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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Phlini grinsend. »Einer von ihnen ist in eine Falle geraten und hat sich das Bein gebrochen, jetzt fiebert er, sodass nur noch fünf kampffähig sind. Ihr könnt sie töten, ihr könnt aber auch einen Bogen um sie machen.«
    »Wir haben zur Kenntnis genommen, was du uns gesagt hast. Ist das alles?«
    »Ja, das ist alles. Lebt wohl.«
    Der Libzick erhob sich surrend in die Lüfte und flog dicht über den Kamillen dahin. Höher vermochte das schwer bepackte Tier nicht mehr aufzusteigen. Mir war ohnehin schleierhaft, wie es sich mit dem Gewicht in der Luft halten konnte.
    »Phlini lieben jede Art von Ringen«, klärte mich Kli-Kli auf.
    »Ich werd’s mir merken.«
    »Dieser mistige Winzling!« Hallas schickte dem abziehenden Phlini einen bösen Blick hinterher.
    »Was hast du erwartet?«, fragte Kli-Kli grinsend. »Phlini leben davon, dass sie Neuigkeiten verbreiten.«
    »Können wir denn sicher sein, dass er uns nicht an die Orks verkauft? Die Ersten besitzen bestimmt auch etwas, womit sie einen Hinweis auf unseren Aufenthaltsort bezahlen können. Ich traue dieser halben Portion nicht.«
    »Würden die Orks mit ihm sprechen, sähe die Sache anders aus. Aber die beachten die Phlini überhaupt nicht – die ihrerseits viel zu stolz sind, eine solche Beleidigung zu schlucken.«
    »Sputen wir uns!« Egrassa stand vom Boden auf. »Sehen wir zu, heute möglichst weit zu kommen.«
    »Und die Orks?«
    Mumr hatte recht, wir durften das nicht auf die leichte Schulter nehmen, selbst wenn uns die Ersten nicht auflauerten.
    »Umbringen, es sind ja bloß sechs.« Egrassa sah Miralissa an, diese nickte. »Gewiss, wir könnten einen Bogen um sie schlagen, aber Orks in der Nähe sind und bleiben eine Gefahr.«
    »Und was machen wir mit dem Kerl, der uns verfolgt?«, fragte Hallas. »Lasst Deler und mich auf ihn warten, damit wir ihm ein paar Fragen stellen!«
    »Hast du jetzt völlig den Verstand verloren?!«, polterte Deler. »Mit deiner Hacke fuchteln, ja, das kannst du! Hast du nicht gehört, was der Phlini gesagt hat?! Der Kerl ist gefährlich, dem sollten wir besser nicht über den Weg laufen! Und selbst wenn wir ihn besiegen, wie könnten wir danach noch die anderen wiederfinden? Oder haben Gnome über Nacht gelernt, durch einen Wald zu streifen, ohne sich zu verirren?«
    »Das ist auch nicht schwieriger, als durch Stollen zu wandern«, grummelte Hallas.
    »Ich meinerseits habe jedenfalls nicht die Absicht, unvermutet auf eine Orksiedlung zu stoßen«, fuhr ihn Deler an.
    »Niemand wird zurückbleiben«, beendete Mylord Alistan den Streit der beiden. »Wenn dieser Mann uns verfolgt – bitte. Sollte er uns angreifen, werden wir ihm schon Paroli bieten. Balistan Pargaide und seine Handlanger, die bei Hrad Spine auf uns warten, bereiten mir da weit größere Sorge. Und auch dieser Grenzflecken.«
    »Über Balistan können wir uns den Kopf zerbrechen, wenn er vor uns steht, Mylord.« Aal schnappte sich seinen Sack.
    »Wegen des Grenzfleckens brauchen wir uns ebenfalls nicht zu beunruhigen.« Miralissa schulterte den S’kasch. »Die Waldgeister können ihn aus hunderterlei Gründen verlassen haben. Hoffen wir also das Beste.«
    »Und rechnen mit dem Schlimmsten«, brummte ich leise. Aber die Elfin hatte die Bemerkung trotzdem gehört.
    »Kli-Kli.« Deler hatte seine Stimme nicht erhoben, doch sein Blick verhieß nichts Gutes. »Was hast du mit meinem Hut angestellt?«
    Kurzerhand brachte sich Kli-Kli hinter meinem Rücken in Sicherheit. Es war doch immer das Gleiche: Er trieb seinen Schabernack – und Garrett durfte die Suppe auslöffeln.

Kapitel 2

    Der Rote Grenzflecken
    »Was war hier früher, Kli-Kli?«
    »Siehst du die Ruinen nicht? Eine Stadt natürlich!«
    Der Kobold und ich kauerten hinter grauen, stark bemoosten Steinen. Neben uns erhob sich eine gerippte Säule aus dem gleichen Stein, aus dem die ganze Stadt Chu erbaut worden war. Auch sie war mit dunklem, dichtem Moos bewachsen. Inmitten von Goldbirken und Lärchen lagen die Ruinen einer alten Stadt. Hier eine Säule, dort eine Mauer, etwas weiter entfernt, bei den Büschen der Wolfsbeere, ein Torbogen mit alten Runen und dahinter ein gewaltiger Bau mit eingestürzter Kuppel. Die Ruinen versanken in dem weichen Moosteppich, erstickten im Farn und in Stechhülsen, starben unter den Wurzeln mächtiger Goldbirken. Die Stadt musste einst sehr prachtvoll gewesen sein, doch von ihrer Majestät war nur noch toter, vom Zahn der Zeit benagter Stein übrig geblieben.
    »Ist mir

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