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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Was ist das für einer?«
    »Einer von den Orks, die ihr hättet töten müssen. Garrett hat ihn erschossen, aber ich habe den Ersten entdeckt«, ratterte Kli-Kli herunter.
    »Nein, Kli-Kli, das ist keiner von denen.« Der Elf wendete den Körper und beugte sich über den Ork, um sein Gesicht zu mustern. »Miralissa hat das Netz der Reglosigkeit über ihnen ausgeworfen, und wir haben alle erledigt. Vier am Lagerfeuer, einen neben dem Verwundeten, das war der Fünfte, und eben den Verwundeten selbst. Wir haben alle getötet.«
    »Aber woher kommt dann der hier?«, fragte Kli-Kli. »Oder willst du behaupten, er sei lediglich eine Ausgeburt meiner kranken Phantasie?«
    »Dieser durchtriebene Phlini hat es einfach nicht für nötig erachtet, uns von diesem siebten Herrn hier zu berichten.« Hinter der Mauer trat Hallas hervor. »Aber ich habe ja von Anfang an gesagt, dass wir diesem fliegenden Schweinehund nicht trauen dürfen!«
    »Wo ein Siebter war, kann aber auch ein Achter stecken«, bemerkte Egrassa nachdenklich.
    »Und auch ein Neunter oder Zehnter«, streute der Kobold Salz in die Wunde.
    »Lasst uns zu den anderen gehen und beratschlagen!«
    Egrassa brachte uns sicher durch das Labyrinth der zugewachsenen Ruinen zu unseren Gefährten. Obgleich überall Zerstörung und Verfall herrschten, bezauberte dieser Ort in gewisser Weise mit seiner geheimnisvollen Schönheit. Die Säulen erhoben sich neben Goldbirken oder lagen zerschlagen und moosüberzogen am Boden. An den Mauern der vormals prachtvollen Bauten rankte Efeu empor. Eine Statue auf einem Sockel war so alt, dass man nicht mehr erkennen konnte, wen sie darstellte, einen Menschen, einen Ork oder ein anderes Lebewesen, das noch vor Anbruch des Silbernen Zeitalters in Siala gelebt haben mochte.
    Die vier Orks neben dem heruntergebrannten Feuer waren mit Pfeilen gespickt. Etwas abseits lagen unter einer alten Lärche die beiden anderen Toten.
    Egrassa erstattete Mylord Alistan in knappen Worten Bericht.
    »Vielleicht hat er sich versteckt und ist dem Phlini deshalb entgangen.« Miralissa nestelte nachdenklich am Ärmel ihrer dunkelgrünen Jacke.
    »Oder er wollte ihn nicht sehen, Mylady.« Hallas konnte dem kleinen Nachrichtenverbreiter den Tanz nicht verzeihen.
    »Hallas, Deler, Mumr und Aal! Bildet Paare und sucht das Versteck dieses Siebten!«
    Aal nickte stellvertretend für alle, und die Wilden Herzen machten sich daran, die Ruinen zu durchkämmen.
    »In einer Stunde bricht die Nacht herein.« Mylord Alistan blickte zum Himmel hoch. »Bleiben wir hier, oder ziehen wir weiter?«
    »Das hängt ganz davon ab, was die anderen finden«, antwortete Miralissa. »Ich glaube aber, wir sollten nicht hier rasten. Wir haben Vollmond, damit ist es hell genug, die Nacht durchzuwandern. Dann hätten wir Hrad Spine fast erreicht.«
    »Ich halte es auch für besser, nicht hierzubleiben.«
    »Sehen wir uns die Toten mal an, Garrett!«, forderte mich Kli-Kli auf.
    »Die können mir gestohlen bleiben.«
    »Da spricht der Dieb aus dir!«
    Während der Kobold zwischen den Toten umherstreifte, lud ich die Armbrust mit zwei neuen Bolzen nach.
    »Eine hervorragende Arbeit, Lady Miralissa«, lobte Kli-Kli, kaum zurückgekehrt, die Elfin. »In der besten Tradition des Grünen Heers! Dergleichen weiß ich zu schätzen.«
    »Wann hätte es das je gegeben, dass du meine Arbeit anerkennst?«, erwiderte sie lächelnd.
    »Das meine ich völlig ernst. Das Netz der Reglosigkeit und jede Menge Pfeile – wenig Aufwand und doch eine große Wirkung. Wer hat eigentlich mit dem Verletzten kurzen Prozess gemacht?«
    »Deler«, antwortete Alistan Markhouse. »Woher weißt du denn, wie die Truppen der Elfen vorgehen?«
    »Weil ich eben sehr beschlagen bin«, prahlte Kli-Kli.
    »Wann hast du Schläge eingesteckt?«, fragte Deler, der nur Kli-Klis Antwort gehört hatte. »Wir müssen hier weg, Mylord Alistan. Einer ist uns entwischt.«
    »Stimmt. Da drüben gibt es eine Art Brunnen, in dem haben die beiden gehockt. Einer ist zu seinem Leidwesen auf Garrett gestoßen, der andere ist in Richtung Südwesten entkommen. Und zwar gesund und munter, Mylord. Im Moos lassen sich seine Spuren nicht erkennen, deshalb dürften wir ihn schwerlich aufspüren.« Aal machte ein finsteres Gesicht. »Obendrein bin ich kein Spurenleser, das wäre eine Aufgabe für Kater, möge er im Licht weilen.«
    »Was hatten die denn in diesem Brunnen verloren?«, wollte Alistan Markhouse wissen. Daraufhin hielt ihm Mumr schweigend

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