meine Kleidung aus dem Schrank. Ich warf nur einen skeptischem Blick darauf und schrie ihn dann an: »Willst du dich über mich lustig machen?«
    »Das würde mir nie im Traum einfallen!«, erwiderte Kli-Kli hastig. »Was gefällt dir denn nicht?«
    »Das … das ist ein Pfauenkostüm!«
    »Alle Herzöge haben etwas von einem Pfau, Garrett. Das ist ganz gewöhnliche Kleidung für einen Adligen. Von einem Dralan ganz zu schweigen. Diese Kerle lieben prunkvolle Gewänder.«
    »Alistan würde das im Leben nicht anziehen!«
    »Alistan ist auch der Hauptmann der Königsgarde, aber kein Dralan, der zu einem feierlichen Empfang eingeladen worden ist.«
    »Ich bin kein Dralan, das weißt du genau! Außerdem habe ich nicht die geringste Ahnung, wie ich das Zeug überhaupt anziehen soll!«
    »Das haben wir gleich«, versicherte Kli-Kli eifrig. Als er mich nach einer Weile vor den Spiegel schob, verschlug es mir die Sprache.
    Ich steckte in einem blendend weißen Seidenhemd mit engen Ärmeln und Spitzenkragen und einem pflaumenblauen Wams mit Goldknöpfen und hohem Kragen. Rechts vorn war mit

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